Mixed Zone

2 Tore in 6 Minuten: Die größten Pokal-Pleiten von Rapid Wien

Seelen-Striptease in Stripfing – Österreichs Rekordmeister Rapid Wien blieb im ÖFB-Cup am Mittwoch den Beweis, eine Spitzenmannschaft zu sein, schuldig. 1:2 verlor Rapid das Achtelfinale beim Zweitligisten SV Stripfing aus Niederösterreich. Das Portal Fussballdaten.de über die größten Pokal-Pleiten des SK Rapid.

„Das Dorf der Rapid-Bezwinger“, so titelte die Wiener Zeitung Kurier am Freitag in ihrer Allerheiligen-Ausgabe, über den Coup des SV Stripfing, der im Stadion Hohe Warte in Wien den haushohen Favoriten Rapid mit 2:1 aus dem ÖFB-Cup kippte.

Stripfing, nur, damit Sie’s mal gehört haben, das ist ein Ort der Marktgemeinde Weikendorf im Bezirk Gänserndorf im Bundesland Niederösterreich.

Platz 15, 2. Liga

  • Der SV Stripfing steht derzeit auf Rang 15 der 2. Liga in Österreich. Das wäre okay, wenn es nicht der vorletzte und somit ein Abstiegsplatz wäre.
  • Damit nicht genug. Bis zur 79. Minute führte der Europapokal-Teilnehmer aus Wien mit 1:0 und ließ sich nach Chancenwucher binnen von 6 Minuten den sicher geglaubten Sieg aus der Hand nehmen.

Um 20.08 Uhr am Mittwochabend, hatte die Wiener Kronen-Zeitung genau auf die Uhr geschaut, war somit nur der Finalist der letzten beiden Jahre raus, sondern auch eine der größten Blamagen in diesem Wettbewerb perfekt.

„Die Chance auf den Titel haben wir uns selbst genommen“, sagte Rapids deutscher Trainer Robert Klauß anschließend der Krone.

1991: Die vielleicht größte Sensation

Der 14-malige österreichische Pokalsieger (zuletzt 1995) scheiterte schon oft an vermeintlichen Außenseitern. 1991 machte der SV Stockerau im Finale die vielleicht größte Sensation im ÖFB-Cup gegen Rapid Wien perfekt: 2:1 gegen die von Klub-Idol Johann „Hans“ Krankl (71) trainierte Mannschaft aus dem 14. Wiener Gemeindebezirk Penzing im Ernst-Happel-Stadion, das damals noch Praterstadion hieß. Stockerau scheiterte 1991/92 im Europapokal der Pokalsieger in Runde 1 an Tottenham Hotspur (0:1 / 0:1).

Genau in diesem Wettbewerb stand Rapid Wien 2-mal (1985 und 1996) im Finale.

1992 belustigte der populärste Klub wieder ganz Österreich: „Aus“ in der eigenen Stadt – 0:2 beim Favoritner AC an der „Kenner Road“, der Kennergasse im 10. Gemeindebezirk Favoriten. 

Das ist, nehmen Sie's uns nicht übel, unser Favorit unter den Rapid-Pleiten...

Für den Deutschen Meister von 1941 war mitunter auch nach Champions-League-Nächten die Fallhöhe enorm.

Erst Manchester, dann Kottingbrunn

1996 folgte einem 0:2 gegen Manchester United im Ernst-Happel-Stadion die peinliche Pokalpleite gegen den Regionalligisten ASK Kottingbrunn aus Niederösterreich (1:2).

Ein Debüt wie in einem Albtraum erlebte Österreichs Star Andreas Ivanschitz am Nationalfeiertag der Alpen-Republik. Am 26. Oktober 1999 verlor der damals 16-Jährige mit Rapid nach Elfmeterschießen mit 1:4 gegen den unterklassigen ATSV Ranshofen.

„Aus“ im Elfmeterschießen, dass gab es für die Grün-Weißen auch 2006 – und zwar gegen den Regionalligisten FC First Vienna. Besonders bitter: Der First-Vienna-Keeper Oliver Fuka verwandelte den letzten Elfmeter zum 5:4.

Zweitligist SV Bad Bleiberg (Kärnten) schickte in Villach die hoch favorisierten Wiener 2002 in Runde 2 in den Pokal-Urlaub – 2:0 und zwar in Unterzahl. Rapid-Idol Andreas Herzog dachte sich anschließend wahrscheinlich die legendären Worte „Soll I da happy san?“