DFB-Team

Meyer über Belastungssteuerung: "Man muss die Basics machen"

Nationalmannschaftsarzt Professor Tim Meyer sieht die Chance zur Bewältigung der Strapazen bei Fußball-Profis aufgrund des Terminkalenders in einem guten Belastungsmanagement. "Man muss die Basics machen und dabei gründlich sein", sagte Meyer im Podcast "Kult-Kicker": "Dass man sich wirklich gut überlegt, was jeder Spieler trainieren kann, und man dafür sorgt, dass Ernährung und Flüssigkeitszufuhr stimmen, dass der Schlaf in Ordnung ist."

Die Winter-WM in Katar (20. November bis 18. Dezember) und die damit verbundene Anhäufung von Spielen in einem sehr kurzen Zeitraum im Vorfeld des Turniers sorgen für eine enorme Belastung. Bei der Steuerung dieser ist laut Meyer die "Individualisierung" essenziell. "Die Klubs müssen schauen, dass sie das, so weit wie es geht, auf die Situation jedes einzelnen Spielers individualisieren," sagte Meyer. 

In der Vorbereitung ist dies laut dem 54-Jährigen noch einfacher, "weil man da ziemlich guten Einfluss hat". Im Verlauf der Saison "wird es natürlich schwierig, dann gehört zum Individualisieren unter Umständen auch, ein Spiel nicht mitzumachen. Das kann natürlich dann auch nachteilig sein. Ein großer, gesunder Kader tut schon gut."
Eine Austragung der WM im Sommer wäre laut Meyer aufgrund des Klimas in Katar nicht möglich gewesen. "Wenn wir im Juli gespielt hätten, das wäre der Wahnsinn gewesen, da kann man nicht Fußball spielen", sagte der Mannschaftsarzt: "Aber im Herbst werden wahrscheinlich die allermeisten Spiele, insbesondere die Abendspiele, angenehme Temperaturen haben". Dadurch "wird es vermutlich medizinisch weniger dramatisch, als man denkt", sagte Meyer.

(sid)