Champions League

Real Madrid und die Nacht der Rekorde: Karim Benzema holt Ronaldo ein

04.05.2022

Real Madrid
3:1
Manchester City

Es ist realin Madrid passiert! Real Madrid schlägt Manchester City mit 3:1 nach Verlängerung trotz 0:1 bis zur 90. Minute – und steht im Finale der ChampionsLeague gegen den FC Liverpool. Erinnerungen an das unvergesseneChampions-League-Finale 1999 mit Manchester United und Bayern München wurdenwach. 2 Tore in der Nachspielzeit sorgten für die irre Dramaturgie – und warennur eine von mehreren Bestmarken.

Jorge Valdano wippte im Takt der Tribünen-Gesänge mit,Clarence Seedorf machte am Spielfeldrand Handy-Videos. Karim Benzema (34) standwie ein Box-Trainer mit einem Handtuch über den Schultern an der Reservebank,David Alaba fiel DAZN-Experte Sandro Wagner um den Hals – Das Estadio Santiago Bernabeu erlebte am spätenMittwochabend nicht mehr für möglich gehaltene Emotionen. Ähnlich wieManchester United gegen den FC Bayern am 26. Mai 1999 rissen „Los Blancos“ einverloren geglaubtes Spiel noch aus dem Feuer.

„Schon 26-mal raus“

Nach Fassung rang auch „Der Trainer aus dem Don-Camillo-Land“,Carlo Ancelotti. Der 62-Jährige hatte in der 68. Minute Weltmeister Toni Kroosrausgenommen und den Brasilianer Rodrygo gebracht. Toni Kroos sagteanschließend bei DAZN: „Wir waren während der K.o.-Phase schon 26-mal raus undhaben uns 26-mal zurück gekämpft, es ist schon schwer, zu erklären, das ist aberder Glaube, das hat uns gegen Paris und gegen Chelsea weitergebracht, das istdas Stadion, das ist magisch.“

Seit Beginn der Datenerfassung 2003/2004 wurde Real zumersten Team, das trotz jeweils einer Niederlage im Achtelfinale (0:1 in Paris),im Viertelfinale (2:3 gegen Chelsea) und nun im Halbfinale gegen City nochweiterkam.

Real Madrid zeigte, dass man Mentalität und Aura nichtkaufen kann. „Sie haben die Dinge auf dem Platz geregelt“, sagte Sandro Wagnernach dem Spiel bei DAZN. Rodrygo Silva de Goes, genannt Rodrygo (Weltkarriereunter bürgerlichem Namen nicht möglich), wurde zum ersten Spieler, dem in der90. Minute eines Champions-League-Knockout-Spiels 2 Treffer gelangen.

Wer fehlte noch? Natürlich er: Monsieur Le Benzema! Der34-jährige Sturm-Methusalix von Real Madrid verwandelte einen Foulelfmeter (95./3. Elfmetertor in der CL) zum 3:1 in der Verlängerung und schoss „DieKöniglichen“ nach Paris, ins Finale gegen den FC Liverpool.

Benzema ist „dierichtige Neun“

  • Der Monsieur in Zahlen: 10 Tore in den K.o.-Spielen2021/2022, damit holte Karim Benzema seinen ehemaligen Teamkollegen Cristiano Ronaldo(Saison 2016/2017) ein
  • Es war das 43. Tor im 43. Pflichtspiel in dieser Saison fürden scheinbar unkaputtbaren Franzosen

  • 4 Tore erzielte Benzema nach Standards
  • Mit 15 Treffern, 5 davon in den Gruppenspielen, ließ erBayern Münchens Tor-Maschine Robert Lewandowski (33 / 13 Treffer / 4 in derK.o.-Phase) klar hinter sich
  • Alle 64 Minuten war Benzema in dieser Saison an einemReal-Tor beteiligt

„Seit Cristiano Ronaldo weg ist, hat Karim Benzema in Madriddie Gesamt-Verantwortung übernommen“, schrieb Champions-League-Sieger WillySagnol (45) zuvor in einer Experten-Kolumne im Kicker-Sportmagazin (Montag-Ausgabe) über ihn, „als Leader, der diegesamte Mannschaft motiviert und mitzieht.“