WM 2022

US-Journalist stirbt bei WM-Spiel Argentinien-Niederlande

Der bekannte US-Journalist Grant Wahl (48) ist am Freitag beim WM-Viertelfinale zwischen Argentinien und den Niederlanden (2:2 n.V., 4:3 i.E.) im Stadion Lusail gestorben. Dies bestätigten seine Ehefrau und der US-Verband.

Wahl war auf der Tribüne zusammengebrochen, nach Angaben des Wall Street Journal habe er einen Herzinfarkt erlitten. Das WM-Organisationskomitee teilte mit, Wahl habe "sofort notärztliche Behandlung erfahren", diese sei auch auf dem Weg ins Hamad General Hospital im Krankenwagen fortgesetzt worden. "Wir sprechen Grants Familie, seinen Freunden und seinen zahlreichen engen Freunden unter den Medienschaffenden unser tiefes Beileid aus", hieß es in dem Statement des WM-OKs.

Bei der Weltmeisterschaft in Katar war der US-Journalist im Auftrag von CBS Sports im Einsatz. "Grant hat den Fußball zu seiner Lebensaufgabe gemacht. Wir sind erschüttert, dass er und sein brillanter Schreibstil uns nicht mehr beglücken werden", schrieb der US-Verband.
Seine Ehefrau Celine Gounder erklärte, dass sie "komplett unter Schock" stehe. FIFA-Präsident Gianni Infantino kondolierte Wahls Familie am Samstag und drückte in einem Statement seine "immense Betroffenheit" aus: "Seine Liebe für den Fußball war groß und seine Berichterstattung wird allen, die das globale Spiel verfolgen, fehlen."

Der Princeton-Absolvent hatte seine journalistische Laufbahn 1996 beim Miami Herald begonnen. Wahl war Berichterstatter bei mehreren Olympischen Spielen und Fußball-Großereignissen. Die WM in Katar war bereits seine achte Endrunde, wofür er am Rande des Turniers in Doha vom zweimaligen brasilianischen Weltmeister Ronaldo zusammen mit anderen Journalisten mit einer Replika des WM-Pokals ausgezeichnet wurde. Im Jahr 2009 schrieb Wahl den Bestseller "The Beckham Experiment".
Wahl hatte während der WM durch das Tragen von Regenbogen-T-Shirts immer wieder für Aufsehen gesorgt, kurzzeitig war er sogar festgenommen worden. Er hatte außerdem auf die Einschränkungen in der freien Berichterstattung im WM-Gastgeberland Katar hingewiesen.

Commissioner Don Garber von der nordamerikanischen Major League Soccer (MLS) schrieb bei Twitter über den Journalisten: "Er war ein freundlicher und fürsorglicher Mensch, dessen Leidenschaft für Fußball und seine Verbundenheit mit dem Journalismus unermesslich waren."

Das US-Außenministerium stand laut Sprecher Ned Price in "enger Kommunikation" mit der Familie Wahls: "Wir arbeiten mit hochrangigen katarischen Beamten zusammen, um dafür zu sorgen, dass die Wünsche seiner Familie so schnell wie möglich erfüllt werden."

(sid)