Aufschlussreiche USA-Reise: Wer punkten konnte und wer nicht
von Marcel Breuer | dpa2:2
Die USA-Reise war ein Neubeginn, der erste aufschlussreiche Fingerzeige für die Heim-EM liefert. «Die Qualität ist da», stellte DFB-Sportdirektor Rudi Völler nach dem 3:1 gegen die US-Auswahl und dem 2:2 gegen starke Mexikaner in Philadelphia zufrieden fest.
Beim Neubeginn mit Bundestrainer Julian Nagelsmann konnten insbesondere mehrere von ihm formierte Pärchen punkten, dazu ein prominenter Rückkehrer. Es gibt aber auch Spieler, die auf dem zehntägigen Trip an Status eingebüßt haben, auch wenn Nagelsmann betonte: «Ich will keinem Spieler eine Stammplatzgarantie geben.»
Wer punkten konnte:
Julian Nagelsmann
Völler nannte den Nachfolger in den Katakomben des Lincoln Financial Fields noch einmal «einen Glücksfall, auch mit seiner Art, Dinge anzugehen». In kurzer Zeit hat der 36-Jährige dem Team eine klare Struktur vermittelt. Besonders auffällig: Er setzt auf Pärchen-Bildung in allen Mannschaftsteilen. «Er weiß jetzt, was es heißt, Bundestrainer zu sein nach diesen beiden Spielen», sagte Völler. Und Nagelsmann habe bereits «neue Ideen».
Mats Hummels
Der 34-Jährige kehrte nach mehr als zwei Jahren ins Nationalteam zurück und übernahm gleich eine Führungsrolle. Beim Sieg gegen die USA bildete der Weltmeister von 2014 auf Anhieb ein gutes Innenverteidiger-Duo mit Antonio Rüdiger. «Deswegen ist er dabei, weil er eine große Erfahrung hat, die Spieler zu führen», sagte Völler. Gegen Mexiko wurde Hummels von Nagelsmann komplett geschont, weil er schon Freitag wieder für Borussia Dortmund in der Bundesliga gegen Werder Bremen gefordert ist.
Gündogan/Groß
Der Kapitän und der Spätberufene bildeten ein erstaunlich harmonisches Mittelfeld-Tandem. Ilkay Gündogan (32) könnte in dem gleichaltrigen Pascal Groß endlich den idealen Unterstützer an seiner Seite gefunden haben. «Ilkay ist ein absoluter Topspieler, der es seinem Nebenmann leicht macht», sagte Brighton-Profi Groß, der nach seinen Länderspielen drei und vier plötzlich sogar ein Mann für die erste EM-Elf ist.
Musiala/Wirtz
Nagelsmann setzt im offensiven Mittelfeld auf die beiden 20 Jahre alten Ausnahmetalente. «Ich habe viel Spaß mit Flo auf dem Platz», sagte Bayern-Profi Jamal Musiala über den Leverkusener Florian Wirtz, der gegen Mexiko zweimal ganz dicht vor seinem ersten Länderspieltor stand. Musiala traf beim 3:1 gegen die USA. Als jüngster DFB-Spieler hat er zudem mit 20 Jahren und 234 Tagen die Marke von 25 Länderspielen erreicht. Ob das Duo Musiala/Wirtz auch ein Konzept für die EM sei, wurde er nach der Partie gegen Mexiko gefragt. Antwort: «Könnte sein.»
Füllkrug/Sané
Der eiskalte Torjäger und der filigrane Dribbler. Nagelsmanns Offensivduo lieferte in beiden Partien. Der beste Sané, den es bislang im Nationaltrikot gab, glänzte in beiden Partien als Torvorbereiter und Aktivposten. Und Füllkrug? Traf gegen die USA und bewahrte das DFB-Team mit seinem neunten Tor im elften Länderspiel zum 2:2 vor einer Niederlage gegen Mexiko. «Wenn er in jedem Spiel ein Tor schießt, besser geht es natürlich nicht», sagte der ehemalige Weltklassestürmer Völler über Deutschlands neue klassische Neun.
Wer nicht punkten konnte:
Kimmich/Goretzka
Vom Neubeginn mit seinem Münchner Ex-Trainer Nagelsmann wollte auch Joshua Kimmich profitieren. Als Führungskraft zurück ins zentrale Mittelfeld, das war das Ziel des 80-maligen Nationalspielers. Ein grippaler Infekt zwang den 28-Jährigen zur vorzeitigen Rückreise nach Deutschland. Und so profilierte sich Pascal Groß auf seiner Position. «Wenn Josh besser ist als andere, ist er gesetzt», bemerkte Nagelsmann zum «Leistungsprinzip». Leon Goretzka war zwar in Amerika wieder dabei, aber der 28 Jahre alte Bayern-Profi ist im Mittelfeldranking weit zurückgefallen.
Müller/Havertz
Im 125. Länderspiel durfte Thomas Müller in der Sturmspitze beginnen - und haderte hinterher. «Blöderweise haben mich die Mexikaner bei meinem Abseitstor gut abseits gestellt», sagte der 34-Jährige. Der Turnier-Veteran muss sich vorerst mit der Rolle als Füllkrug-Backup abfinden. Und Kai Havertz? Der Mann vom FC Arsenal ist beim neuen Bundestrainer erstmal weit weg von einem Stammplatz. Gegen Mexiko saß der 24-Jährige 90 Minuten auf der Bank. Gegen die USA durfte er auch nur 29 Minuten als Joker ran.
Außenverteidiger
Die größte Baustelle tut sich hinten rechts und hinten links auf, auch wenn Nagelsmann nach dem Mexiko-Spiel nicht von einer speziellen «Problemzone» sprechen mochte. Weder Jonathan Tah, Niklas Süle und Malick Thiaw rechts noch Robin Gosens und der nur kurz eingesetzte David Raum links empfahlen sich als EM-Lösung. Diese saß malad daheim: Der Leipziger Benjamin Henrichs hatte im September beim 2:1 gegen Frankreich als linker Verteidiger überzeugt. Und eine Option für rechts kann immer auch Kimmich sein.(dpa)
Beim Neubeginn mit Bundestrainer Julian Nagelsmann konnten insbesondere mehrere von ihm formierte Pärchen punkten, dazu ein prominenter Rückkehrer. Es gibt aber auch Spieler, die auf dem zehntägigen Trip an Status eingebüßt haben, auch wenn Nagelsmann betonte: «Ich will keinem Spieler eine Stammplatzgarantie geben.»
Wer punkten konnte:
Julian Nagelsmann
Mats Hummels
Gündogan/Groß
Der Kapitän und der Spätberufene bildeten ein erstaunlich harmonisches Mittelfeld-Tandem. Ilkay Gündogan (32) könnte in dem gleichaltrigen Pascal Groß endlich den idealen Unterstützer an seiner Seite gefunden haben. «Ilkay ist ein absoluter Topspieler, der es seinem Nebenmann leicht macht», sagte Brighton-Profi Groß, der nach seinen Länderspielen drei und vier plötzlich sogar ein Mann für die erste EM-Elf ist.
Musiala/Wirtz
Nagelsmann setzt im offensiven Mittelfeld auf die beiden 20 Jahre alten Ausnahmetalente. «Ich habe viel Spaß mit Flo auf dem Platz», sagte Bayern-Profi Jamal Musiala über den Leverkusener Florian Wirtz, der gegen Mexiko zweimal ganz dicht vor seinem ersten Länderspieltor stand. Musiala traf beim 3:1 gegen die USA. Als jüngster DFB-Spieler hat er zudem mit 20 Jahren und 234 Tagen die Marke von 25 Länderspielen erreicht. Ob das Duo Musiala/Wirtz auch ein Konzept für die EM sei, wurde er nach der Partie gegen Mexiko gefragt. Antwort: «Könnte sein.»
Füllkrug/Sané
Der eiskalte Torjäger und der filigrane Dribbler. Nagelsmanns Offensivduo lieferte in beiden Partien. Der beste Sané, den es bislang im Nationaltrikot gab, glänzte in beiden Partien als Torvorbereiter und Aktivposten. Und Füllkrug? Traf gegen die USA und bewahrte das DFB-Team mit seinem neunten Tor im elften Länderspiel zum 2:2 vor einer Niederlage gegen Mexiko. «Wenn er in jedem Spiel ein Tor schießt, besser geht es natürlich nicht», sagte der ehemalige Weltklassestürmer Völler über Deutschlands neue klassische Neun.
Wer nicht punkten konnte:
Kimmich/Goretzka
Vom Neubeginn mit seinem Münchner Ex-Trainer Nagelsmann wollte auch Joshua Kimmich profitieren. Als Führungskraft zurück ins zentrale Mittelfeld, das war das Ziel des 80-maligen Nationalspielers. Ein grippaler Infekt zwang den 28-Jährigen zur vorzeitigen Rückreise nach Deutschland. Und so profilierte sich Pascal Groß auf seiner Position. «Wenn Josh besser ist als andere, ist er gesetzt», bemerkte Nagelsmann zum «Leistungsprinzip». Leon Goretzka war zwar in Amerika wieder dabei, aber der 28 Jahre alte Bayern-Profi ist im Mittelfeldranking weit zurückgefallen.
Müller/Havertz
Im 125. Länderspiel durfte Thomas Müller in der Sturmspitze beginnen - und haderte hinterher. «Blöderweise haben mich die Mexikaner bei meinem Abseitstor gut abseits gestellt», sagte der 34-Jährige. Der Turnier-Veteran muss sich vorerst mit der Rolle als Füllkrug-Backup abfinden. Und Kai Havertz? Der Mann vom FC Arsenal ist beim neuen Bundestrainer erstmal weit weg von einem Stammplatz. Gegen Mexiko saß der 24-Jährige 90 Minuten auf der Bank. Gegen die USA durfte er auch nur 29 Minuten als Joker ran.
Außenverteidiger
Die größte Baustelle tut sich hinten rechts und hinten links auf, auch wenn Nagelsmann nach dem Mexiko-Spiel nicht von einer speziellen «Problemzone» sprechen mochte. Weder Jonathan Tah, Niklas Süle und Malick Thiaw rechts noch Robin Gosens und der nur kurz eingesetzte David Raum links empfahlen sich als EM-Lösung. Diese saß malad daheim: Der Leipziger Benjamin Henrichs hatte im September beim 2:1 gegen Frankreich als linker Verteidiger überzeugt. Und eine Option für rechts kann immer auch Kimmich sein.(dpa)