Schreibt Deutschlands U21 ein neues Fußball-Märchen?
von Marcel Breuer | dpa1:1
Jetzt schaut Fußball-Deutschland auf die U21: Nach den ernüchternden Leistungen der A-Nationalmannschaft rückt die wichtigste deutsche Nachwuchs-Auswahl in den Fokus. Die Mannschaft von Trainer Antonio Di Salvo startet gegen Israel als Titelverteidiger und Mitfavorit in die EM in Georgien und Rumänien.
Die Hoffnung vieler Fans: Gute Leistungen der U21 und ein Titel-Coup wie zuletzt 2021 steigern endlich die Vorfreude auf die Heim-EM 2024. «Wir freuen uns, wenn viele Leute zuschauen und sich die Nation für uns freut», sagte Kapitän Yann Aurel Bisseck vor dem Start. Doch wie realistisch ist der nächste Titel für die U21?
Was spricht für einen erneuten Titelgewinn der U21?
Die Turnier-Spezialisten: Dass die deutsche U21 Turniere gewinnen kann, hat sie in den vergangenen Jahren mehrmals eindrucksvoll bewiesen. Unter dem Vorgänger von U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo, Stefan Kuntz, schaffte es das Team dreimal in Serie ins EM-Endspiel. 2017 und 2021 stand am Ende sogar jeweils der Titelgewinn. Vor allem in der K.o.-Phase liefen die Teams zu starker Form auf und setzten sich gegen Widerstände durch. Besondere Stärke: Der Teamgeist, auf den Di Salvo auch dieses Mal großen Wert legt.
Das Personal: Im Vergleich zum letzten Titel 2021, als die Auswahl als Außenseiter ins Turnier ging, hat Deutschland dieses Mal einen durchaus starken Kader zusammen. Torhüter Noah Atubolu, Kapitän Yann Aurel Bisseck in der Innenverteidigung, das Mittelfeld-Zentrum mit Yannik Keitel, Angelo Stiller und Tom Krauß sowie Stürmer Youssoufa Moukoko bilden eine starke Achse. Zudem sind in Moukoko, Josha Vagnoman und Kevin Schade drei Spieler dabei, die bereits Erfahrung in der A-Nationalmannschaft gesammelt haben.
Der Torjäger: 2021 fehlte er noch verletzt, nun will Moukoko die EM zu seinem Turnier machen. Nach der WM-Erfahrung mit der A-Nationalelf in Katar soll der 18-Jährige das Turnier mit der Nachwuchs-Auswahl nutzen, um weiter zu reifen. Den Titel und die Torjägerkanone nannte der Stürmer von Borussia Dortmund selbstbewusst als Ziel. «Mein Gefühl ist sehr gut. Ich bin motiviert, hungrig, ehrgeizig, der Wille ist da», sagte er.
Was spricht gegen eine Wiederholung des Titel-Coups?
Die Stars: Blickt man auf die Teams der Titelfavoriten England und Frankreich, sind diese nominell stärker besetzt als Deutschland. Dies zeigen auch die Marktwerte der Kader, bei denen die DFB-Auswahl hinterherhinkt - vor allem was die Breite im Aufgebot angeht.
Die Spielpraxis: Auch in dieser Kategorie können die deutschen Nachwuchs-Fußballer nicht ganz mit dem Topteams der EM mithalten. Nicht alle Profis im Team von Di Salvo haben in der vergangenen Saison durchgängig auf höchstem Niveau gespielt. Selbst etablierte Profis wie Vagnoman beim VfB Stuttgart oder Moukoko beim BVB waren nicht immer Stammspieler.
Die Ausfälle: Dass Jamal Musiala und Florian Wirtz nicht zum U21-Kader gehören würden, war relativ früh klar - sind die beiden Toptalente doch längst fester Teil des A-Teams von Flick. Etwas mehr dürfte Di Salvo der Verlust von Abwehrchef Malick Thiaw geschmerzt haben. Die Ex-Schalker war vor dem Turnier eine feste Größe in der U21, überzeugte zuletzt aber als einer der wenigen Profis unter Flick. Ebenfalls bitter sind die verletzungsbedingten Ausfälle von Stammspielern wie Jonathan Burkardt, Jordan Beyer oder Ansgar Knauff.(dpa)
Die Hoffnung vieler Fans: Gute Leistungen der U21 und ein Titel-Coup wie zuletzt 2021 steigern endlich die Vorfreude auf die Heim-EM 2024. «Wir freuen uns, wenn viele Leute zuschauen und sich die Nation für uns freut», sagte Kapitän Yann Aurel Bisseck vor dem Start. Doch wie realistisch ist der nächste Titel für die U21?
Was spricht für einen erneuten Titelgewinn der U21?
Das Personal: Im Vergleich zum letzten Titel 2021, als die Auswahl als Außenseiter ins Turnier ging, hat Deutschland dieses Mal einen durchaus starken Kader zusammen. Torhüter Noah Atubolu, Kapitän Yann Aurel Bisseck in der Innenverteidigung, das Mittelfeld-Zentrum mit Yannik Keitel, Angelo Stiller und Tom Krauß sowie Stürmer Youssoufa Moukoko bilden eine starke Achse. Zudem sind in Moukoko, Josha Vagnoman und Kevin Schade drei Spieler dabei, die bereits Erfahrung in der A-Nationalmannschaft gesammelt haben.
Was spricht gegen eine Wiederholung des Titel-Coups?
Die Stars: Blickt man auf die Teams der Titelfavoriten England und Frankreich, sind diese nominell stärker besetzt als Deutschland. Dies zeigen auch die Marktwerte der Kader, bei denen die DFB-Auswahl hinterherhinkt - vor allem was die Breite im Aufgebot angeht.
Die Spielpraxis: Auch in dieser Kategorie können die deutschen Nachwuchs-Fußballer nicht ganz mit dem Topteams der EM mithalten. Nicht alle Profis im Team von Di Salvo haben in der vergangenen Saison durchgängig auf höchstem Niveau gespielt. Selbst etablierte Profis wie Vagnoman beim VfB Stuttgart oder Moukoko beim BVB waren nicht immer Stammspieler.
Die Ausfälle: Dass Jamal Musiala und Florian Wirtz nicht zum U21-Kader gehören würden, war relativ früh klar - sind die beiden Toptalente doch längst fester Teil des A-Teams von Flick. Etwas mehr dürfte Di Salvo der Verlust von Abwehrchef Malick Thiaw geschmerzt haben. Die Ex-Schalker war vor dem Turnier eine feste Größe in der U21, überzeugte zuletzt aber als einer der wenigen Profis unter Flick. Ebenfalls bitter sind die verletzungsbedingten Ausfälle von Stammspielern wie Jonathan Burkardt, Jordan Beyer oder Ansgar Knauff.(dpa)