Mit "deutscher Mentalität": Ajax nach 20 Jahren wieder im Halbfinale
von Jean-Pascal Ostermeier | sid
Nach dem historischen Europapokal-Comeback von Ajax Amsterdam war Amin Younes von sich selbst überrascht. "Ich wusste selber nicht, dass ich noch die Kraft hatte", gab der Ex-Gladbacher nach dem Halbfinaleinzug des niederländischen Fußball-Rekordmeisters in der Europa League zu. Sein Tor nach einer Einzelaktion in der 120. Minute zum 2:3 (0:2, 0:0) nach Verlängerung bei Schalke 04 hatte den sechsmaligen Europacup-Gewinner nach 20 Jahren endgültig zurück unter die letzten Vier geführt.
"Unglaublich" fand der 23-Jährige, wie sich sein Team nach dem 0:3-Rückstand und der Gelb-Roten Karte gegen Joel Veltman (80.) noch einmal zurückgekämpft hatte. "Du denkst, es läuft alles gegen dich", sagte Younes und gab zu: "Ich hatte selber nicht mehr dran geglaubt - einen kurzen Moment." Den 2:0-Vorsprung der Hinspiel-Gala hatte Ajax aus der Hand gegeben, nach dem dritten Schalker Tor durch Daniel Caligiuri (101.) wirkte die junge Mannschaft physisch und psychisch am Ende.
"Wir haben deutsche Mentalität als Holländer gezeigt", sagte Younes. Nick Viergevers 1:3 (111.) brachte Amsterdam doch noch auf Halbfinalkurs, das Tor des gebürtigen Düsseldorfers machte alles klar. "Wir haben nicht unseren besten Fußball gespielt", gab Trainer Peter Bosz zu, "aber ich weiß, dass wir immer ein Tor machen - immer. Daran habe ich geglaubt." Dass Ajax erstmals seit 1997 wieder in einem europäischen Halbfinale steht, sei "gut für den niederländischen Fußball", betonte er.
Die Tageszeitung NRC urteilte, der Sprung unter die letzten Vier sei "sicher nicht die Renaissance des niederländischen Fußballs. Aber es bietet Perspektiven". Als letzter Klub aus der Eredivisie hatte 2005 AZ Alkmaar im Halbfinale des UEFA-Pokals gestanden. Trainer Bosz habe Ajax "auf der internationalen Bühne wieder etwas Charakter gegeben, wo holländische Höhepunkte spärlich sind".
Geht es nach Younes, ist die Erfolgsserie noch nicht zu Ende. "Wir haben eine tolle, junge, talentierte Mannschaft", sagte der Ex-Gladbacher: "Da kann jetzt jeder kommen. Es gibt nur noch eins: Wir wollen ins Finale."
(sid)
"Unglaublich" fand der 23-Jährige, wie sich sein Team nach dem 0:3-Rückstand und der Gelb-Roten Karte gegen Joel Veltman (80.) noch einmal zurückgekämpft hatte. "Du denkst, es läuft alles gegen dich", sagte Younes und gab zu: "Ich hatte selber nicht mehr dran geglaubt - einen kurzen Moment." Den 2:0-Vorsprung der Hinspiel-Gala hatte Ajax aus der Hand gegeben, nach dem dritten Schalker Tor durch Daniel Caligiuri (101.) wirkte die junge Mannschaft physisch und psychisch am Ende.
"Wir haben deutsche Mentalität als Holländer gezeigt", sagte Younes. Nick Viergevers 1:3 (111.) brachte Amsterdam doch noch auf Halbfinalkurs, das Tor des gebürtigen Düsseldorfers machte alles klar. "Wir haben nicht unseren besten Fußball gespielt", gab Trainer Peter Bosz zu, "aber ich weiß, dass wir immer ein Tor machen - immer. Daran habe ich geglaubt." Dass Ajax erstmals seit 1997 wieder in einem europäischen Halbfinale steht, sei "gut für den niederländischen Fußball", betonte er.
Geht es nach Younes, ist die Erfolgsserie noch nicht zu Ende. "Wir haben eine tolle, junge, talentierte Mannschaft", sagte der Ex-Gladbacher: "Da kann jetzt jeder kommen. Es gibt nur noch eins: Wir wollen ins Finale."
(sid)