Rasenhersteller boykottiert Katar-WM
von Jean-Pascal Ostermeier | sid
Der renommierte niederländische Sportrasenhersteller Hendriks Graszoden verweigert seine Lieferungen für die Fußball-WM 2022 in Katar. Grund dafür sei die Menschen- und Arbeiterrechtslage vor Ort, aber auch der teure Transport des Rasens per Flugzeug, teilte das Unternehmen aus dem grenznahen Heythuysen mit.
"Wir wussten, dass es während der Arbeit Todesfälle gab, aber wir wussten nicht, dass es ungefähr 6500 sind", sagte Firmensprecher Gerdien Vloet der Nachrichtenseite 1Limburg. mit Blick auf den Bericht des britischen Guardian über gravierende Missstände auf den WM-Baustellen.
Die Zahl habe die Firma "enorm erschrocken", teilte Hendriks Graszoden mit, der Rasenhersteller findet es laut laut Vloet unverständlich, dass der Fußball-Weltverband FIFA da nicht eingreife: "Das hat uns sehr überrascht."
Hendriks Graszoden hat laut 1Limburg das Grün für die Sommermärchen-WM 2006 in Deutschland und die Europameisterschaften 2008 sowie 2016 geliefert. Der Rasenhersteller ist das erste Unternehmen, das einen Auftrag für die WM in Katar öffentlich mit Verweis auch auf die Menschenrechtslage ablehnt.
Das Turnier im Wüstenstaat stößt in den Niederlanden auf massive Kritik bis hinauf ins Königshaus. Bereits im Februar hat das Parlament laut Deutschlandfunk entschieden, dass der König und der Ministerpräsident dem Turnier fernbleiben sollen. Außerdem hatte das niederländische Außenhandelsministerium zuletzt eine geplante Reise großer Unternehmen nach Katar kurzfristig gestrichen.
(sid)
"Wir wussten, dass es während der Arbeit Todesfälle gab, aber wir wussten nicht, dass es ungefähr 6500 sind", sagte Firmensprecher Gerdien Vloet der Nachrichtenseite 1Limburg. mit Blick auf den Bericht des britischen Guardian über gravierende Missstände auf den WM-Baustellen.
Die Zahl habe die Firma "enorm erschrocken", teilte Hendriks Graszoden mit, der Rasenhersteller findet es laut laut Vloet unverständlich, dass der Fußball-Weltverband FIFA da nicht eingreife: "Das hat uns sehr überrascht."
Das Turnier im Wüstenstaat stößt in den Niederlanden auf massive Kritik bis hinauf ins Königshaus. Bereits im Februar hat das Parlament laut Deutschlandfunk entschieden, dass der König und der Ministerpräsident dem Turnier fernbleiben sollen. Außerdem hatte das niederländische Außenhandelsministerium zuletzt eine geplante Reise großer Unternehmen nach Katar kurzfristig gestrichen.
(sid)