2. Bundesliga

Darmstadt 98 ist das Team der Stunde in Liga zwei

Darmstadt 98 ist derzeit extrem gut drauf im Unterhaus. Die ‚Lilien‘ gewannen am Wochenende verdient gegen Hertha BSC. Der Rückstand auf die Aufstiegsplätze beträgt nur noch fünf Punkte. Was sind die Gründe für den Aufschwung?

Die aktuelle Lage von Darmstadt

Darmstadt hat Stand jetzt 16 von 36 möglichen Punkten gesammelt. Die Hessen liegen nach 12 Spielen auf Platz 12 der Tabelle. Florian Kohfeldt wurde Anfang September neuer Trainer und brachte die Mannschaft ins Rollen. Beweis: Seit sechs Pflichtspielen ist man ungeschlagen und die Offensive funktioniert bislang tadellos. Im Schnitt werden drei Tore pro Spiel erzielt, was den Verwin zusammen mit dem HSV zu dem stärksten Angriff der Liga macht.

Kohfeldt verlor von neun Partien nur eine. Seine Bilanz dabei sind fünf Siege, drei Unentschieden sowie eine Niederlage. Im DFB-Pokal steht man nach einem Sieg in Dresden im Achtelfinale. Zuvor herrschte unter Torsten Lieberknecht akute Abstiegsgefahr am Böllenfalltor. Aus den ersten vier Partien holte man lediglich einen Punkt. Das Durchreichen in Liga drei wurde befürchtet. Doch bekanntlich kam alles anders.

Die Fitness-Werte sind sehr gut. Die Anzahl der intensiven Läufe beträgt 7600. Zum Vergleich: Tabellenführer Hannover 96 hat in dieser Statistik 8100 vorzuweisen. Der Rückstand ist also gering. In der Gesamtzahl der gelaufenen Kilometer liegen die Hessen sogar vor Hannover. Darmstadt ist bislang insgesamt 1387,4 Kilometer gelaufen, die Niedersachsen 1344,1 Kilometer.

Die Transfers von Darmstadt 98 waren klug

Sportdirektor Paul Fernie darf neben Kohfeldt als Vater des Erfolgs bezeichnet werden. Der 37-Jährige überzeugt als charismatische Führungspersönlichkeit. Er hat eine klare Kommunikation, sowohl nach Innen als auch nach Außen. Der Engländer hat im Sommer nach dem Abstieg einen gewaltigen Umbruch moderiert. 20 Neuzugängen stehen genau so viele Abgänge gegenüber. Fünf Akteure wurden ablösefrei geholt. Von den Abgängen endete bei sieben ein Leihgeschäft. Einerseits wurden vier Spieler gegen eine Ablöse von 2,60 Millionen Euro eingekauft. Andererseits wurden zwei Akteure für 5,65 Millionen Euro verkauft. Der Transfersaldo beträgt 3,05 Millionen Euro und liegt im Plus. Aus den vorhandenen Mitteln hat er einen konkurrenzfähigen Kader zusammengestellt.

Zwei Beispiele: Neuzugang Isac Lidberg, der im Sommer von Utrecht geholt wurde, ist momentan der Torschützenkönig im Unterhaus. Der schwedische Mittelstürmer schoss bisher neun Tore, davon acht unter Kohfeldt. Beim 5:1 Kantererfolg über Fürth war er der meist gepresste Spieler. Er stand 24 mal unter Gegnerdruck. Dennoch schoss er ein Tor und gab einen Assist. Beim letzten Heimerfolg über Hertha BSC war Isac mit 34,7 km/h der schnellste Akteur auf dem Platz.

Philipp Förster, der vereinslos war, wurde im vergangenen Transferfenster verpflichtet. Am Anfang war er verletzt. Mittlerweile kommt er auf drei Tore und zwei Assists, verteilt auf sechs Einsätze.

Prognose: Darmstadt 98 darf sich berechtigte Hoffnungen auf eine einstellige Platzierung machen. Patzt die Konkurrenz, ist auch ein Vorrücken auf Platz drei nicht auszuschließen.