Wegen Katar-Nähe zu Taliban: Baerbock fordert Absage der WM 2022
von Jean-Pascal Ostermeier | sid0:2
Die politische Nähe des Golf-Emirats Katar zu den afghanischen Taliban hat die Kritik am Fußball-WM-Gastgeberland für 2022 nochmals verstärkt. Die Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, sprach sich für eine Absage des umstrittenen Turniers im Herbst 2022 aus.
"Wenn ihr weiter die Taliban auf diese Weise unterstützt, wenn ihr weiter auf diese massive Art zu Menschenrechtsverletzungen beitragt, können wir nicht demnächst bei euch Fußball spielen", sagte Baerbock am Sonntag im ARD-Sommerinterview. Bereits seit geraumer Zeit wird Katar vorgeworfen, die radikal-islamistischen Taliban, die innerhalb kürzester Zeit die Macht in Afghanistan zurückerobert hatten, zu unterstützen.
Der CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet ist ebenfalls gegen eine WM-Endrunde im Golf-Emirat, das schon wegen Menschenrechtsverletzungen und zahlreichen Todesopfern unter ausländischen Arbeitern nicht nur auf dem WM-Baustellen seit Jahren heftig kritisiert wird. "Ich hätte sie nicht in Katar gemacht. Ich finde, Katar ist kein guter Ort für eine Fußball-Weltmeisterschaft", äußerte Laschet bei Bild-TV.
Zum möglichen Entzug der WM-Gastgeberrolle durch den Weltverband FIFA meinte der CDU-Bundesvorsitzende: "Die Frage entscheiden ja nicht Politiker." Dieser Schritt gilt allerdings als höchst unwahrscheinlich, alle Zeichen bei der FIFA deuten darauf hin, dass die WM 2022 in Katar stattfinden wird - trotz der internationalen Widerstände auch vonseiten der Politik.
Die Süddeutsche Zeitung berichtete, dass Katar schon nach der ersten Machtübernahme der Taliban 1996 mit Zustimmung der USA engen Kontakt zu den Islamisten gehalten habe. Das ausgerufene Islamische Emirat wurde aber von Katar nicht anerkannt.
Im März dieses Jahres hatte der 2014er-Weltmeister Toni Kroos von Real Madrid ebenfalls harsche Kritik am WM-Gastgeber Katar geübt. "Die Gastarbeiter haben da ein pausenloses Arbeiten bei 50 Grad Hitze, sie leiden unter mangelnder Ernährung, fehlendem Trinkwasser, was bei den Temperaturen ein Wahnsinn ist", hatte der Mittelfeld-Star von Real Madrid in "Einfach mal luppen", dem Talk mit seinem Bruder Felix (Eintracht Braunschweig) betont.
Der Ex-Münchner und -Leverkusener hatte die unerträglichen Missstände als erster Spieler des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) eindeutig beim Namen genannt.
"Die Sicherheit ist überhaupt nicht gewährleistet, es gibt keine medizinische Versorgung. Ich finde die Vergabe an Katar nicht gut. Das eine sind die Arbeitsbedingungen, das andere, dass Homosexualität dort unter Strafe steht und verfolgt wird", sagte er. Es werde auch "eine gewisse Gewalt an den Arbeitenden" ausgeführt: "Das sind Punkte, die absolut inakzeptabel sind."
(sid)
"Wenn ihr weiter die Taliban auf diese Weise unterstützt, wenn ihr weiter auf diese massive Art zu Menschenrechtsverletzungen beitragt, können wir nicht demnächst bei euch Fußball spielen", sagte Baerbock am Sonntag im ARD-Sommerinterview. Bereits seit geraumer Zeit wird Katar vorgeworfen, die radikal-islamistischen Taliban, die innerhalb kürzester Zeit die Macht in Afghanistan zurückerobert hatten, zu unterstützen.
Der CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet ist ebenfalls gegen eine WM-Endrunde im Golf-Emirat, das schon wegen Menschenrechtsverletzungen und zahlreichen Todesopfern unter ausländischen Arbeitern nicht nur auf dem WM-Baustellen seit Jahren heftig kritisiert wird. "Ich hätte sie nicht in Katar gemacht. Ich finde, Katar ist kein guter Ort für eine Fußball-Weltmeisterschaft", äußerte Laschet bei Bild-TV.
Die Süddeutsche Zeitung berichtete, dass Katar schon nach der ersten Machtübernahme der Taliban 1996 mit Zustimmung der USA engen Kontakt zu den Islamisten gehalten habe. Das ausgerufene Islamische Emirat wurde aber von Katar nicht anerkannt.
Der Ex-Münchner und -Leverkusener hatte die unerträglichen Missstände als erster Spieler des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) eindeutig beim Namen genannt.
"Die Sicherheit ist überhaupt nicht gewährleistet, es gibt keine medizinische Versorgung. Ich finde die Vergabe an Katar nicht gut. Das eine sind die Arbeitsbedingungen, das andere, dass Homosexualität dort unter Strafe steht und verfolgt wird", sagte er. Es werde auch "eine gewisse Gewalt an den Arbeitenden" ausgeführt: "Das sind Punkte, die absolut inakzeptabel sind."
(sid)