DFB-Team

Vor EM-Auslosung: Deutscher Titel-Optimismus im Keller

Die allermeisten Deutschen halten es für unrealistisch, dass Bundestrainer Julian Nagelsmann am 14. Juli 2024 in Berlin den EM-Sieg mit der Fußball-Nationalmannschaft feiert.

Wenn der DFB-Elf am Samstag in der Elbphilharmonie in Hamburg die EM-Vorrundengegner zugelost werden, ist das sportliche Vertrauen nach den vielen Enttäuschungen der jüngeren Vergangenheit am Boden. Nur zwei Prozent rechnen mit einem EM-Triumph beim Heimturnier im kommenden Sommer. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov.

24 Prozent der Befragten rechnen hingegen schon wieder mit einer massiven Turnier-Enttäuschung und dem Ausscheiden in der Gruppenphase - wie zuletzt bei den WM-Turnieren 2018 und 2022. 16 Prozent sehen die DFB-Elf wie bei der EM 2021 im Achtelfinale scheitern. 15 Prozent trauen Nagelsmann und seiner Mannschaft den Einzug ins Viertelfinale und acht Prozent immerhin die Halbfinal-Teilnahme zu. Deutschland im Finale - allerdings ohne folgende Krönung - geben noch drei Prozent als ihre Einschätzung an. 30 Prozent der Befragten äußerten keine Meinung.
«Leichte Gegner gibt es sowieso nicht»

Im Gastgeberland ist die DFB-Elf also von der Favoritenrolle vorerst entbunden. Obwohl DFB-Präsident Bernd Neuendorf zwischen den verlorenen Testspielen gegen die Türkei (2:3) und Österreich (0:2) kürzlich die Endspiel-Teilnahme als Ziel ausgerufen hatte.
Bei der Auslosung ist für Deutschland, obwohl als Kopf der Gruppe A an Position 1 gesetzt, alles möglich: eine leichte Gruppe ebenso wie ein Hammer-Los. Schwerste denkbare Variante wären Italien und die Niederlande aus den Töpfen 4 und 3 sowie Dänemark, Österreich oder die Türkei aus dem zweiten Topf. Denkbar wäre allerdings auch eine Gruppe mit Albanien, Slowenien und einem Team aus dem Playoff-Pfad C, in dem Georgien, Griechenland, Kasachstan und Luxemburg im März noch einen EM-Teilnehmer ausspielen.

«Der Charme einer Auslosung ist, dass gelost wird. Man hat sein Glück also nicht in der eigenen Hand, leichte Gegner gibt es sowieso nicht», sagte Nagelsmann der Deutschen Presse-Agentur vor der Auslosung. Der 36-Jährige wird am Samstag nach Hamburg kommen, um an der Zeremonie teilzunehmen.(dpa)