Irland und die Ziehung der Horror-Zahlen
von Carsten GermannPoor Ireland! Das 0:1 (0:0) gegen die Ukraine am späten Mittwochabend in Dublin in Gruppe B1 der UEFANations League brachte für die „Boys in Green“ einen tieferen Tiefpunkt.
Vor 10 Jahren hatten die Iren mitTrainer-Legende Giovanni Trapattoni (83 / „Fußball ist Ding-Dang-Dong. Es gibt nicht nur Ding“) und Superstar Robbie Keane („Was erlauben Keane?“) mit ihren stimmgewaltigen Fansdie EURO 2012 bereichert. 2016 schafften sie es mit Coach Martin O‘ Neill nocheinmal ins Achtelfinale (1:2 gegen Gastgeber Frankreich).
Doch in den WM-Playoffs für Russland 2018 war Irland bei 1:5gegen Dänemark in der Addition schon chancenlos. Seitdem scheiterte das Teamvon der grünen Insel in jeder Quali-Gruppenphase.
Der neue Wettbewerb UEFA Nations League konnte die Fans derIren nicht aufmuntern. Seit der Premiere in der B-Gruppe am 6. September 2018(1:4 gegen Wales) konnte Irland keinesseiner 12 Nations-League-Spiele gewinnen.
7 Pleiten
Bei nur 5 Remis gab es insgesamt 7 Niederlagen. Nur Andorra(Gruppe D1) verlor im gleichen Zeitraum mit 14 Partien noch mehr Spiele imjüngsten UEFA-Turnier (seit 2018).
Augenfällig bei den Iren: Die erschreckende Tor-Armut. 2018blieb man in 3 von 4 Gruppenspielen ohne eigenen Treffer. 2020 waren es gar 5aus sechs Spielen, in denen der WM-Gruppengegner Deutschlands aus dem Jahr 2002 (bis heute die letzte WM mitIrland) ohne Torerfolg blieb.
5-mal 0:1
Wie im ersten Nations-League-Jahr gelang Irland nach demersten Spiel (1:1 gegen Bulgarien) kein Tor mehr. Nimmt man die Ergebnisse derneuen Nations-League-Kampagne 2022 dazu, so endeten 5 der letzten 7 Spielemit 0:1. Im heimischen Aviva Stadiumin Dublin sahen die Fans der Iren in der Nations League noch gar kein Tor ihrergebeutelten Lieblinge.
Entsprechend groß war der Frust nach dem Spiel gegen die Ukrainer. „Die Halbzeitansprache von Trainer Stephen Kennywar großartig, aber wir haben es dann versaut“, ärgerte sich Mittelfeldspieler JasonKnight (21, Derby County) anschließend beim TV-Sender RTE.
Irland so schlecht wie Andorra – das hätte es bei GiovanniTrapattoni nicht gegeben…