Italien

Neuer Roma-Coach: Die 16 Vereine des Claudio Raneri

In England nannte man ihn den „Nearly Man“, in Italien und Spanien gilt er als Weltenbummler, nun kehrt Claudio Ranieri im Alter von 73 Jahren als Coach in seine Heimatstadt zurück und wird zum 3. Mal Trainer der AS Rom, für die auch Weltmeister Mats Hummels (35) spielt.

Zur Länderspielpause wechselte der italienische Hauptstadtklub am Mittwoch bereits zum 2. Mal in dieser Saison den Trainer.

Die schwachen Zahlen von Ranieris Vorgängern Daniele de Rossi und Ivan Juric:

  • Nur 3 Siege aus 12 Spielen, bei 17 Gegentoren.
  • In der Europa League gewann der Conference-League-Sieger von 2022 (mit José Mourinho als Coach) nur ein einziges Spiel, 1:0 gegen Dynamo Kiew.

4 Niederlagen

  • In der Serie A verloren die „Giallorossi“ (Dt.: Die Gelb-Roten) 4 der letzten 5 Spiele.
  • BVB-Idol Mats Hummels (35), aus der Vereinslosigkeit nach Rom gewechselt, kam nur in einem der 12 Liga-Spiele zum Einsatz, beim 1:5 bei der AC Florenz (Fussballdaten.de berichtete).

Die „Fiorentina“ gehört zu den 16 Trainerstationen des Claudio Ranieri seit 1988.

Florenz war eine der erfolgreichsten Etappen in der Karriere von Ranieri.

Der stille Römer führte die Florentiner 1994 in die Serie A zurück und holte 1996 die Coppa Italia sowie im gleichen Jahr die Supercoppa Italia im Duell mit Meister AC Milan. Sein unumstrittener Superstar war der Argentinier Gabriel Batistuta.

  • Nur der Niederländer Jimmy Floyd Hasselbaink (113 Tore für Chelsea und Atlético Madrid) knipste unter der Regie von Claudio Ranieri häufiger als Batistuta, der 92-mal erfolgreich war.
  • Die AS Rom trainierte Ranieri bereits von 2009 bis 2011 und zwischen März und Juni 2019.
  • 1,87 Punkte pro Spiel (84 Partien) bedeuteten für ihn in der ersten Amtszeit in Rom den besten Schnitt seiner Laufbahn.

Warum eigentlich „The Nearly Man“?

Dass er schon in der Serie A zum „Nearly Man“, zum Fast-Meistertrainer wurde, lag an den beiden Niederlagen zum Start in die Saison 2009/2010, die die Roma vor seinem Engagement kassiert hatte. Inter Mailand und Mourinho holten den „Scudetto“.

  • Ähnlich war es bei der AS Monaco 2013/2014. 80 Punkte in der Ligue 1 reichten nicht, um eine Meisterfeier „Im Sakko nach Monaco“ durchzuführen – PSG landete vor dem Ranieri-Team.
  • Keine Mannschaft hatte bis dahin in Frankreich eine so hohe Punktzahl erreicht, ohne am Ende Meister zu werden.

„Wegen Niederlagen wie diesen und weil er es in der ersten Saison bei Chelsea unter Abramowitsch verpasste, Titel zu holen und hinter Arsenals „Unbesiegbaren“ nur Zweiter wurden, nannten ihn einige Leute nur noch den Nearly Man“, erklärte die britische Zeitung The Guardian im Februar 2016.

Das war unmittelbar vor Ranieris unbestritten größtem Erfolg als Trainer. Danach nannten ihn in England alle „The Man“, den Meistermacher. BBC-Moderator Gary Lineker, der nicht an den Erfolg seines Ex-Vereins geglaubt hatte, musste eine verlorene Wette einlösen und live in Unterhosen moderieren. Legendär.

4 Klubs in England

Leicester City war ab 2015 seine zweite von 4 Trainerstationen in England (neben dem FC Chelsea, dem FC Fulham und dem FC Watford). Ranieri führte die „Foxes“ mit Christian „Schlangen-Fuchser“ Fuchs, Robert Huth, Kasper Schmeichel und einem gewissen Jamie Vardy als Top-Torjäger 2016 (24 Treffer) zum mit Sicherheit unglaublichsten Meisterstück in der Premier-League-Geschichte.

Die FIFA kürte den „Nearly Man“ 2016 zum „Welttrainer des Jahres“.