„Aus“ für Bundesliga-Held Tschertschessow – Diese Trainer gingen vorm Liga-Start
von Carsten GermannNeues aus Ungarn – Wie die Wiener Kronen-Zeitung (Freitag-Ausgabe) berichtete, trennte sich Ungarns Meister Ferencvaros Budapest am Donnerstag von Trainer Stanislaw Tschertschessow (59). Der ehemalige Bundesliga-Keeper von Dynamo Dresden, der Russland als WM-Gastgeber 2018 ins Viertelfinale führte, stolperte dabei über einen absoluten Underdog.
„Außenseiter kostete Stani den Job“, titelte die Krone, „auf den Färöer hängt der Fußball-Himmel voller Geigen.“ Das glauben wir allerdings auch. KI Klaksvik von den Färöer-Inseln sorgte für die Überraschung und warf „Fradi“, wie Ferencvaros von den Fans genannt wird, in der 1. Runde der Champions-League-Qualifikation raus – 3:0 in Budapest und 0:0 im Hinspiel. Huh!
Die ungarische Liga beginnt erst am kommenden Freitag, Ferencvaros greift erst am 27. September 2023 gegen Kecskeméti TE ins Geschehen ein. Dann wohl mit neuem Trainer.
- Tschertschessow hatte mit dem ungarischen Meister keines der letzten 5 Pflichtspiele gewonnen. Am Donnerstag reagierte Klubchef Gabor Kubatov.
„Peinliche Bundesliga-Geschichte“
Eine schnelle Reaktion gab es auch am 3. August 2009 in Mainz. Der Bundesliga-Rückkehrer aus Rheinhessen trennte sich von Aufstiegs-Trainer Jörn Andersen – 5 Tage vor dem Saisonstart gegen Bayer Leverkusen. Vorangegangen waren das Pokal-„Aus“ beim Nord-Regionalligisten VfB Lübeck (1:2 n. V.) und interne Querelen um den Norweger. 80 Journalisten – eine neue Rekordmarke in Mainz – waren bei der Pressekonferenz zu Andersens Demission anwesend. Eine ihrer Headlines war: „Mainz 05 schreibt peinliche Bundesliga-Geschichte“ (DIE WELT).
- Nie zuvor war ein Bundesliga-Trainer vor dem Saisonstart gefeuert worden. Nachfolger wurde ein gewisser Thomas Tuchel.
„Aus“ nach 2 Tagen
Kein Liga-Spiel als Trainer – das galt auch für „El Loco“, Marcelo Bielsa. Der mittlerweile 67-jährige Argentinier warf im Juli 2016 bei Lazio Rom innerhalb von 48 Stunden die Brocken hin.
- Die Lazio-Führung konnte oder wollte ihr Versprechen über Neuverpflichtungen nicht einhalten – und Bielsa trat 2 Tage nach seiner Präsentation in Rom wieder zurück. Er hatte sich Verstärkungen für den Kader der Römer angeblich vertraglich zusichern lassen.