Löw beruhigt die Lage mit erstem Sieg 2020
von Marcel Breuer | dpa1:2
Nach dem Abpfiff hatte es der DFB-Tross sehr eilig. Am Flughafen in Kiew stand nach dem Premierensieg in der Nations League gegen die Ukraine eine Sondermaschine bereit, um Spieler, Trainer und Betreuer noch in der Nacht aus dem Corona-Risikogebiet zurück nach Deutschland zu bringen.
Um 3.52 Uhr am Sonntagmorgen landete der Flieger in Köln. Die deutschen Fußballer und auch Joachim Löw waren erleichtert an Bord gegangen, denn beim 2:1 (1:0) gegen einen ersatzgeschwächten Gegner hatte nach zuvor drei verspielten Siegen im vierten Länderspiel 2020 zumindest das Resultat mal wieder gestimmt.
«Siege sind der Klebstoff, Siege sind wichtig», sagte Bundestrainer Joachim Löw mit Blick auf den noch langen und beschwerlichen Weg zur Europameisterschaft im Sommer 2021. Es war schon nach Mitternacht Ortszeit, als der 60-Jährige in der Online-Pressekonferenz nach dem verdienten, aber nicht berauschenden Pflichterfolg eine Ansage an seine zuletzt lauter werdenden Kritiker machte.
Die Kernbotschaft war: «Ich sehe das große Ganze. Wir wissen schon, was wir machen.» Kritik an ihm, seinem Kurs und der Personalauswahl sei erlaubt, sagte Löw, aber er stehe darüber. «Das erlebe ich seit 16 Jahren», sagte der seit Sommer 2006 amtierende Bundestrainer.
Löw durfte sich nach den 90 Minuten in Kiew in seiner Vorgehensweise ansatzweise bestätigt fühlen. Drei Tage nach dem 3:3 im Test gegen die Türkei hatte er die Startelf auf neun Positionen verändert. Erstmals stand wieder weitgehend die A-Formation mit dem starken Bayern-Block auf dem Feld, die vor einem Jahr die EM-Qualifikation als Gruppensieger vor den Niederlanden erfolgreich bewältigt hatte.
«Es ist uns nicht alles gelungen, aber einiges», sagte Löw nach dem Arbeitssieg vor 17.573 Zuschauern, die trotz hoher Infektionszahlen in Kiew im Nationalstadion dabei waren und für Stimmung sorgten. Von zahlreichen Chancen führten nur zwei zu den Toren von Matthias Ginter (20. Minute) und Leon Goretzka (49.), der beim 2:0 von einem krassen Torwartfehler profitierte.
Ein von Abwehrchef Niklas Süle laut Löw «unnötig» verschuldeter Foulelfmeter, den Ruslan Malinowski verwandelte (76.), sorgte für eine aus deutscher Sicht nicht mehr entspannte Schlussphase.
«Wir wissen, dass wir nicht die Sterne vom Himmel gespielt haben», kommentierte Torschütze Ginter. Für den Münchner Angreifer Serge Gnabry zählte vor allem das Ende der kleinen Sieglos-Serie mit jeweils verspielten Vorsprüngen: «Wir haben es mal geschafft, ein Spiel über die Runden zu bringen.»
Schon am Dienstag (20.45 Uhr/ARD) geht es Köln gegen die Schweiz weiter. Löw kündigte noch in Kiew an, personell nicht viel verändern zu wollen. Der Sonntag sollte ganz im Zeichen der körperlichen Regeneration stehen, am Montag findet dann das einzige Teamtraining statt. Die Eidgenossen unterlagen am Samstagabend in Spanien 0:1. Die Spanier führen die Gruppe 4 nach drei von sechs Spieltagen mit sieben Punkten vor der deutschen Mannschaft (5 Zähler) an. Alles ist drin.
© dpa-infocom, dpa:201011-99-901283/3
(dpa)
Um 3.52 Uhr am Sonntagmorgen landete der Flieger in Köln. Die deutschen Fußballer und auch Joachim Löw waren erleichtert an Bord gegangen, denn beim 2:1 (1:0) gegen einen ersatzgeschwächten Gegner hatte nach zuvor drei verspielten Siegen im vierten Länderspiel 2020 zumindest das Resultat mal wieder gestimmt.
«Siege sind der Klebstoff, Siege sind wichtig», sagte Bundestrainer Joachim Löw mit Blick auf den noch langen und beschwerlichen Weg zur Europameisterschaft im Sommer 2021. Es war schon nach Mitternacht Ortszeit, als der 60-Jährige in der Online-Pressekonferenz nach dem verdienten, aber nicht berauschenden Pflichterfolg eine Ansage an seine zuletzt lauter werdenden Kritiker machte.
Löw durfte sich nach den 90 Minuten in Kiew in seiner Vorgehensweise ansatzweise bestätigt fühlen. Drei Tage nach dem 3:3 im Test gegen die Türkei hatte er die Startelf auf neun Positionen verändert. Erstmals stand wieder weitgehend die A-Formation mit dem starken Bayern-Block auf dem Feld, die vor einem Jahr die EM-Qualifikation als Gruppensieger vor den Niederlanden erfolgreich bewältigt hatte.
Ein von Abwehrchef Niklas Süle laut Löw «unnötig» verschuldeter Foulelfmeter, den Ruslan Malinowski verwandelte (76.), sorgte für eine aus deutscher Sicht nicht mehr entspannte Schlussphase.
«Wir wissen, dass wir nicht die Sterne vom Himmel gespielt haben», kommentierte Torschütze Ginter. Für den Münchner Angreifer Serge Gnabry zählte vor allem das Ende der kleinen Sieglos-Serie mit jeweils verspielten Vorsprüngen: «Wir haben es mal geschafft, ein Spiel über die Runden zu bringen.»
Schon am Dienstag (20.45 Uhr/ARD) geht es Köln gegen die Schweiz weiter. Löw kündigte noch in Kiew an, personell nicht viel verändern zu wollen. Der Sonntag sollte ganz im Zeichen der körperlichen Regeneration stehen, am Montag findet dann das einzige Teamtraining statt. Die Eidgenossen unterlagen am Samstagabend in Spanien 0:1. Die Spanier führen die Gruppe 4 nach drei von sechs Spieltagen mit sieben Punkten vor der deutschen Mannschaft (5 Zähler) an. Alles ist drin.
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