Ewige Tabelle: Wo Deutschland Brasilien überholen kann
von Carsten GermannNoch ein Tag bis zur Weltmeisterschaft in Katar – und Fussballdaten.de zeigt eine Auswahl an Veränderungen in der ewigen Tabelle, die bei der Wüsten-WM möglich sind.
Brasilien gewann vor 20 Jahren in Japan und Südkorea gegen Deutschland (2:0) auch dank des überragenden Ronaldo Luis Nazario de Lima, genannt Ronaldo (Weltkarriere unter bürgerlichem Namen nicht möglich), die erste WM-Endrunde in Asien. Die „Selecao“ kommt auf die meisten WM-Teilnahmen (21 / Katar bei allen Teams nicht eingerechnet), die meisten Titel (5), die meisten Siege (73) und die höchste Tor-Anzahl (229).
109 Spiele
Deutschland folgt den Brasilianern auf Rang zwei der ewigen Tabelle, bei 19 WM-Teilnahmen (1930: Nicht teilgenommen, 1950: Nach dem 2. Weltkrieg nicht zugelassen) und 4 Titeln (zuletzt 2014). Die DFB-Elf kann Brasilien de facto nicht nach Punkten (Brasilien 237 / Deutschland: 221) überholen. Aber sehr wohl nach Spiel-Anzahl (beide 109) sowie nach eigenen Toren (229:226). Dafür bräuchte die deutsche Mannschaft ein Tor-Festival wie 2002 zum Start, beim 8:0 gegen Saudi-Arabien, insgesamt 4 Tore mehr als die Südamerikaner. Und: Sie müsste eine Runde weiterkommen als der Top-Favorit des Turniers (Fussballdaten.de berichtete). Na, dann viel Spaß, Freunde!
Argentinien hat die Möglichkeit, Italien in Sachen absolvierter Spiele (derzeit: 81: 83) mit Vorrunden-Ende zu überholen. Die „Albiceleste“ kann die „Squadra Azzurra“, die zum 2. Mal in Folge nicht qualifiziert ist, auch nach Punkten verdrängen, um Rang 3 zu erobern. Dazu braucht es für die Argentinier 5 Siege, also das Halbfinale. Die Historie spricht dagegen: Seit 2006 kamen die „Gauchos“ nur ein Mal über das Viertelfinale hinaus (Finale 2014).
Nur 11 Niederlagen
Statistisch besonders: Die Niederlande kommen unter den besten 10 Nationen auf die wenigsten Teilnahmen. Mit nur 10 Endrunden erreichte die „Elftal“ Platz 8 und sie kassierte dabei nur 11 Niederlagen (geringste Zahl aller 80 Teilnehmer), die schmerzlichsten natürlich in den Finals gegen Deutschland, Argentinien und Spanien (1974, 1978, 2010). Um „Oranje“ von Rang 8 zu kippen, braucht Uruguay 10 Punkte mehr. Das würde z. B. ein Vorrunden-„Aus“ voraussetzen. Und wäre ein Novum. Holland scheiterte noch nie in der Gruppenphase.
Spanien muss mindestens 4 Punkte mehr als England holen, um die „Three Lions“ von Rang 6 zu schubsen. Belgien genügt ein Sieg, um Schweden zu überrunden und unter die Top 10-Nationen vorzurücken. Serbien, das bis 1998 unter dem alten Ländernamen Jugoslawien teilnahm, kann mit 3 Siegen das ausgeschlossene Russland überholen. Fährt die Mannschaft um Superstar Dusan Vlahovic (Juventus Turin) 3 Siege ein, zieht sie ebenfalls mit Schweden gleich.
24 Jahre nicht dabei – und immer noch auf Rang 20
Sieben Mal, aber seit 1998 eben nicht mehr war Österreich bei einer WM dabei. „Eine WM ohne Österreich und Italien, das ist schon sehr bitter“, klagte Österreichs Fußball-Idol Herbert Prohaska. Aber es hilft ja nix! Die ÖFB-Mannschaft steht trotz 24-jähriger Abstinenz noch auf Platz 20 der ewigen Tabelle (40 Punkte). Noch, denn Vize-Weltmeister Kroatien kann mit 2 Vorrunden-Siegen schon vorbeiziehen. Dänemark (32 Punkte / Platz 23), in der WM-Quali eine Nummer zu groß für die Österreicher, müsste 3-mal gewinnen, um Platz 20 zu erreichen.
11 Ränge hoch?
Der kommende Co-Gastgeber Kanada ist (Neuling Katar nicht mitgerechnet) der am niedrigsten platzierte, aktuelle WM-Teilnehmer (Rang 72). Die Kanadier würden bei der zweiten Teilnahme nach 1986 mit einem einzigen Sieg 11 Plätze hoch rauschen.