Kassensturz: So viel Geld verdienen Bayern, RBL, BVB und Co im Europacup
von Carsten GermannEintracht Frankfurtund RB Leipzig haben ab Donnerstag die Chance, ein europäisches Finale zuerreichen. Trotz der Aussicht auf das Europa-League-Endspiel in Sevilla sinddie finanziellen Erlöse für die beiden Bundesligisten eher schmal.
Das berichtet SPORT BILD (aktuelle Ausgabe). Für die „RotenBullen“, die es mit BVB-Bezwinger Glasgow Rangers zu tun bekommen, sind imFalle eines Finaleinzuges weitere 4,6 Millionen Euro an Prämien drin.
Holt der erst 2016 in die Bundesliga aufgestiegeneRed-Bull-Klub als erster deutscher Verein seit 1997 die Europa League, wärenweitere vier Millionen Euro fällig. Gleiches gilt für die FrankfurterEintracht, die bei West Ham United antritt und den Vorgänger-Wettbewerb 1980gewann.
Frankfurt sportlich am Limit, aber das große Geld bleibt aus...
Eintracht Frankfurt ging in dieser Europa-League-Saison bisan die Grenzen des Machbaren. Last-Minute-Tore gegen Antwerpen (2:2), in Piräus(2:1) und Betis Sevilla (1:1 n. V. / Fussballdaten.de berichtete), 30.000 Fans beimFC Barcelona und der sensationelle Einzug ins Halbfinale (3:2) – und doch zahltsich das für die „Adler“ nur bedingt aus. Zwischen 22 und 24 Mio. Euro hat derhessische Bundesligist in Europa verdient.
Der VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund, die die Eintrachtim letzten Jahr im Schlussspurt noch aus den Champions-League-Rängen drängten,kassierten trotz enttäuschender sportlicher Bilanz in der „Königsklasse“ weitausmehr.
Beispiel BVB: Raus ohne Applaus, aber mit hohen Mehreinnahmen
Die Borussia verpasste dasChampions-League-Achtelfinale, scheiterte dann blamabel an den Glasgow Rangers– und ging dennoch mit 60,7 Mio. Euro Mehreinnahmen „raus“. Wolfsburg, das ineiner Gruppe mit RB Salzburg, OSC Lille und dem FC Sevilla Tabellenletzter wurde,strich 35 Mio. Euro ein. Kann man mal so machen.
Leipzig kassierte also 10 Millionen, Frankfurt gar 40 Mio.(!) Euro weniger als die in der Champions League 2021 nie überzeugendenDortmunder.
Und der FC Bayern?
Der Bundesliga-Branchenriese aus München scheiterte am vermeintlich leichtesten Viertelfinal-Teilnehmer FC Villarreal (0:1 / 1:1),kann aber dennoch 107,4 Mio. Euro für das legendäre Festgeldkonto einplanen.Das sind 83 Mio. Euro mehr als Eintracht Frankfurt in der Europa League trotzVorstoß ins Halbfinale verdient hat.
Wie kommt das? „Vier Königsklassen-Klubs, vierEinnahmewelten“, schrieb SPORT BILD dazu am Mittwoch, „der Grund für dieUnterschiede: Für die Höhe der UEFA-Ausschüttungen spielen neben dem Startgeld(je 15,64 Mio. Euro), Erfolgsprämien pro Sieg (2,8 Mio. Euro) und Remis(930.000 Euro) in der Gruppenphase und Boni für das Erreichen der NächstenRunde auch der Anteil am Marktpool – dem Wert des nationalen TV-Marktes, ausdem die jeweiligen Klubs kommen – und der Zehn-Jahres-Klubkoeffizient eineRolle.“
Die Folge: Bayern München nahm seit 2016, also in denletzten 5 Spielzeiten, mehr als 430 Millionen Euro rein durch die ChampionsLeague ein. Dortmund kommt auf 292 Mio. Euro Mehreinnahmen, Leipzig verdientein der Champions- und in der Europa League 172,2 Mio. Frankfurt trotz zweierHalbfinals (2019 und 2022) nur 41,9 Mio. Euro.
Europa League: Kein gutes Geschäft für Mainz, den FC und Co.
Schmal sieht es für die deutschen One-Hit-Wonder aus, die indieser Zeit ein Mal in der Europa League auftraten: Für Mainz 05 lohnte sichdas Europa-League-Abenteuer 2016 mit 10,6 Mio. Euro allenfalls bedingt, Hertha(8,2 Mio.) oder der 1. FC Köln (2017 / 8,1) blieben gar im einstelligenMillionenbereich.