1022. Länderspiel: Wiedersehen und Kimmich-Bestmarke
von Marcel Breuer | dpaFreiburg (dpa) -
Bilanz: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bestreitet am Samstag (20.45 Uhr/RTL) in Freiburg gegen Bosnien-Herzegowina ihr 1022. Länderspiel. Nach dem 2:1 im Hinspiel und dem folgenden 1:0 gegen die Niederlande im Oktober hat die DFB-Elf 589 Siege in ihrer Länderspiel-Bilanz. Zudem gab es 212 Unentschieden und 220 Niederlagen. Das Torverhältnis lautet 2290:1202.
Nations League: Zum ersten Mal hat sich die Nationalmannschaft für die K.-o.-Runde des UEFA-Wettbewerbs qualifiziert. Im März folgt zunächst das Viertelfinale, im Juni im Erfolgsfall die Finalrunde. Mit einem Sieg gegen Bosnien-Herzegowina wäre auch der Gruppensieg fix, der einen vermeintlich leichteren Gegner für die erste Ausscheidungsrunde brächte. Kurios: Spielen die Niederlande und Ungarn parallel unentschieden, ist Deutschland in jedem Fall schon vor dem Vorrundenabschluss am Dienstag in Ungarn Gruppensieger, auch bei einer Niederlage gegen Bosnien-Herzegowina.
Bundestrainer: Julian Nagelsmann schließt mit der Partie gegen Bosnien-Herzegowina und dem folgenden Duell in Ungarn sein erstes Kalenderjahr als Bundestrainer ab. Insgesamt stehen in 17 Partien seit Oktober 2023 für ihn zehn Siege, vier Remis und drei Niederlagen in der Bilanz (34:17 Tore). Zwei der drei Niederlagen gab es vor genau einem Jahr bei den enttäuschenden Tests gegen die Türkei (2:3) und in Österreich (0:2). 2024 ging bisher nur das EM-Viertelfinale gegen Spanien (1:2 n.V.) verloren.
Bosnien-Herzegowina: Fünf Wochen nach dem 2:1-Sieg in Zenica kommt es zum schnellen Wiedersehen mit dem Kontrahenten um die in der Bundesliga bestens bekannten Edin Dzeko und Ermedin Demirović. Die noch knappe DFB-Bilanz gegen Bosnien-Herzegowina ist ordentlich. Kurz vor der WM 2010 gab es in einem Testspiel einen 3:1-Sieg durch Tore von Bastian Schweinsteiger (2) und Philipp Lahm. 2002 trennt man sich in Sarajevo 1:1, Carsten Jancker traf für Deutschland.
Freiburg: Zum ersten Mal spielt die DFB-Elf im neuen Europa-Park-Stadion in Freiburg. Bei den vier Länderspielen im alten Dreisamstadion gab es in Testspielen im Zweijahresrhythmus immer Kantersiege: 2000 ein 8:2 gegen Liechtenstein, 2002 ein 7:0 gegen Kuwait, 2004 ein 7:0 gegen Malta und 2006 kurz vor der Heim-WM ein 7:0 gegen Luxemburg. Die einzige Niederlage ist ewig her. 1913 unterlag man der Schweiz auf dem Sportplatz des Freiburger FC mit 1:2.
Kapitän: Joshua Kimmich kann am Samstag gleich mehrere Marken erreichen. Mit seinem 96. Länderspiel zieht er mit dem einstigen Welt- und Europameister Berti Vogts gleich. Der 17. Einsatz in einem Nations-League-Spiel ist ein Bestwert vor Timo Werner (16). Und mit seinem 13. Auftritt als DFB-Startelfkapitän zieht der 29-Jährige mit seinem einstigen Münchner Club-Kollegen Bastian Schweinsteiger gleich.
Erfahrung: Kimmich ist mit seinen bisher 95 Länderspielen der mit Abstand erfahrenste Spieler im aktuellen Aufgebot von Nagelsmann. Dahinter folgen Antonio Rüdiger mit 76 Einsätzen und Leroy Sané, der bisher 65 Mal für Deutschland spielte. Einziger Neuling im Kader ist der dritte Torwart Stefan Ortega Moreno von Manchester City. Die weiteren Torhüter Oliver Baumann (TSG Hoffenheim) und Alexander Nübel (VfB Stuttgart) feierten im Oktober ihr DFB-Debüt.
Kader: Das ist ungewöhnlich. Nach dem Ausfall von Angelo Stiller vom VfB Stuttgart hat Nagelsmann nur noch 22 Spieler im Aufgebot, erlaubt sind von der UEFA 23 Akteure. Auf eine Nachnominierung verzichtete der Bundestrainer bislang. Nicht dabei ist auch Stillers am Oberschenkel verletzter Stuttgarter Kollege Deniz Undav, der im Hinspiel beide deutschen Tore erzielt hatte.
Torschützen: Nur drei Spieler haben schon mehr als zehn Tore im Nationaltrikot erzielt. Topscorer ist Serge Gnabry mit 22 Treffer, gefolgt von Kai Havertz (19) vom FC Arsenal und seinem Münchner Teamkollegen Leroy Sané (13).
Gelbe Karten: Nico Schlotterbeck fehlt in seiner Heimat Freiburg gelbgesperrt. Der Dortmunder Innenverteidiger bekam gegen die Niederlande die zweite Verwarnung im laufenden Wettbewerb. Vorbelastet gehen Joshua Kimmich, Jonathan Tah, Antonio Rüdiger und Florian Wirtz in die Partie. Bei einer weiteren Gelben Karte wäre für sie das Länderspieljahr beendet, da sie gegen Ungarn gesperrt wären.