Aufatmen beim HSV: Wolfs Einstand und Lasoggas Dankesrede
von Marcel Breuer | dpa0:1
In der Führungsriege von Bundesliga-Absteiger Hamburger SV herrscht Erleichterung und Genugtuung in XXL-Ausmaßen.
Nach dem umstrittenen Trainerwechsel von Christian Titz zu Hannes Wolf am vergangenen Dienstag ist mit dem 1:0 bei Aufsteiger 1. FC Magdeburg die Misstrauens- und Wutwelle in der Anhängerschaft des Fußball-Zweitligisten ein wenig geglättet worden. «Wenn du so eine Woche hast, dann tut das wahnsinnig gut. Total toll», sagte Sportvorstand Ralf Becker und atmete tief durch.
Derweil feierten die mitgereisten HSV-Fans den Sieg und riefen «Christian Titz, Christian Titz». Auch Schmäh-Losungen gegen den Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann wurden gezeigt. «Ich habe nichts gehört», versicherte Wolf. «Mein Job ist es, Spiele zu gewinnen.»
Zwei Trainingseinheiten hatte der Coach Zeit, dem zum Aufstieg verdammten HSV neue taktische Feinheiten zu vermitteln. «Ich bin sehr zufrieden. Die Mannschaft ist fit», befand er. Er selbst war es wohl auch. Wolf stand die gesamte Spielzeit, fand weder Gelegenheit noch Nerven, zwischendurch auf der Bank Platz zu nehmen. «Ich war einfach konzentriert. Da steckt alle Energie drin. Ich habe keine Zeit, das zu genießen», gestand der 37 Jahre alte Fußballlehrer.
Wolf machte da weiter, wo Titz aufgehört hatte. Auswärts hatte sein Vorgänger in dieser Saison nicht verloren, vier Siege und ein Remis geholt. Da konnte sich Wolf nicht leisten, die Latte tiefer zu legen. Der frühere Coach des VfB Stuttgart beorderte die Außenverteidiger als zusätzliche Anspielstationen weiter zum Spielfeldzentrum, wies die Außenstürmer an, häufiger hinter die gegnerische Abwehrreihe zu preschen, ließ schneller aufbauen und begrenzte den unter Sitz außerordentlich großen Wirkungskreis von Torhüter Julian Pollersbeck. Das klappte noch nicht immer, war aber effektiver als bislang. Zumal seine Mannschaft mit zehn Mann nach Platzverweis für David Bates kurz nach der Halbzeitpause einen Charaktertest zu bestehen hatte.
Erfolge werden den Riss kitten, der nach der Titz-Trennung durch die Mannschaft geht. Wer bislang immer spielte und das Titz-Vertrauen genoss, wird innerlich wohl noch einige Zeit grollen. Es gibt aber auch andere Beispiele. Pierre-Michel Lasogga ist so eines.
Der 26 Jahre alte Torjäger war rundum erleichtert. Titz hatte ihn in zehn Partien einmal gar nicht eingesetzt und fünfmal nur in der zweiten Halbzeit eingewechselt. Bei Wolf kehrte der wuchtige Mittelstürmer in die Startelf zurück. «Ich bin einfach froh, dass der Trainer auf mich setzt», verriet Lasogga, der mit einem erstaunlich gefühlvollen Schlenzer in den Lauf von Khaled Narey das Siegtor vorbereitet hatte. «Manchmal reicht einfach eine Nominierung, um zu wissen, ob Vertrauen da ist oder nicht», meinte er und äußerte Vorfreude, «dass jetzt alles in die positive Richtung geht».
(dpa)
Nach dem umstrittenen Trainerwechsel von Christian Titz zu Hannes Wolf am vergangenen Dienstag ist mit dem 1:0 bei Aufsteiger 1. FC Magdeburg die Misstrauens- und Wutwelle in der Anhängerschaft des Fußball-Zweitligisten ein wenig geglättet worden. «Wenn du so eine Woche hast, dann tut das wahnsinnig gut. Total toll», sagte Sportvorstand Ralf Becker und atmete tief durch.
Derweil feierten die mitgereisten HSV-Fans den Sieg und riefen «Christian Titz, Christian Titz». Auch Schmäh-Losungen gegen den Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann wurden gezeigt. «Ich habe nichts gehört», versicherte Wolf. «Mein Job ist es, Spiele zu gewinnen.»
Wolf machte da weiter, wo Titz aufgehört hatte. Auswärts hatte sein Vorgänger in dieser Saison nicht verloren, vier Siege und ein Remis geholt. Da konnte sich Wolf nicht leisten, die Latte tiefer zu legen. Der frühere Coach des VfB Stuttgart beorderte die Außenverteidiger als zusätzliche Anspielstationen weiter zum Spielfeldzentrum, wies die Außenstürmer an, häufiger hinter die gegnerische Abwehrreihe zu preschen, ließ schneller aufbauen und begrenzte den unter Sitz außerordentlich großen Wirkungskreis von Torhüter Julian Pollersbeck. Das klappte noch nicht immer, war aber effektiver als bislang. Zumal seine Mannschaft mit zehn Mann nach Platzverweis für David Bates kurz nach der Halbzeitpause einen Charaktertest zu bestehen hatte.
Der 26 Jahre alte Torjäger war rundum erleichtert. Titz hatte ihn in zehn Partien einmal gar nicht eingesetzt und fünfmal nur in der zweiten Halbzeit eingewechselt. Bei Wolf kehrte der wuchtige Mittelstürmer in die Startelf zurück. «Ich bin einfach froh, dass der Trainer auf mich setzt», verriet Lasogga, der mit einem erstaunlich gefühlvollen Schlenzer in den Lauf von Khaled Narey das Siegtor vorbereitet hatte. «Manchmal reicht einfach eine Nominierung, um zu wissen, ob Vertrauen da ist oder nicht», meinte er und äußerte Vorfreude, «dass jetzt alles in die positive Richtung geht».
(dpa)