DFB-Pokal: Die voraussichtlichen Aufstellungen im Halbfinale
von David Di TursiZum ersten Mal seit 2009 hat es der FC Bayern nicht ins DFB-Pokal-Halbfinale geschafft. Der Rekordsieger scheiterte bereits in der 2. Runde im Elfmeterschießen an Holstein Kiel. Die Störche spielen bislang eine bemerkenswert herausragende Saison. Trotz zweifacher Quarantäne und noch drei ausstehenden Nachholspielen mischt die KSV in der 2. Bundesliga als Tabellenvierter noch voll im Aufstiegsrennen mit. Im DFB-Pokal trifft das Team von Trainer Ole Werner nun auf den haushohen Favoriten aus Dortmund.
Kiel will die Sensation – BVB und Werder wanken
Für Kiel ist es das erste Halbfinale der Vereinsgeschichte, der BVB hingegen steht bereits zum 15. Mal in der Runde der letzten Vier. Die Schwarz-Gelben kämpfen im Oberhaus weiterhin um Platz vier und die Teilnahme an der Champions League. Sollte dies gelingen und Coach Edin Terzic zusätzlich noch den DFB-Pokal holen, wäre es der erste Titel seit 2017 und der versöhnliche Abschluss einer schwierigen Spielzeit.
Auf ein solches hofft man auch in Bremen, das sein 23. Pokal-Halbfinale bestreiten wird. Allerdings ist die Stimmungslage an der Weser beinahe auf dem Tiefpunkt. Nach sieben Niederlagen in Folge kämpft Werder in der Liga schließlich ums nackte Überleben. Trainer Florian Kohfeldt steht auf der Kippe, zuletzt wurde sogar Vereinslegende Thomas Schaaf als Feuerwehrmann gehandelt. Als Abwechslung zum Abstiegskampf fordert die Hanseaten im Pokal kein Geringerer als der designierte Vizemeister Leipzig heraus.
Nagelsmann und Leipzig peilen ersten Titel an
Bei den Roten Bullen stehen mittlerweile die Abgänge von Julian Nagelsmann, Dayot Upamecano und Markus Krösche fest. Im Gegenzug wird ab Sommer Salzburgs Jesse Marsch das Traineramt übernehmen. Die favorisierten Leipziger stehen immerhin schon zum zweiten Mal in einem DFB-Pokal-Halbfinale. 2019 mussten sich die Sachsen unter Ralf Rangnick gar erst im Finale dem FC Bayern geschlagen geben. Jetzt hat der noch titellose Nagelsmann die große Chance, RB Leipzig vor seinem Abschied nach München zum ersten Titel der jungen Klubhistorie zu führen.
Werder Bremen – RB Leipzig (Freitag, 20:30 Uhr)
SVW: Pavlenka – Veljkovic, Toprak, Moisander- Gebre Selassie, C. Groß, Augustinsson – M. Eggestein, Möhwald – Füllkrug, Rashica
Ömer Toprak (nach Muskelfaserriss in der Wade) und Milos Veljkovic (Nasenbeinbruch, spielt mit Maske) kehren in den Kader zurück. Marco Friedl (Prellung am Beckenkamm) fällt dagegen aus. Daher dürfte wie zuletzt Niklas Moisander beginnen. Leonardo Bittencourt (nach Kapselverletzung im Sprunggelenk) ist einsatzbereit.
RBL: Gulacsi – Klostermann, Upamecano, Halstenberg – Mukiele, Kampl, Sabitzer, Angelino – Dani Olmo, Nkunku – Sörloth
Kapitän Marcel Sabitzer (nach Wadenbeschwerden) und Yussuf Poulsen (Oberschenkelprobleme) kehren zurück. Hinter dem angeschlagenen Lukas Klostermann steht ein kleines Fragezeichen. Außer Justin Kluivert (muskuläre Probleme) und Dominik-Szoboszlai (Adduktorenbeschwerden) sind somit wohl alle Spieler einsatzbereit.
Borussia Dortmund – Holstein Kiel (Samstag, 20:30 Uhr)
BVB: Hitz – Piszczek, Akanji, Hummels, Guerreiro – Delaney – Bellingham, Reus – Reyna, Sancho – Haaland
Mahmoud Dahoud (Gelb-Rot-Sperre) fehlt. Seinen Platz dürfte Thomas Delaney einnehmen. Ansonsten wird es Terzic zufolge im Vergleich zum 2:0 in Wolfsburg keine großen Veränderungen geben. Weiterhin fehlen werden die Langzeitverletzten Youssoufa Moukoko (Bänderverletzung am Fuß), Marcel Schmelzer (Reha nach Knie-OP) sowie Axel Witsel (Reha nach Achillessehnenriss) und Dan-Axel Zagadou (Knie-OP).
KSV: Dähne – Dehm, Wahl, Si. Lorenz, van den Bergh – Meffert – Hauptmann, J.-S. Lee – Bartels, Serra, Reese
Mittelfeldspieler Alexander Mühling (Trainingsrückstand) und Torwart Ioannis Gelios (Rückenprobleme) drohen nach ihrer Quarantäne auszufallen. Alexander Ignjovski (Trainingsrückstand), Mikkel Kirkeskov (Achillessehnenreizung) und Stefan Thesker (Teilanriss der Achillessehne) fallen definitiv aus.