DFB-Team

Hoeneß: Spieler haben nach Löw-Abschied kein Alibi

Uli Hoeneß ist überzeugt, dass sich der angekündigte Abschied von Bundestrainer Joachim Löw auf die Fußball-Nationalmannschaft "positiv auswirken wird". Die Spieler stünden nun unter Druck, sagte Bayern Münchens Ehrenpräsident im RTL/ntv-Interview: "Die Spieler müssen wissen, dieses Alibi, der Trainer ist es schuld oder der Trainer ist unter Druck, das ist jetzt weg."

Eine ähnliche Situation habe Hoeneß 2013 nach der Bekanntgabe von Pep Guardiola als neuem Trainer beim deutschen Rekordmeister erlebt, dies habe seitens der Spieler zu einer Solidarisierung mit dem damaligen Coach Jupp Heynckes geführt. Die Bayern gewannen in diesem Jahr erstmals das Triple.

Hoeneß berichtete weiter, dass er von der überraschenden Rücktrittsankündigung Löws bereits am Montagmorgen persönlich informiert worden sei. "Er hat gesagt, er und sein Team haben beschlossen, dass dies die letzte EM ist und im Laufe des Gesprächs hatte ich immer mehr das Gefühl, dass es eine gute Entscheidung ist, dass er wie erleichtert wirkte, er war total entspannt", sagte der frühere Welt- und Europameister.
Bezüglich der Ausbootung der ehemaligen Weltmeister Thomas Müller, Jerome Boateng und Mats Hummels sieht der TV-Experte eine Umkehr Löws voraus. "Jetzt braucht er nichts mehr aufbauen. Er möchte eine erfolgreiche Mannschaft übergeben und das Argument, die erfahrenen, älteren Spieler da nicht mehr zu berücksichtigen, ist weg", sagte Hoeneß und ergänzte: "Er muss nicht mehr einen Jugendpreis gewinnen, sondern einen Erfolgspreis und da muss ihm jedes Mittel recht sein."

(sid)