Wie 2015: Tabellenführer stürzt auf 18
von Carsten GermannBayer 04 Leverkusen gegen Union Berlin 4:0 (1:0) am Sonntagnachmittag – viel krasser konnten die Kontraste schon vorab kaum sein. Das Portal Fussballdaten.de blickt auf die markantesten Zahlen und die kurioseste Konstellation bei diesem Duell.
22 Zähler standen vor dem Anpfiff in der BayArena zwischen Leverkusen und den „Eisernen“ – das ist ein Bundesliga-Rekord.
- Nie zuvor war der Punkte-Unterschied zwischen zwei Teams, die am 11. Spieltag aufeinandertrafen, größer.
Stand Tabellenführer Leverkusen vor einem Jahr mit dem damals neu eingestiegenen Trainer Xabi Alonso auf Rang 16 und Union Berlin auf dem ersten Tabellenplatz, so waren die Platzierungen nun vor Spieltagbeginn genau umgekehrt.
4 Distanz-Tore
Dass sich in der BayArena keine Überraschung anbahnen würde, dafür sorgte Alex Grimaldo mit seinem Distanz-Treffer zum 1:0 (23.).
- Für den Scharfschützen von Bayer Leverkusen war es bereits das 4. Tor aus mehr als 16 Metern, Best-Wert in den Top-5-Ligen Europas.
- Florian Wirtz lieferte gegen die Berliner vor dem 1:0 seine 18. Tor-Vorlage im Kalenderjahr 2023, das ist der beste Wert eines Bundesliga-Spielers. Er holte sich bei seiner Auswechslung nach 87 Minuten für Noah Nbamba den verdienten Applaus der Bayer-Fans ab.
Mehr noch: Bayer-Sportdirektor Simon Rolfes (41) sieht entgegen aller Experten-Meinungen – Didi Hamann („The Didi Man“) lobte Wirtz für 2024 bereits zu den Bayern – einen Verbleib des deutschen Spielmachers. „Es gibt für Florian keine bessere Konstellation als bei uns“, sagte Rolfes in einem Interview mit BILD am SONNTAG, das am Spieltag erschien.
- Eine bessere Konstellation wünscht man sich eher in Berlin. Der Absturz der „Eisernen“ ist alarmierend. Zum 7. Mal verlor Union Berlin ein Pflichtspiel in Leverkusen.
Von 1 auf 18 in 11 Spielen
Zwar gaben die mitgereisten Fans in der BayArena bis zum Schluss alles, doch auch sie konnten den Sturz des Champions-League-Debütanten von Rang 1 auf 18 nicht verhindern.
Von 1 auf 18, das hatte es im Verlauf einer Bundesliga-Saison letztmalig im Jahr 2014/2015 gegeben, als der SC Paderborn erst als Tabellenführer Bayern München (0:4) forderte und am 33. Spieltag auf den letzten Platz stürzte. Ein 1:2 im legendären Abstiegs-Endspiel gegen den VfB Stuttgart besiegelte für Paderborn den direkten Weg zurück in die 2. Liga.
Am schnellsten von der Pole Position auf Rang 18 stürzte 1985/86 Fortuna Düsseldorf ab: Letzter am 8. Spieltag. Fortuna-Idol Günter „Der Schädel“ Thiele sah im ZDF-Sportstudio klar: „Eishockey ist in Düsseldorf auch ein Konkurrent, aber wir haben auch eine Zeitlang beschissen gespielt.“