Der unbekannte Star: Mukhtar lebt in den USA seinen Traum
von Marcel Breuer | dpa
Hany Mukhtar ist der bestbezahlte Fußballer bei Nashville SC, war im vergangenen Jahr die Nummer zwei bei der Wahl zum wertvollsten Profi der Major League Soccer - und ist in Deutschland nahezu unbekannt.
«Für mich ist das nicht so schlimm. Ich genieße das Leben hier, das ist echt schön. Ich lebe meinen Traum, ich spiele in Amerika Fußball. Das können nicht viele von sich behaupten», sagte der Offensivspieler der Deutschen Presse-Agentur vor dem Saisonstart am Wochenende mit dem Auftakt in Seattle. «Viele sagen, es ist eine langweilige Liga und eine Liga für ältere Leute. Ich sehe das nicht so, ich kann mich auch hier weiterentwickeln.»
Dass Mukhtar in Deutschland weitgehend unbekannt ist, liegt daran, dass die MLS noch immer vor allem nur dann das Interesse weckt, wenn ein großer Name aus dem europäischen Fußball dorthin wechselt - siehe Bastian Schweinsteiger, Zlatan Ibrahimovic oder David Beckham. Die Liga hat aber einen anderen Anspruch, 2026 sind die USA mit Kanada und Mexiko WM-Gastgeber. Zwar kommen noch immer Profis dazu, die eher auf der Zielgeraden ihrer Karriere sind wie zuletzt Ex-Bundesliga-Profi Xherdan Shaqiri, der zu Chicago Fire ging. Aber zunehmend gibt es eben auch Geschichten wie die von Alphonso Davies.
Der Außenverteidiger aus Kanada war 2018 noch ein Sonderfall mit dem Wechsel aus der MLS zum FC Bayern München. Die Transfers von Ricardo Pepi zum FC Augsburg, Kevin Paredes zum VfL Wolfsburg und George Bello zu Arminia Bielefeld in der deutschen Winterpause sind aber alles Signale dafür, dass die Bundesliga wie andere europäische Top-Ligen die MLS inzwischen als Pool für Talente anerkennt, die sich in Nordamerika entwickeln können. Das wiederum hilft bei der Attraktivität für Spieler wie Mukhtar, der nach seiner Ausbildung in der Jugend von Hertha BSC Titel in Portugal, Österreich und Dänemark gewonnen hat und mit 26 Jahren im besten Fußballer-Alter ist.
Der Berliner sieht bei sich durchaus die Fähigkeiten auch für die großen europäischen Ligen, empfindet aber keinen Druck. «Ich bin davon überzeugt, dass ich das Potenzial habe, in Europa zu spielen. Muss es unbedingt sein? Nein, ich fühle mich hier wohl. Ich kann auch hier meine Karriere weiterspielen, damit habe ich überhaupt kein Problem», sagte er. «Es ist eine sehr, sehr spannende Liga, sehr attraktiver Fußball jede Woche und es fallen viele Tore. Die Mannschaften spielen auf Sieg, man sieht viel Talent in der Liga. Sie ist im Wachsen und in den nächsten Jahren wird sie immer besser.»
Mukhtar ist in Nashville der Spieler, um den sie seit zwei Jahren die Mannschaft aufbauen und profitiert von einer Sonderrolle, die einst für Beckham eingeführt wurde. Als sogenannter «designated player» wird sein Gehalt nur zu einem kleinen Teil bei der Obergrenze berücksichtigt, die jedes Team einhalten muss und die bei ungefähr fünf Millionen Dollar liegt. Jede Mannschaft kann maximal drei Profis im Kader haben, die deutlich mehr verdienen als die anderen Spieler.
Für Mukhtar waren das in der vergangenen Saison 1,505 Millionen Dollar - fünf seiner vor allem jüngeren Mitspieler bekamen dagegen nur die 63.547 Dollar Mindestlohn. «Im Training oder der Kabine ist es kein großes Thema bei uns. Am Ende des Tages ist das eine Ehre und man versucht, auch der Ehre gerecht zu werden», sagte Mukhtar dazu.
Insbesondere in der vergangenen Spielzeit gelang das dem Profi mit viel Spielwitz hervorragend. In 33 Spielen kam er auf 19 Tore und zehn Vorlagen, bei der MVP-Wahl wurde er Zweiter. Allerdings gab es im Viertelfinale auf dem Weg zur erhofften Meisterschaft nach seinem Führungstor in der regulären Spielzeit auch einen vergebenen Versuch im Elfmeterschießen und das Aus gegen Philadelphia Union um Verteidiger Kai Wagner. «Das war schon sehr, sehr bitter», sagte Mukhtar. Denn: «Ich nehme das ernst hier, ich will besser werden, ich will auch was erreichen mit dem Team.»
(dpa)
«Für mich ist das nicht so schlimm. Ich genieße das Leben hier, das ist echt schön. Ich lebe meinen Traum, ich spiele in Amerika Fußball. Das können nicht viele von sich behaupten», sagte der Offensivspieler der Deutschen Presse-Agentur vor dem Saisonstart am Wochenende mit dem Auftakt in Seattle. «Viele sagen, es ist eine langweilige Liga und eine Liga für ältere Leute. Ich sehe das nicht so, ich kann mich auch hier weiterentwickeln.»
Dass Mukhtar in Deutschland weitgehend unbekannt ist, liegt daran, dass die MLS noch immer vor allem nur dann das Interesse weckt, wenn ein großer Name aus dem europäischen Fußball dorthin wechselt - siehe Bastian Schweinsteiger, Zlatan Ibrahimovic oder David Beckham. Die Liga hat aber einen anderen Anspruch, 2026 sind die USA mit Kanada und Mexiko WM-Gastgeber. Zwar kommen noch immer Profis dazu, die eher auf der Zielgeraden ihrer Karriere sind wie zuletzt Ex-Bundesliga-Profi Xherdan Shaqiri, der zu Chicago Fire ging. Aber zunehmend gibt es eben auch Geschichten wie die von Alphonso Davies.
Der Berliner sieht bei sich durchaus die Fähigkeiten auch für die großen europäischen Ligen, empfindet aber keinen Druck. «Ich bin davon überzeugt, dass ich das Potenzial habe, in Europa zu spielen. Muss es unbedingt sein? Nein, ich fühle mich hier wohl. Ich kann auch hier meine Karriere weiterspielen, damit habe ich überhaupt kein Problem», sagte er. «Es ist eine sehr, sehr spannende Liga, sehr attraktiver Fußball jede Woche und es fallen viele Tore. Die Mannschaften spielen auf Sieg, man sieht viel Talent in der Liga. Sie ist im Wachsen und in den nächsten Jahren wird sie immer besser.»
Für Mukhtar waren das in der vergangenen Saison 1,505 Millionen Dollar - fünf seiner vor allem jüngeren Mitspieler bekamen dagegen nur die 63.547 Dollar Mindestlohn. «Im Training oder der Kabine ist es kein großes Thema bei uns. Am Ende des Tages ist das eine Ehre und man versucht, auch der Ehre gerecht zu werden», sagte Mukhtar dazu.
Insbesondere in der vergangenen Spielzeit gelang das dem Profi mit viel Spielwitz hervorragend. In 33 Spielen kam er auf 19 Tore und zehn Vorlagen, bei der MVP-Wahl wurde er Zweiter. Allerdings gab es im Viertelfinale auf dem Weg zur erhofften Meisterschaft nach seinem Führungstor in der regulären Spielzeit auch einen vergebenen Versuch im Elfmeterschießen und das Aus gegen Philadelphia Union um Verteidiger Kai Wagner. «Das war schon sehr, sehr bitter», sagte Mukhtar. Denn: «Ich nehme das ernst hier, ich will besser werden, ich will auch was erreichen mit dem Team.»
(dpa)