Tuchel und PSG: Cupfinale mit 5000 Fans und Macron
von Marcel Breuer | dpa1:0
Immerhin Staatschef Emmanuel Macron ist dabei, wenn im spärlich gefüllten Stade de France nach rund vier Monaten Corona-Zwangspause im französischen Fußball wieder der Ball rollt.
Nach dem umstrittenen Abbruch der Meisterschaft bildet das französische Pokalfinale zwischen Meister Paris Saint-Germain und der AS Saint-Etienne am Freitag (21.10 Uhr) einen spektakulären Neuanfang. Für PSG-Coach Thomas Tuchel ist es der Auftakt eines heißen Fußball-Sommers, gleich drei Trophäen (Pokal, Liga-Pokal und Champions League) hat sein Starensemble noch im Visier.
Die allmähliche Rückkehr zum normalen Leben weckt in der französischen Fußballwelt viele Hoffnungen. Doch die Corona-Krise ist noch lange nicht überwunden: Es gelten strenge Gesundheitsvorschriften, im Stadion dürfen höchstens 5000 Fans zuschauen. Und trotzdem hat das Spiel in Saint-Denis bei Paris nach Einschätzung des französischen Verbandspräsidenten Noël Le Graët einen hohen Symbolwert. «Die Botschaft ist positiv», sagte er der Tageszeitung «Le Parisien».
Gleichzeitig findet der mächtige Fußballfunktionär die Begegnung paradox. «Unsere Meisterschaften wurden endgültig vom 30. April an gestoppt. Aber wir sind dennoch das einzige Land in Westeuropa, das nun anlässlich der Endspiele für die beiden nationalen Pokale wieder Publikum empfängt», meinte er mit Blick auf das Pokalfinale und das Ligapokal-Endspiel am 31. Juli zwischen PSG und Olympique Lyon. «Es ist ein Anfang.»
Der französische Fußball hat eine harte Zeit durchgemacht. Die Saison war Ende April wegen der Covid-19-Pandemie vorzeitig beendet und Paris mit seinen Starstürmern Neymar und Kylian Mbappé zum Meister erklärt worden. Über den Abbruch und die damit verbundenen Konsequenzen gab es rechtliche Auseinandersetzungen. Verbandspräsident Le Graët will die Polemik offensichtlich beenden: «Ich greife prinzipiell nicht die Entscheidungen an, die vom Staat getroffen wurden. Ich habe immer die Gesundheit in den Vordergrund gestellt und nicht das Geld», ergänzte er. Frankreich gehört mit rund 30 000 Corona-Toten zu den Ländern in Europa, die stark von der Pandemie betroffen sind. Von Mitte März an galt mehrere Wochen lang eine strikte Ausgangssperre.
Für den reichen Hauptstadtclub PSG, der bereits einige Freundschaftsspiele bestritt, ist das Pokalfinale vor allem ein weiterer Testlauf für das große Ziel in der Königsklasse. Dort trifft die Tuchel-Mannschaft am 12. August in Lissabon im Viertelfinale auf Atalanta Bergamo. Für die Geldgeber aus Katar hat dieser Titel höchste Priorität. «Es ist das erste Spiel nach einer langen Pause», resümierte Tuchel am Donnerstag vor Journalisten. «Wir sind glücklich, wieder auf dem Feld zu sein und die Möglichkeit zu haben, dieses Finale zu spielen.» Die Mannschaft habe sich auf die Begegnung mit St. Étienne konzentriert. Und was ist mit Atalanta? Bisher kein Thema, lautet die knappe Antwort des Trainers.
Französische Medien loben, dass die Aushängeschilder «Ney» (Neymar) und «KM» (Kylian Mbappé) derzeit auf dem Feld ein gutes Duo abgeben. Das sei ein Vorteil, der nicht zu vernachlässigen sei, urteilt die Sportzeitung «L'Équipe». Tuchel bestätigte, dass Neymar im Stade de France spielen wird. In Paris wächst die Zuversicht, dass das Hauptstadt-Team dieses Mal in der Königsklasse zum Zuge kommen könnte. «PSG wird in der Champions League schwer zu schlagen sein», sagte Le Graët.
Der Präsident von AS Saint-Étienne, Roland Romeyer, fährt mit einem mit «traurigen Herzen» nach Paris. «Das Stade de France wird hohl klingen», sagte er der «L'Equipe». Er nehme die Entscheidung der Fangruppen seines Vereins hin, nicht zum Spiel zu kommen. Es sei unmöglich, aus Tausenden Anhängern 900 auszusuchen, die die reservierten Plätze einnehmen könnten, meinte Romeyer und hofft auf eine Überraschung. So wie im Vorjahr, als Stade Rennes den großen Favoriten PSG im Finale besiegte.
© dpa-infocom, dpa:200723-99-898856/3
(dpa)
Nach dem umstrittenen Abbruch der Meisterschaft bildet das französische Pokalfinale zwischen Meister Paris Saint-Germain und der AS Saint-Etienne am Freitag (21.10 Uhr) einen spektakulären Neuanfang. Für PSG-Coach Thomas Tuchel ist es der Auftakt eines heißen Fußball-Sommers, gleich drei Trophäen (Pokal, Liga-Pokal und Champions League) hat sein Starensemble noch im Visier.
Die allmähliche Rückkehr zum normalen Leben weckt in der französischen Fußballwelt viele Hoffnungen. Doch die Corona-Krise ist noch lange nicht überwunden: Es gelten strenge Gesundheitsvorschriften, im Stadion dürfen höchstens 5000 Fans zuschauen. Und trotzdem hat das Spiel in Saint-Denis bei Paris nach Einschätzung des französischen Verbandspräsidenten Noël Le Graët einen hohen Symbolwert. «Die Botschaft ist positiv», sagte er der Tageszeitung «Le Parisien».
Der französische Fußball hat eine harte Zeit durchgemacht. Die Saison war Ende April wegen der Covid-19-Pandemie vorzeitig beendet und Paris mit seinen Starstürmern Neymar und Kylian Mbappé zum Meister erklärt worden. Über den Abbruch und die damit verbundenen Konsequenzen gab es rechtliche Auseinandersetzungen. Verbandspräsident Le Graët will die Polemik offensichtlich beenden: «Ich greife prinzipiell nicht die Entscheidungen an, die vom Staat getroffen wurden. Ich habe immer die Gesundheit in den Vordergrund gestellt und nicht das Geld», ergänzte er. Frankreich gehört mit rund 30 000 Corona-Toten zu den Ländern in Europa, die stark von der Pandemie betroffen sind. Von Mitte März an galt mehrere Wochen lang eine strikte Ausgangssperre.
Französische Medien loben, dass die Aushängeschilder «Ney» (Neymar) und «KM» (Kylian Mbappé) derzeit auf dem Feld ein gutes Duo abgeben. Das sei ein Vorteil, der nicht zu vernachlässigen sei, urteilt die Sportzeitung «L'Équipe». Tuchel bestätigte, dass Neymar im Stade de France spielen wird. In Paris wächst die Zuversicht, dass das Hauptstadt-Team dieses Mal in der Königsklasse zum Zuge kommen könnte. «PSG wird in der Champions League schwer zu schlagen sein», sagte Le Graët.
Der Präsident von AS Saint-Étienne, Roland Romeyer, fährt mit einem mit «traurigen Herzen» nach Paris. «Das Stade de France wird hohl klingen», sagte er der «L'Equipe». Er nehme die Entscheidung der Fangruppen seines Vereins hin, nicht zum Spiel zu kommen. Es sei unmöglich, aus Tausenden Anhängern 900 auszusuchen, die die reservierten Plätze einnehmen könnten, meinte Romeyer und hofft auf eine Überraschung. So wie im Vorjahr, als Stade Rennes den großen Favoriten PSG im Finale besiegte.
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