Kein Jahr für Finalisten – BVB und Leipzig retten Statistik
von Carsten GermannMit Bayern München und Bayer 04 Leverkusen verabschiedeten sich amMittwoch die Finalisten von 2020 frühzeitig aus dem DFB-Pokal. Der 1. FC Kölngewann beim VfB Stuttgart und machte damit eine kuriose Pokal-Runde perfekt.
Borussia Dortmund und RB Leipzig, die beidenFinal-Teilnehmer von 2021, lösten ihre Pflichtaufgaben gegen den FC Ingolstadt(2:0) und beim Regionalligisten SV Babelsberg 03 (1:0) mehr oder wenigersouverän. Der BVB und RBL sind die letzten verbliebenen Klubs, die nach 2001 ineinem DFB-Pokalfinale standen. Dazu kommt noch der 1. FC Union Berlin, Finalistvon 2001 (0:2 gegen den FC Schalke 04), der beim 3:1 bei Waldhof Mannheim dieVerlängerung brauchte
2. Runde: SchlechteZeit für Finalisten…
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine der seit 2002gespielten Final-Paarungen am 21. Mai 2022 im Berliner Olympiastadionwiederholt, ist seit Mittwochabend ziemlich schmal. Die Sieger der Jahre2009, 2015 und 2018, Werder Bremen, VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt,waren schon in Runde eins aus dem „Pott“ gekippt worden.
Neben dem Serien-Sieger FC Bayernist ein weiterer Finalist der letzten 20 Jahre ausgeschieden. Der VfBStuttgart, der am 1. Juni 2013 die Chance hatte, das historische „Triple“ desFC Bayern mit einem Erfolg im DFB-Pokalfinale (2:3) noch zu verhindern, scheitertevor heimischer Kulisse am 1. FC Köln (0:2). Die Kölner selbst standen zuletzt1991 im Finale.
Ein überraschender Sieger der2000er-Jahre, der 1. FC Nürnberg (2007), blieb beim 3:5 nach Elfmeterschießengegen den Hamburger SV am Dienstag auf der Strecke. Der HSV, der mit demPokalsieg 1987 seinen bislang letzten Titel holte, kann weiter auf den erstenFinal-Einzug seit fast 35 Jahren spekulieren.
Das Finale 2022 könnte – so Dortmundund Leipzig nicht patzen – zur Oldie-Diskothek werden. Den Amateuren von HerthaBSC gelang mit dem Finaleinzug 1993 gegen Bayer Leverkusen (0:1) eine dergrößten Sensationen der Wettbewerbs-Historie. Die Hertha-Profis wahrten nun dieChance aufs Finale im eigenen Stadion durch ein 3:1 beim RegionalligistenPreußen Münster.
Gladbach, KSC,Hamburg – die Sehnsucht nach dem Finale
Borussia Mönchengladbachdeklassierte den Rekord-Pokalsieger FC Bayern München mit 5:0 (Fussballdaten.de berichtete) und darf nun vom ersten Finale seit mehr als 25 Jahren träumen.Zuletzt standen die „Fohlen“ 1995 im Endspiel in Berlin gegen den VfL Wolfsburg(3:0) auf dem Rasen. Der Karlsruher SC, der in Leverkusen beim 2:1 die zweite,ganz große Überraschung dieser Runde schaffte, war 1996 im Finale. Allerdingsverloren die Badener das Südwest-Derby in Berlin gegen den eine Woche zuvor ausder Bundesliga abgestiegenen 1. FC Kaiserslautern (0:1) – und verpassten dieKrönung der Ära von „Wild Winnie“ Schäfer.
„Sechzig“ wartet seit fast 60 Jahren auf ein Finale…
Zwei Mannschaften, die 30 Jahreoder länger auf ein DFB-Pokalfinale warten, „arbeiteten“ sich am Mittwoch förmlichweiter. Hannover 96 (3:0 gegen Fortuna Düsseldorf), Sensations-Pokalsieger von1992, und der Finalist von 1988, der VfL Bochum (7:6 n. E. gegen den FC Augsburg), sind noch in der Verlosung.
Am längsten auf ein Finale wartet unterden verbliebenen Klubs allerdings 1860 München (1:0 gegen den FC Schalke 04, denPokalsieger von 2011, 2002 und 2001). Die „Löwen“ setzten sich 1964 imPokalfinale von Stuttgart gegen Eintracht Frankfurt (2:0) durch.