Oranje feiert großen Sieg - «Danach hat sich jeder gesehnt»
von Marcel Breuer | dpa3:0
Auf diesen Moment mussten die Niederländer 1554 Tage lang warten.
Nach vier Jahren der fußballerischen Tristesse und dem Verpassen der EM 2016 und der WM 2018 gewann das Oranje-Team endlich wieder gegen eine Top-Mannschaft - so fern man die aktuelle DFB-Elf derzeit als solche bezeichnen darf. Dementsprechend groß war die Euphorie in Amsterdam nach dem 3:0 (1:0) gegen Deutschland. «Danach hat sich jeder gesehnt. Nicht nur der Trainer, nicht nur die Spieler, sondern die ganzen Niederlande», sagte Bondscoach Ronald Koeman nach dem bislang höchsten Sieg gegen den großen Nachbarn überhaupt.
Mitte der zweiten Halbzeit schwappte bereits die Welle durch die Johan-Cruyff-Arena, nach dem Schlusspfiff entlud sich das jahrelange Leiden in riesengroßem Jubel. «Wir können wirklich stolz sein», sagte Koeman, der den niederländischen Fußball langsam aber sicher wieder zum Leben erweckt. Seit Anfang Februar ist der Europameister von 1988 im Amt und hat der Elftal den Glauben an eine bessere Zukunft zurück gegeben. Zuletzt hatte es bei der WM 2014 im Spiel um Platz drei beim 3:0 gegen Brasilien einen Sieg gegen einen der Großen gegeben.
Schon im ersten Spiel der Nations League hatte das Oranje-Team beim 1:2 bei Weltmeister Frankreich gute Ansätze gezeigt. Gegen die weiter taumelnde Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw knüpften die Niederlande daran an. Allerdings mussten die Gastgeber nicht einmal eine Fußball-Gala hinlegen, um durch die Treffer von Virgil van Dijk, Memphis Depay und Georginio Wijnaldum zum Sieg zu kommen. «Wir sind noch lange nicht da, wo wir hin wollen. Aber wir sind auf einem guten Weg», sagte Kapitän van Dijk, der bei seinem Kopfball zum 1:0 von einem Fehler von Manuel Neuer profitierte.
Vor allem vor der Pause agierten die Gastgeber noch sehr zögerlich, schienen nicht wirklich an ihre Chance gegen den Weltmeister von 2014 zu glauben. «Das Selbstverständnis müssen wir uns erst mühsam wieder erarbeiten», hatte Koeman bereits vor dem Duell mit dem Erzrivalen gesagt. Und so benötigte das junge Oranje-Team in einigen Phasen auch eine Portion Glück, um am Ende ein rauschendes Fest feiern zu können.
In Denzel Dumfries, Steven Bergwijn (beide PSV Eindhoven) und Arnaut Danjuma Groeneveld (Club Brügge) feierten gleich drei Spieler ihr Debüt im Oranje-Trikot. Im zentralen Mittelfeld führte der erst 21 Jahre alte Frenckie de Jong klug Regie und ließ, solange wie nach einer Verletzung die Kraft reichte, sein großes Können aufblitzen. In der Defensive leistete sich der gerade einmal 19 Jahre alte Matthijs de Ligt zwar einige Wackler, steigerte sich aber im Spielverlauf.
«Wenn du diese Jungs siehst, die sind bald, in drei oder vier Jahren noch deutlich stärker», sagte Koeman und frohlockte. «Ich sehe wirklich eine große Zukunft für den niederländischen Fußball.» Seinen Anteil daran dürfte auch Memphis Depay haben. Bei Manchester United gescheitert, blüht der flinke Angreifer bei Olympique Lyon auf und stürzte nun die deutsche Abwehr häufig in Verlegenheit. «Vielleicht entpuppt sich dieses Spiel in zehn Jahren einmal als das Spiel, das den Wendepunkt eingeleitet hat», bilanzierte das Online-Partal «voetbalprimeur.nl» nach dem «historischen Sieg an einem herrlichen Oranje-Abend» (Verbands-Homepage).
(dpa)
Nach vier Jahren der fußballerischen Tristesse und dem Verpassen der EM 2016 und der WM 2018 gewann das Oranje-Team endlich wieder gegen eine Top-Mannschaft - so fern man die aktuelle DFB-Elf derzeit als solche bezeichnen darf. Dementsprechend groß war die Euphorie in Amsterdam nach dem 3:0 (1:0) gegen Deutschland. «Danach hat sich jeder gesehnt. Nicht nur der Trainer, nicht nur die Spieler, sondern die ganzen Niederlande», sagte Bondscoach Ronald Koeman nach dem bislang höchsten Sieg gegen den großen Nachbarn überhaupt.
Mitte der zweiten Halbzeit schwappte bereits die Welle durch die Johan-Cruyff-Arena, nach dem Schlusspfiff entlud sich das jahrelange Leiden in riesengroßem Jubel. «Wir können wirklich stolz sein», sagte Koeman, der den niederländischen Fußball langsam aber sicher wieder zum Leben erweckt. Seit Anfang Februar ist der Europameister von 1988 im Amt und hat der Elftal den Glauben an eine bessere Zukunft zurück gegeben. Zuletzt hatte es bei der WM 2014 im Spiel um Platz drei beim 3:0 gegen Brasilien einen Sieg gegen einen der Großen gegeben.
Vor allem vor der Pause agierten die Gastgeber noch sehr zögerlich, schienen nicht wirklich an ihre Chance gegen den Weltmeister von 2014 zu glauben. «Das Selbstverständnis müssen wir uns erst mühsam wieder erarbeiten», hatte Koeman bereits vor dem Duell mit dem Erzrivalen gesagt. Und so benötigte das junge Oranje-Team in einigen Phasen auch eine Portion Glück, um am Ende ein rauschendes Fest feiern zu können.
«Wenn du diese Jungs siehst, die sind bald, in drei oder vier Jahren noch deutlich stärker», sagte Koeman und frohlockte. «Ich sehe wirklich eine große Zukunft für den niederländischen Fußball.» Seinen Anteil daran dürfte auch Memphis Depay haben. Bei Manchester United gescheitert, blüht der flinke Angreifer bei Olympique Lyon auf und stürzte nun die deutsche Abwehr häufig in Verlegenheit. «Vielleicht entpuppt sich dieses Spiel in zehn Jahren einmal als das Spiel, das den Wendepunkt eingeleitet hat», bilanzierte das Online-Partal «voetbalprimeur.nl» nach dem «historischen Sieg an einem herrlichen Oranje-Abend» (Verbands-Homepage).
(dpa)