Der „Hannover-Komplex“ – und mehr Top-Fakten zum DFB-Pokal-Achtelfinale
von Carsten GermannDas DFB-Achtelfinale2022 ist Geschichte. Zwei große Gewinner sind die Hamburger Klubs HSV und FC St.Pauli (2:1 gegen Borussia Dortmund / Fussballdaten.de berichtete), die nebstden anderen siegreichen Teams für Bemerkenswertes in dieser Runde sorgten.
„2:0 für Hamburg“, titelte die Zeitung Hamburger Abendblatt am Mittwoch nicht ohne Stolz, „Zweitligistenüberraschen im DFB-Pokal.“ HSV-Kapitän Sebastian Schonlau war es nach demElfmeterkrimi in Köln ebenfalls zufrieden: „Solche Spiele hat man nicht alle Tage,die genießt man in vollen Zügen.“ Warum auch nicht?
- · Erstmals seit der Saison 1996/97 erreichten derHamburger SV und der FC St. Pauli wieder gemeinsam das Pokal-Viertelfinale
- · Dass beide Hamburger Topklubs die Runde derletzten Acht erreichen, hatte es vor 1997 nur 1965/66 gegeben
- · 1997 scheiterte der HSV beim späteren Sieger VfBStuttgart (1:2) im Halbfinale. St. Pauli verlor beim Überraschungs-FinalistenEnergie Cottbus im Elfmeterschießen
- · 1966 verloren HSV und FC St. Pauli ebenfallsgegen die beiden Finalisten, jeweils zu Hause, gegen den FC Bayern (1:2) undden Meidericher SV aus Duisburg (0:1)
„Last Club Standing“:Der einzige verbliebene Sieger
Hannover 96 hat mit dem 3:0 (2:0)-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach in doppelter Hinsicht Meilensteine gesetzt.
· „Die Roten“ sind der einzige Pokalsieger derletzten 30 Jahre, der noch im Wettbewerb ist
- · Zudem ist Hannover nach dem KSC, dem HSV und St.Pauli der vierte Zweitligist im Viertelfinale
- · So viele Klubs aus dem „Unterhaus“ erreichtendiese Runde zuletzt 2003/2004
- · Vor 18 Jahren waren es Alemannia Aachen, der MSVDuisburg, die SpVgg Greuther Fürth und der VfB Lübeck
- · Mehr Zweitligisten schafften es nie in einerSaison ins Viertelfinale
Der „Hannover-Komplex“
Borussia Mönchengladbach verabschiedete sich inHannover desolat aus dem Pokal. „Das ist nicht zu verstehen“, wunderte sichARD-Experte Bastian Schweinsteiger am Mittwochabend in der Analyse über den Bayern-Bezwinger. Nicht ohne Grund.
- · Für den dreimaligen Pokalsieger aus Mönchengladbachwar es die höchste Schmach in diesem Wettbewerb seit dem legendären 0:5 inRunde 2 in der Saison 2018/2019 gegen Bayer 04 Leverkusen und Heiko Herrlich („DasBeppo-Prinzip“). Dieses Mal war es wohl der „Hannover-Komplex“…
- · Vor 30 Jahren unterlag Gladbach auch im Finalegegen 96
Nach 25 Jahren: „HistorischeGeschichte“
„Das ist eine historische Geschichte“, jubelte ChristianEichner, Trainer des Karlsruher SC, nach dem 1:0 bei 1860 München. Und ob!
- · Der Zweitligist aus Baden zog mit dem knappstenaller Ergebnisse erstmals seit 1997 und seit den glorreichen Zeiten mit Coach „WildWinnie“ Schäfer wieder ins Pokal-Viertelfinale ein
- · Es war damals das dritte Jahr in Folge, in dem dieKarlsruher mindestens bis ins Viertelfinale kamen