Unter Beobachtung: Chemnitzer Heimspiel nach Trauerskandal
von Marcel Breuer | dpa
Es geht nicht nur um Fußball. Tore, Punkte und die Meisterschaft werden diesmal für viele Beobachter zur Nebensache, wenn Tabellenführer Chemnitzer FC am Samstag den abstiegsbedrohten sächsischen Rivalen Budissa Bautzen im Stadion an der Gellertstraße empfängt.
Es ist das erste Heimspiel der Chemnitzer nach dem Skandal am 9. März, als Fans im Stadion um einen verstorbenen Hooligan und Rechtsextremisten trauerten. Eine Begegnung der Fußball-Regionalliga Nordost, die unter bundesweiter Beobachtung steht. Auch durch die DFB-Oberen. «Ich fände es gut, wenn sich der Chemnitzer FC beim nächsten Heimspiel klar gegen Rassismus positionieren würde», sagte Vizepräsident Rainer Koch der Wochenzeitung «Die Zeit».
CFC-Sprecher Steffen Wunderlich bestätigte: «Es sind Aktionen geplant.» Ohne genau sagen zu können, wie diese aussehen werden. «Wir wollen aber nicht in Aktionismus verfallen», betonte er. Wichtig sei dem Verein Nachhaltigkeit, wenn er sich deutlich gegen Radikalismus positioniert.
Der CFC steht im Fokus, seit der Verein vor dem jüngsten Heimspiel gegen VSG Altglienicke, zuließ, dass des verstorbenen Rechtsextremisten Thomas Haller gedacht wurde und Stürmer Daniel Frahn ein T-Shirt mit der Aufschrift «Support your local Hools» (Unterstütze deine lokalen Hools) hochhielt. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte daraufhin vom Verein und vom Regionalverband «die erforderlichen Konsequenzen» angemahnt. «Das Strammstehen im Stadion ist mit Trauern nicht zu rechtfertigen», sagte Koch.
Im Zuge der Aufarbeitung trennte sich der Club von mehreren Mitarbeitern. Der Verein erstattete nach den Vorfällen im Stadion auch Anzeige «gegen Unbekannt wegen aller in Betracht kommenden Delikte». Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Unbekannt wegen Nötigung, wie sie am Donnerstag mitteilte. Der Nordostdeutsche Fußballverband ermittelt ebenfalls gegen den Verein. Ergebnisse sind bisher nicht bekannt, die Folgen und auch ein mögliches Strafmaß bleiben offen.
Stürmer Frahn darf nach den Auswärtsbegegnungen gegen BFC Dynamo und den Berliner AK, von denen er ausgeschlossen war, am Samstag wieder spielen. Eine Sperre von zwei weiteren Partien ist für ein Jahr zur Bewährung ausgesetzt worden. Dass der DFB kritisch auf Westsachsen guckt, machte Koch deutlich: «Wenn der Nordostdeutsche Fußballverband Daniel Frahn nicht sanktioniert hätte, dann hätten wir uns eingeschaltet.»
Die «Himmelblauen» müssen sich an dem messen lassen, was sie in ihrem Gesellschaftervertrag formuliert haben. Dort haben sie sich dazu verpflichtet, «ein Bollwerk gegen Rechtsradikalismus zu sein» und sich «den Werten Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit» aufgrund der Ereignisse im Sommer 2018 in besonderer Weise zu verschreiben. Damals kam es nach einer tödlichen Messerattacke, für die Flüchtlinge verantwortlich gemacht werden, zu Protesten und Angriffen auf Ausländer. Maßgeblich beteiligt: Hooligans und Rechte.
(dpa)
Es ist das erste Heimspiel der Chemnitzer nach dem Skandal am 9. März, als Fans im Stadion um einen verstorbenen Hooligan und Rechtsextremisten trauerten. Eine Begegnung der Fußball-Regionalliga Nordost, die unter bundesweiter Beobachtung steht. Auch durch die DFB-Oberen. «Ich fände es gut, wenn sich der Chemnitzer FC beim nächsten Heimspiel klar gegen Rassismus positionieren würde», sagte Vizepräsident Rainer Koch der Wochenzeitung «Die Zeit».
CFC-Sprecher Steffen Wunderlich bestätigte: «Es sind Aktionen geplant.» Ohne genau sagen zu können, wie diese aussehen werden. «Wir wollen aber nicht in Aktionismus verfallen», betonte er. Wichtig sei dem Verein Nachhaltigkeit, wenn er sich deutlich gegen Radikalismus positioniert.
Im Zuge der Aufarbeitung trennte sich der Club von mehreren Mitarbeitern. Der Verein erstattete nach den Vorfällen im Stadion auch Anzeige «gegen Unbekannt wegen aller in Betracht kommenden Delikte». Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Unbekannt wegen Nötigung, wie sie am Donnerstag mitteilte. Der Nordostdeutsche Fußballverband ermittelt ebenfalls gegen den Verein. Ergebnisse sind bisher nicht bekannt, die Folgen und auch ein mögliches Strafmaß bleiben offen.
Die «Himmelblauen» müssen sich an dem messen lassen, was sie in ihrem Gesellschaftervertrag formuliert haben. Dort haben sie sich dazu verpflichtet, «ein Bollwerk gegen Rechtsradikalismus zu sein» und sich «den Werten Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit» aufgrund der Ereignisse im Sommer 2018 in besonderer Weise zu verschreiben. Damals kam es nach einer tödlichen Messerattacke, für die Flüchtlinge verantwortlich gemacht werden, zu Protesten und Angriffen auf Ausländer. Maßgeblich beteiligt: Hooligans und Rechte.
(dpa)