DFB-Team

Matthäus sieht Kimmich als Führungsfigur im DFB-Team

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sieht Joshua Kimmich künftig in einer tragenden Führungsrolle in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Nach Ansicht des 63-Jährigen könne Kimmich sowohl Toni Kroos nach dessen Karriereende als Kopf im Mittelfeld beerben als auch Ilkay Gündogan als Kapitän, wenn dieser irgendwann aus der DFB-Auswahl zurücktreten sollte.

«Ich kann mir in der Kroos-Rolle langfristig sehr gut Joshua Kimmich vorstellen, nicht nur, weil er erst 28 ist. Er hat bei der EM als rechter Verteidiger Weltklasse gespielt, er kann das auf diesem Niveau genauso im Mittelfeld», schrieb Matthäus in einer Kolumne in der «Sport Bild».

Für Kimmich sprechen Alter und Leistung

Seiner Ansicht nach müssten Aleksander Pavlovic vom FC Bayern München und Angelo Stiller vom VfB Stuttgart in eine solche Rolle erst hineinwachsen. Pascal Groß (33) sei aufgrund seines Alters «keine langfristige Lösung».

Kimmich dagegen sei «als Anführer nochmal gereift durch das schwere letzte Jahr bei Bayern, wo er nicht die Unterstützung von Trainer Tuchel bekam» und habe «trotz aller Kritik und Widerstände seine Qualität bewiesen. So etwas prägt.» 

Wichtig sei jedoch, dass Kimmich diese Position auch im Verein spiele. Daher rät Matthäus dem 28-Jährigen zu einem Vereinswechsel, da dies beim FC Bayern «nach der Verpflichtung des Portugiesen Palhinha noch schwieriger werde». 

Oldies müssen Zukunft im DFB-Team klären

Auch als Anführer der Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann sieht Matthäus den Defensivspieler geeignet. «Wenn Kimmich bei Bayern nicht mehr der Kapitän der Zukunft ist – für mich kann er das in der Nationalmannschaft sehr wohl sein. Auch schon sofort, falls Gündogan jetzt zurücktritt», schrieb der Weltmeister von 1990.

Der 33 Jahre alte Gündogan sowie Thomas Müller (34) und Torwart Manuel Neuer (38) müssten nach Ansicht von Matthäus in den nächsten Wochen und Monaten für sich ehrlich entscheiden, ob sie ihre Karriere in der Nationalmannschaft fortsetzen wollen oder zurücktreten. 

Dabei müssten sie sich die Frage stellen: «Habe ich noch Spaß, lohnt sich der Aufwand für mich, kann ich wirklich noch die nötige Leistung bringen, um der Mannschaft zu helfen – oder blockiere ich jüngere und bessere und laufe Gefahr den richtigen Zeitpunkt zu verpassen?», schrieb Matthäus.

(dpa)