Nun auch noch der Wunschspieler: Barças Weg unter Flick
von Marcel Breuer | dpaWunschspieler Dani Olmo ist auch schon vor Ort. Es läuft ganz gut bei Hansi Flick in seinen ersten Wochen als Trainer des FC Barcelona. Und nun steht die Verpflichtung von Europameister und Deutschland-Schreck Olmo unmittelbar bevor. Laut dem italienischen Transferexperten Fabrizio Romano bestand der durchaus verletzungsanfällige Spanier am Mittwoch auch den Medizincheck - demnach fehlt nur noch die Unterschrift.
Bedauern in Leipzig
«Falls er gehen sollte, wäre es ein Riesenverlust», sagte RB Leipzigs deutscher Nationalspieler David Raum in einer Medienrunde nach dem Training des sächsischen Bundesligisten. «Er ist ein Top-Spieler. Man hat ihn natürlich immer gern im Team.»
Nationalmannschaftskollege Benjamin Henrichs würde auch einen guten Freund im RB-Team verlieren. Im vergangenen Jahr verbrachte er den Urlaub mit Olmo, die Familien der beiden Fußball-Profis sind auch miteinander befreundet.
«An erster Stelle würde ich den Menschen vermissen», sagte Henrichs, betonte aber zugleich: «Wenn er den Schritt machen würde, würde ich mich aber auch sehr freuen. Dani hat brutale Qualitäten als Fußballer und er hätte es sich auf jeden Fall verdient.»
Das finden auch Flick und Barcelonas Sportdirektor Deco, die in der schwierigen finanziellen Lage des 27-maligen spanischen Meisters und 31-maligen Pokalsiegers ein Gewinner-Team aufbauen müssen. Eine weitere titellose Saison, wie die vergangene unter Barça-Legende Xavi, soll es auf keinen Fall werden.
Einer, der Flick kennt, legt sich diesbezüglich jetzt schon fest. «Ich glaube, dass wir eine super Saison haben und am Ende eine Trophäe in der Hand halten», sagte Routinier Robert Lewandowski in einem Interview der «Sport-Bild». Mit 35 Jahren gehört der polnische Mittelstürmer, der im letzten Match der US-Reise von Barcelona gegen AC Mailand gleich doppelt traf, ebenso wie Deutschlands Nationalmannschaftskapitän Ilkay Gündogan (32) zur älteren Generation bei den Katalanen, ebenso dessen Auswahlkollege Marc-André ter Stegen (32).
Doch die Jungen drängen nach. Jungstars wie Olmos EM-Kollege Lamine Yamal mit gerade mal 17 Jahren. Oder Pedri, der im Spiel gegen Deutschland verletzt nach einem Zweikampf mit Toni Kroos raus musste und für den Rest des Turniers ausfiel. Er ist 21. Oder Gavi, 20 Jahre, der in ein paar Wochen nach einem Kreuzbandriss zurückerwartet wird.
Die Liste der Twens und Teenager ist noch länger. «La Masia kann die Zukunft des Clubs sein», sagte der 19 Jahre alte Innenverteidiger Sergi Domínguez, der seine Einsatzzeiten unter Flick auf dem US-Tripp zu nutzen wusste. Auch er stammt aus der Nachwuchsakademie La Masia des FC Barcelona. Die, die einst auch schon Lionel Messi formte.
Es ist der Weg, den der Club auch aus finanziellen Gründen gehen muss, während Erzrivale und Meister sowie Champions-League-Triumphator Real Madrid - wenn auch ablösefrei, dafür mit sattem Handgeld - Frankreichs Ex-Weltmeister Kylian Mbappé holte und an den Galaktischen 2.0 arbeitet. Oder wie Atlético Madrid, das vor der Verpflichtung des argentinischen Weltmeisters Julian Álvarez steht. Der könnte seinem jetzigen Club Manchester City Berichten zufolge rund 95 Millionen in die Kasse bringen.
Das ist Flicks Ausgangsposition. Auch mit klaren Regeln wie einst unter Luis Enrique will er seinen Kader auf die Saison vorbereiten. Neben absoluter Pünktlichkeit gehöre auch tägliches Wiegen dazu, berichtete unlängst die Sportzeitung «As» unter der Überschrift: «Flick legt die Maßstäbe wieder an».
(dpa)