Geheimfavorit, Bollwerk, Wundertüte und eine Bundesligafiliale
von Günther Jakobsen
Ein interessanter Nebenaspekt: Noch nie trafen die Teams der Gruppe C - Kolumbien, Griechenland, Elfenbeinküste und Japan - bei Weltmeisterschaften aufeinander, was für einen relativ offenen Ausgang spricht. Der südamerikanischen Mannschaft wird allerdings eine größere Rolle während des Turnierverlaufes zugetraut.
Nach 16-jähriger WM-Abstinenz konnten sich Kolumbiens "Los Cafeteros" wieder für eine Turnier-Teilnahme qualifizieren. Das vom Argentinier Jose Pekerman gecoachte Team (FIFA-Weltranglistenplatz 5) ist nicht nur als Kopf der Gruppe C zu sehen: "Sie sollten unter die letzten vier kommen", hat Brasiliens Legende Pelé eine hohe Meinung von der Spielkunst der Kicker aus der Nachbarschaft. Tatsächlich läuft Kolumbien mit einer Auswahl auf, deren Akteure neben ihrer Ballfertigkeit auch weitestgehend mit großer internationaler Erfahrung glänzen. "Fast alle von uns spielen in Europa und ich denke wir haben eine höhere Variabilität und Qualität als 1994", vergleicht Stürmer Jackson Martinez den aktuellen Kader mit jener Generation um Rekordnationalspieler Carlos Valderrama. Martinez (FC Porto) gilt als gesetzter Angreifer in Pekermans 4-4-2-System, neben Superstar Radamel Falcao (Monaco), auf dessen rechtzeitige Genesung (Kreuzbandriss im Januar) man hofft. Sollte dies nicht klappen, hat der künftige BVB-Stürmer Adrian Ramos keine schlechten Karten. Konkurrenzlos ist er allerdings nicht. Gespannt sein darf man auch auf das Auftreten des vielversprechenden Mittelfeldtalents James Rodriguez (Monaco).
Erster Gegner der Kolumbianer sind die vom scheidenden Trainer Fernando Santos betreuten Griechen. Das große Plus der Hellenen ist nach wie vor ihre ausgesprochen massive und unangenehm zu bespielende Defensive, in der natürlich auch Sokratis (BVB) seinen Platz hat. Für das Mittelfeld hat Santos mit Karagounis und Katsuranis zwei ´Haudegen´ nominiert, die - gefühlt - bereits bei Homer erwähnt wurden. Für die möglicherweise spielentscheidenden Kontergegenstöße stehen zwei Akteure, die seit vielen Jahren immer wieder Torgefahr heraufbeschworen: Samaras (Celtic) und Gekas (Konyaspor). Auch Angreifer Salpingidis (Saloniki) ist dem harten Kern der Mannschaft zuzurechnen, wenngleich systembedingt meist nur ein Stürmer aufgeboten wird. Sofern das Abwehr-Bollwerk zuverlässlich funktioniert, sind Griechenlands Chancen, unter die ersten zwei zu kommen, zweifellos vorhanden.
"Ich habe vor niemandem Angst", gibt sich der französische Coach der Auswahl von der Elfenbeinküste, Sabri Lamouchi, mutig. Angesichts eines Ungleichgewichts innerhalb des Kaders - die Offensive kann sich sehen lassen, derweil die Abwehr oftmals anfällig wirkt - muss das afrikanische Team dieser Gruppe als Wundertüte einordnet werden. Vier Akteure gehen in Deutschland ihrer Profession nach: Ya Konan (Hannover), Djakpa (Frankfurt) und Boka (VfB) in der Bundesliga, Bolly bei Zweitligist Düsseldorf. Die markantesten Spieler sind jedoch die Brüder Yaya (ManCity) und Kolo Toure (Liverpool), sowie Stürmerstar Didier Drogba.
Gemessen an der FIFA-Weltrangliste sind die Japaner (Rang 47) das schwächste Team, was allerdings von geringer Aussagekraft ist. Die vom Italiener Alberto Zaccheroni trainierten Asiaten erscheinen vielmehr als sehr ausgeglichen besetzt und gereift; ihre fünfte WM-Teilnahme kann sehr wohl mit ihrem zweiten Einzug in die K.o.-Runde enden. Nicht weniger als sieben Profis sind in Deutschland beschäftigt: Uchida (Schalke), H. Sakai (Hannover), Kiyotake und Hasebe (von Absteiger Nürnberg), G. Sakai (VfB), Okazaki (Mainz) und Stürmer Osako von Zweitligist 1860 München. Zaccheroni hofft, dass Kagawa (ManUnited) seine Stärken im Nationalteam besser ausspielen kann, als in der Premier League. Überraschend berief der Italiener den 31-jährigen Stürmer Okube (Kawasaki Frontale) in den Kader.
André Schulin
Nach 16-jähriger WM-Abstinenz konnten sich Kolumbiens "Los Cafeteros" wieder für eine Turnier-Teilnahme qualifizieren. Das vom Argentinier Jose Pekerman gecoachte Team (FIFA-Weltranglistenplatz 5) ist nicht nur als Kopf der Gruppe C zu sehen: "Sie sollten unter die letzten vier kommen", hat Brasiliens Legende Pelé eine hohe Meinung von der Spielkunst der Kicker aus der Nachbarschaft. Tatsächlich läuft Kolumbien mit einer Auswahl auf, deren Akteure neben ihrer Ballfertigkeit auch weitestgehend mit großer internationaler Erfahrung glänzen. "Fast alle von uns spielen in Europa und ich denke wir haben eine höhere Variabilität und Qualität als 1994", vergleicht Stürmer Jackson Martinez den aktuellen Kader mit jener Generation um Rekordnationalspieler Carlos Valderrama. Martinez (FC Porto) gilt als gesetzter Angreifer in Pekermans 4-4-2-System, neben Superstar Radamel Falcao (Monaco), auf dessen rechtzeitige Genesung (Kreuzbandriss im Januar) man hofft. Sollte dies nicht klappen, hat der künftige BVB-Stürmer Adrian Ramos keine schlechten Karten. Konkurrenzlos ist er allerdings nicht. Gespannt sein darf man auch auf das Auftreten des vielversprechenden Mittelfeldtalents James Rodriguez (Monaco).
Erster Gegner der Kolumbianer sind die vom scheidenden Trainer Fernando Santos betreuten Griechen. Das große Plus der Hellenen ist nach wie vor ihre ausgesprochen massive und unangenehm zu bespielende Defensive, in der natürlich auch Sokratis (BVB) seinen Platz hat. Für das Mittelfeld hat Santos mit Karagounis und Katsuranis zwei ´Haudegen´ nominiert, die - gefühlt - bereits bei Homer erwähnt wurden. Für die möglicherweise spielentscheidenden Kontergegenstöße stehen zwei Akteure, die seit vielen Jahren immer wieder Torgefahr heraufbeschworen: Samaras (Celtic) und Gekas (Konyaspor). Auch Angreifer Salpingidis (Saloniki) ist dem harten Kern der Mannschaft zuzurechnen, wenngleich systembedingt meist nur ein Stürmer aufgeboten wird. Sofern das Abwehr-Bollwerk zuverlässlich funktioniert, sind Griechenlands Chancen, unter die ersten zwei zu kommen, zweifellos vorhanden.
Gemessen an der FIFA-Weltrangliste sind die Japaner (Rang 47) das schwächste Team, was allerdings von geringer Aussagekraft ist. Die vom Italiener Alberto Zaccheroni trainierten Asiaten erscheinen vielmehr als sehr ausgeglichen besetzt und gereift; ihre fünfte WM-Teilnahme kann sehr wohl mit ihrem zweiten Einzug in die K.o.-Runde enden. Nicht weniger als sieben Profis sind in Deutschland beschäftigt: Uchida (Schalke), H. Sakai (Hannover), Kiyotake und Hasebe (von Absteiger Nürnberg), G. Sakai (VfB), Okazaki (Mainz) und Stürmer Osako von Zweitligist 1860 München. Zaccheroni hofft, dass Kagawa (ManUnited) seine Stärken im Nationalteam besser ausspielen kann, als in der Premier League. Überraschend berief der Italiener den 31-jährigen Stürmer Okube (Kawasaki Frontale) in den Kader.
André Schulin