Struber: "So schnell wie möglich zurück in die Bundesliga"
von Jean-Pascal Ostermeier | sidAls Trainer mit "Herz und Hirn" hat sich Gerhard Struber am Montag als neuer Coach des 1. FC Köln vorgestellt - und klar gemacht, wohin der Weg des Bundesligaabsteigers führen soll: "Ich sage den Fans: Wir wollen so schnell wie möglich zurück in die Bundesliga!" Die Stadt verdiene das, sagte der Österreicher auf seiner ersten Pressekonferenz im Geißbockheim.
Diese Zielsetzung schon für die anstehende Saison auszurufen, vermied der 47-Jährige jedoch: "Dazu müssen viele Räder ineinandergreifen." Es sei nicht der Moment, "große Dinge herauszuposaunen." Vielmehr gehe es darum, den großen Ambitionen Taten folgen zu lassen.
Die Zurückhaltung dürfte auch daher rühren, dass der Verein wegen einer Transfersperre im Sommer keine neuen Spieler verpflichten darf. Das Urteil war aufgrund von Fehlern der Kölner im Zuge der Verpflichtung des 16-Jährigen Jaka Cuber Potocnik im Jahr 2022 gefällt worden.
Die Aufgabe, den FC dennoch zeitnah wieder in die Bundesliga zurückzuführen, reize ihn irrsinnig, sagte Struber: "Ich habe Respekt vor der Aufgabe. Aber ich freue mich sehr darauf, sie in Angriff zu nehmen", führte er während der 45-minütigen Fragerunde aus - eine so lange Pressekonferenz hatte Struber laut eigener Aussage zuvor noch nicht erlebt.
Dass Struber der Richtige für das Projekt Rückkehr ins Oberhaus ist, davon ist Christian Keller überzeugt. Er passe zur Spielidee der Kölner, dazu habe er die Fähigkeiten, junge Spieler zu entwickeln, sagte der FC-Geschäftsführer.
Der 1. FC Köln spiele nun in einer Liga, "in der wir nicht spielen wollen", betonte Keller. Das Ziel sei daher der schnellstmögliche Wiederaufstieg, dieses gehe der Klub aber "mit einem hohen Maß an Bodenständigkeit und Demut" an. "Wir sind nicht umsonst abgestiegen, wir sind zurecht abgestiegen", sagte Keller.
Damit die Rückkehr gelingt, wolle er sein Team "proaktiv" agieren lassen, "mit einer hohen Intensität", erklärte Struber, der bis zum April als Trainer von Red Bull Salzburg gearbeitet hatte. Im Verein nehme er keine Unruhe und keinen Hang zum Aktionismus wahr. "Ich habe das Gefühl, dass wir professionell einen Weg finden, den Verein wieder in die Spur zu bringen."
(sid)