Mit Bayern-Dusel an die Spitze: BVB schöpft Mut für Gipfel
von Marcel Breuer | dpa2:0
«Matador» Paco Alcácer festigte seinen Ruf als Spezialist für große Gefühle und verwandelte das Dortmunder Stadion mal wieder in ein Tollhaus.
«Zieht den Bayern die Lederhosen aus», hallte es in ohrenbetäubender Lautstärke von den Tribünen, nachdem der für späte Treffer bekannte Torjäger den BVB zum 2:0 (0:0) über Wolfsburg und zurück an die Tabellenspitze geschossen hatte. Die nervenaufreibende Dramaturgie erhöhte auch bei Vereinschef Hans-Joachim Watzke die Vorfreude auf den Meister-Gipfel. «Psychologisch ist es gut, als Tabellenführer nach München zu fahren und zu wissen, dass wir die Sache mit einem Sieg ein Stück weit in unsere Richtung schieben können.»
Eine Woche vor dem brisantesten Duell der deutschen Branchenführer seit Jahren hat sich das Stimmungsbild urplötzlich wieder gedreht. Anders als zuletzt, als die Bayern von Sieg zu Sieg eilten und einen Neun-Punkte-Rückstand auf den Erzrivalen wettmachten, scheinen nun wieder die Dortmunder im Vorteil. Auch ohne den werdenden Vater Marco Reus, der seiner Lebensgefährtin Scarlett Gartmann im Kreißsaal beistand, nutzten sie die Gunst der Stunde und sorgten für einen Zwei-Punkte-Abstand zu den in Freiburg (1:1) patzenden Münchnern. «Dass wir als Erster hinfliegen, sollte uns das nötige Selbstvertrauen geben», sagte Sportdirektor Michael Zorc.
Die in den vergangenen Jahren oftmals als Bayern-Dusel bezeichnete Eigenschaft, auch weniger gute Spiele in der Endphase für sich entscheiden zu können, scheint in dieser Saison auf den Erzrivalen aus Dortmund übergegangen zu sein. Imposante neun Bundesliga-Tore haben die Westfalen im bisherigen Saisonverlauf in der 90. Minute oder danach erzielt. Mit Glück allein wollte Lizenzspieler-Chef Sebastian Kehl das nicht erklären: «Es ist auch Überzeugung, der Glaube innerhalb der Truppe. Wir sind immer in der Lage, ein Tor zu schießen. Selbst in der 90. Minute.»
Vor allem Alcácer gilt bei bereits elf Treffern in den letzten 15 Minuten als Meister der späten Tore. Dass der Neuzugang wie schon beim 4:3-Thriller in der Hinserie gegen Augsburg zum Matchwinner avancierte, war eine kuriose Pointe. Denn er hatte bis zu seinem Freistoß in der 90. Minute zum 1:0 und seinem Abstauber vier Minuten später zum 2:0 nur wenige gute Szenen - wie die gesamte Mannschaft. Und selbst ein völlig missratener Freistoß Richtung Eckfahne wenige Minuten vor der Führung brachte den 25 Jahre alten ehemaligen Profi des FC Barcelona nicht aus der Ruhe.
Diese Nerven- und Abschlussstärke imponierte selbst einem Weltklassespieler wie Axel Witsel, der seinem Teamgefährten einen passenden Spitznamen verpasste. «Ich nenne ihn El Matador», verriet der Belgier schmunzelnd, «im Sinne von Killer. Weil er nicht viele Chancen braucht, um zu treffen.»
Dank Alcácer gelang dem BVB der dritte Sieg in Serie. Dass die Profis das M-Wort mittlerweile nicht mehr meiden, wertete Kehl als Indiz für gewachsenes Selbstbewusstsein: «Wir brauchen niemanden zu bremsen. Wir haben das Ziel ausgegeben und wollen die Chance nutzen, die in diesem Jahr da ist.» Doch bei aller Bedeutung der Partie am Samstag in München stuft Sportdirektor Zorc sie nicht als Finale um die Meisterschaft ein: «Ich glaube nicht, dass dort eine Entscheidung fällt. So oder so.»
Mit breitem Grinsen kommentierte Taktgeber Witsel den Wechsel an der Tabellenspitze: «Niemand hätte vor dem Spieltag damit gerechnet, dass die Bayern in Freiburg Punkte verlieren.» Ausgelassen tanzte der Belgier zusammen mit seinen Kollegen vor der bebenden Südtribüne. Wirklich verstehen konnte er die Aufforderung der Fans, den Bayern am Samstag die Lederhosen auszuziehen, mangels Deutschkenntnissen jedoch nicht: «Ich glaube, es hatte irgendwas mit Hose zu tun. Aber meine Kollegen werden mir das sicher noch erklären.»
«Zieht den Bayern die Lederhosen aus», hallte es in ohrenbetäubender Lautstärke von den Tribünen, nachdem der für späte Treffer bekannte Torjäger den BVB zum 2:0 (0:0) über Wolfsburg und zurück an die Tabellenspitze geschossen hatte. Die nervenaufreibende Dramaturgie erhöhte auch bei Vereinschef Hans-Joachim Watzke die Vorfreude auf den Meister-Gipfel. «Psychologisch ist es gut, als Tabellenführer nach München zu fahren und zu wissen, dass wir die Sache mit einem Sieg ein Stück weit in unsere Richtung schieben können.»
Eine Woche vor dem brisantesten Duell der deutschen Branchenführer seit Jahren hat sich das Stimmungsbild urplötzlich wieder gedreht. Anders als zuletzt, als die Bayern von Sieg zu Sieg eilten und einen Neun-Punkte-Rückstand auf den Erzrivalen wettmachten, scheinen nun wieder die Dortmunder im Vorteil. Auch ohne den werdenden Vater Marco Reus, der seiner Lebensgefährtin Scarlett Gartmann im Kreißsaal beistand, nutzten sie die Gunst der Stunde und sorgten für einen Zwei-Punkte-Abstand zu den in Freiburg (1:1) patzenden Münchnern. «Dass wir als Erster hinfliegen, sollte uns das nötige Selbstvertrauen geben», sagte Sportdirektor Michael Zorc.
Vor allem Alcácer gilt bei bereits elf Treffern in den letzten 15 Minuten als Meister der späten Tore. Dass der Neuzugang wie schon beim 4:3-Thriller in der Hinserie gegen Augsburg zum Matchwinner avancierte, war eine kuriose Pointe. Denn er hatte bis zu seinem Freistoß in der 90. Minute zum 1:0 und seinem Abstauber vier Minuten später zum 2:0 nur wenige gute Szenen - wie die gesamte Mannschaft. Und selbst ein völlig missratener Freistoß Richtung Eckfahne wenige Minuten vor der Führung brachte den 25 Jahre alten ehemaligen Profi des FC Barcelona nicht aus der Ruhe.
Dank Alcácer gelang dem BVB der dritte Sieg in Serie. Dass die Profis das M-Wort mittlerweile nicht mehr meiden, wertete Kehl als Indiz für gewachsenes Selbstbewusstsein: «Wir brauchen niemanden zu bremsen. Wir haben das Ziel ausgegeben und wollen die Chance nutzen, die in diesem Jahr da ist.» Doch bei aller Bedeutung der Partie am Samstag in München stuft Sportdirektor Zorc sie nicht als Finale um die Meisterschaft ein: «Ich glaube nicht, dass dort eine Entscheidung fällt. So oder so.»
Mit breitem Grinsen kommentierte Taktgeber Witsel den Wechsel an der Tabellenspitze: «Niemand hätte vor dem Spieltag damit gerechnet, dass die Bayern in Freiburg Punkte verlieren.» Ausgelassen tanzte der Belgier zusammen mit seinen Kollegen vor der bebenden Südtribüne. Wirklich verstehen konnte er die Aufforderung der Fans, den Bayern am Samstag die Lederhosen auszuziehen, mangels Deutschkenntnissen jedoch nicht: «Ich glaube, es hatte irgendwas mit Hose zu tun. Aber meine Kollegen werden mir das sicher noch erklären.»