Vertragsverlängerung für Reus beim BVB – Was spricht noch dafür?
von Carsten GermannEs war das traurige Schlussbild des BVB-Debakels in München (2:4 / Fussballdaten.de berichtete). Marco Reus (33) feuerte nach seiner Auswechslung eine Wasserflasche weg. Auch beim nicht minder enttäuschenden 0:2 bei RB Leipzig im DFB-Pokal-Viertelfinale am späten Mittwochabend galt für den BVB-Kapitän: „Hat an diesem Spiel teilgenommen.“
Oder anders: Reus bleibt beim BVB – „Gibt’s überhaupt noch jemanden, der’s glaubt?“
Werbung für eine Vertragsverlängerung konnte Reus, der in Leipzig nach 76 Minuten für den in der Nachspielzeit beinahe noch erfolgreichen Jamie Bynoe-Gittens aus dem Spiel ging, nicht machen.
33 Ballkontakte, null Torschüsse (insgesamt nur einer aufs Tor von Janis Blaswich…), null Torschussvorlagen.
In München war der Arbeitstag des Marco Reus nach 61 Minuten zu Ende. Mit einem nicht wirklich besseren Arbeitsprotokoll. 40 Ballaktionen, eine Torschuss-Vorlage, das ist in einem Spiel mit dieser Bedeutung einfach zu wenig.
„Bei der Pleite in München konnte er keine Argumente sammeln“, schrieb SPORT BILD (aktuelle Ausgabe) über Reus.
161 Tore
Der gebürtige Dortmunder, bei der Borussia ausgebildet und 2012 aus Mönchengladbach zurückgeholt, konnte seinen Herzensverein nie zu einem Deutschen Meistertitel führen.
- Nur 2 DFB-Pokal-Titel (2017, 2021) stehen auf der Haben-Seite.
- Für Reus spricht, dass er sich dank seiner Torjägerqualitäten zum besten Schützen von Borussia Dortmund im Profifußball aufschwang – 161 Pflichtspiel-Tore.
- Laut SPORT BILD will Borussia Dortmund Reus‘ Vertrag zu deutlich verringerten Bezügen – von kolportierten 8 statt bisher 12 Mio. Euro ist die Rede – verlängern.
- Blicken wir auf den Marktwert von GOOL bei Fussballdaten.de für den 33-Jährigen, so treiben Reus‘ Tore & Torversuche diesen um 5,61 Mio. Euro in die Höhe.
Marktwert-Plus als Argument?
- Gegenüber 2021/2022 konnte Reus sogar ein Marktwert-Plus von 2,4 Mio. Euro verzeichnen – er liegt jetzt bei 13,5 Mio. Euro.
- Aber: Sein für einen Stürmer vergleichsweise hohes Alter von 33 drückt seinen Wert um 3,4 Mio. Euro.
- Und dann sind da noch Reus‘ unglaubliche Ausfallzeiten.
- Verletzungs- oder krankheitsbedingt verpasste er seit 2012 mehr als 130 Spiele in allen Wettbewerben.
- In dieser Saison fehlte er in der Bundesliga 4-mal. Ebenso viele Partien verpasste er in der Champions League.
- Augenfällig ist auch, dass Reus in den Schlüsselspielen in Leipzig (Pokal), in München (Bundesliga) und bei Chelsea (Champions League) keine einzige Tor-Beteiligung verbuchen konnte. Gerade das ist ein Gütesiegel für einen Führungsspieler.
Fazit: Reus ist beim BVB ungeachtet seiner hohen Verletzungsanfälligkeit zum Klub-Idol geworden, dafür verdient er höchsten Respekt. Doch Stand jetzt sprechen nur wenige Fakten für einen neuen Vertrag in Dortmund.