1. Bundesliga

Fehlfarben – Diese Teams spielten in anderen oder gegnerischen Trikots

27.11.2021

Bayern München
1:0
Arminia Bielefeld

Vor 50 Jahren – am 27.November 1971 erlebte die Fußball-Bundesliga ein Novum. Der Hamburger SV batgegen den SV Werder Bremen im Volksparkstadion zum Nord-Derby. Die Bremerliefen allerdings nur eine Halbzeit in der eigens für diese Saison entworfenenrot-weißen Trikots (Bremer Speckflagge) auf.

Schiedsrichter-Legende Walter Eschweiler (Euskirchen) meldetesich in der Halbzeit bei den Bremern in der Kabine an. Er bemängelte, dass dierot-weißen Trikots der Werder-Mannschaft „bei der Schwarzweiß-Übertragung imFernsehen nicht auseinander zu halten“ seien. Die Bremer mussten dieseAnweisung befolgen – und die zweite Hälfte in blau-weißen HSV-Auswärtstrikotmachen. Bremen verlor das Derby mit 1:2 und Werder-Legende Karl-Heinz „Kalli“Kamp (75) hat das bis heute nicht vergessen.

„Seitdem“, sagte Kamp dem Kicker-Sportmagazin(Donnerstag-Ausgabe), „habe ich nie wieder ein HSV-Trikot getragen.“ Kamp,bereits seit 1970 bei Werder Bremen, weiter: „Es hieß, dass es nicht andersging. Also haben wir das akzeptiert. Es hat uns auch gar nichts groß ausgemacht,es gab keinerlei Disput oder irgendwas. Die Rivalität zwischen Werder und dem HSVwurde damals aufgebauscht, unter uns Spielern gab es nie Probleme.“

Auch das gab es: DerFC Bayern in Trainingsleibchen

Am 27. Oktober 2001 ging auch Rekordmeister FC BayernMünchen in die „Trikot-Falle.“ Elf Minuten später als geplant führteSchiedsrichter Lutz Michael Fröhlich (Berlin) die Münchner und den 1. FC Kölnins Müngersdorfer Stadion. Die Gäste aus München trugen über ihren dunkelrotenTrikots trugen weiße Trainingsleibchen. Sie waren mit zwei roten Trikotsätzenangereist. Da sich die Kölner weigerten, als Heimteam in weißen Trikots zuspielen, musste eine andere Lösung her. Diese bestand in weißen Leibchen mitSponsoren-Schriftzug, aber ohne Rückennummer und Namens-Aufdruck. Der Tricknützte den Kölnern allerdings wenig, die Bayern gewannen mit 2:0.

Brasilianisch amBetzenberg

Beim 1. FC Kaiserslautern hatten die Münchner seit 1975nicht mehr gewinnen können. Paul Breitner hatte die Reise in die Pfalz für sichschon abgehakt („Also ich… wer‘ hier nie mehr spielen!“). Doch 19883 holte derFC Bayern Trainer Udo Lattek zurück und der griff zu einem Psycho-Trick. Am 26.November 1983 staunte ganz Fußball-Deutschland. Die „Roten Teufel“ amheimischen Betzenberg in grün und der FC Bayern München im „Brasilien-Look“,mit gelben Trikots, blauen Hosen und weißen Stutzen. In diesem verwirrendenDress schlugen die Münchner eiskalt zu: 1:0 durch ein Tor von KlausAugenthaler. Die blauen Hosen behielten die Bayern auch in den folgendenSpielen in Kaiserslautern an – und gewannen ebenfalls.