Fußball-Idol Luigi Riva tot – Seine Rekorde
von Carsten GermannFußball-Italien trauert um einen seiner Helden aus dem „Jahrhundertspiel“ gegen Deutschland (4:3 n. V.) im Halbfinale der WM 1970 in Mexiko. Luigi „Gigi“ Riva starb am Montag im Alter von 79 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts. Das Portal Fussballdaten.de würdigt die Lebensleistung von Riva und blickt auf seine Rekorde.
„Ich trauere um einen Freund“, sagte Italiens Torhüter-Idol Dino Zoff (81) am Montag, „es ist unendlich traurig.“
Mit Riva verliert die Fußball-Welt im Januar 2024 den dritten Protagonisten der Weltmeisterschaft 1970 – nach Brasiliens Weltmeister-Trainer Mario Zagallo und dem deutschen Fußball-Idol „Kaiser“ Franz Beckenbauer (Fussballdaten.de berichtete).
Zagallo war am 5. Januar 2024 im Alter von 92 Jahren verstorben, Beckenbauer († 78) am 7. Januar in seiner Wahl-Heimat Salzburg.
Luigi Riva, der aus der Provinz Varese stammte, debütierte 1965 im Alter von 20 Jahren in der italienischen Nationalmannschaft.
- Er ist mit 35 Toren bis heute Rekord-Torjäger der „Squadra Azzurra.“
35 Tore in 42 Spielen
- Für diese Tor-Anzahl benötigte der Stürmer, der für keinen der vier italienischen Großklubs, sondern für Cagliari Calcio auf Sardinien spielte, nur 42 Länderspiele.
Mit seinem 34. Tor im Freundschaftsspiel gegen Schweden (2:0) am 29. September 1973 in Mailand überholte er den bisherigen Rekord-Schützen, den legendären Giuseppe Meazza († 1979). Der zweimalige Weltmeister Meazza spielte für beide Mailänder Klubs und traf im Nationaltrikot 33-mal.
Größter Erfolg für Riva: Europameister 1968 im eigenen Land. Bei diesem Turnier traf er nur ein Mal – aber entscheidend: Beim 2:0 im Final-Wiederholungsspiel gegen Jugoslawien in Rom.
- Rivas Tor-Quote von 0,83 Toren pro Spiel ist in der italienischen Nationalmannschaft bis heute unerreicht.
3-mal Torschützenkönig
In der Geschichte der seit 1898 ausgespielten Serie A holte er mit Cagliari Calcio im WM-Jahr 1970 den einzigen Titel der Region bzw. der Insel Sardinien.
Lukrative Angebote der Topvereine wie Juventus Turin oder Inter Mailand lehnte Riva, Spitzname „Rombo di Tuono“ (Dt. „Der Donnerschlag“), ab.
,,Carabinieri im Strafdienst"
Teilweise empört. So kommentierte er den Vorschlag von Juventus, ihn gegen 7 andere Spieler einzutauschen mit „Was erlauben Sie sich? Ich bin doch kein Objekt!“
- Zwischen 1967 und 1970 wurde Riva Torschützenkönig (Capocannoniere) der Serie A.
- Für Cagliari, wohin der Stürmer 1963 wechselte (Riva: „Es war der Ort, an den man die Carabinieri zum Strafdienst versetzte, es kam mir vor wie in Afrika“),gelangen ihm in 374 Spielen 107 Tore, damit ist er bis heute Rekord-Torschütze des Insel-Klubs.
- Seit 2005 hat Cagliari Calcio die Rückennummer 11 von Riva nie wieder vergeben.