FC Bayern macht Weg frei für DFB-Gespräche mit Flick
von Marcel Breuer | dpa
Jetzt kann es auch in Sachen Bundestrainer und Hansi Flick ganz schnell gehen. Mit der Vertragsauflösung beim FC Bayern ist der Wunschkandidat für die Nachfolge von Joachim Löw frei für eine Rückkehr zum Deutschen Fußball-Bund.
Der zum Saisonende in München scheidende Bayern-Chefcoach gilt als designierter Nachfolger von Löw. Dieser beendet nach der Fußball-Europameisterschaft im Sommer seine Arbeit bei der deutschen Nationalmannschaft.
«Dass Hansi beim DFB eine riesige Wertschätzung genießt, ist ja keine Überraschung mehr», hatte Nationalmannschafts-Direktor Oliver Bierhoff erklärt, allerdings aktive Gespräche noch ausgeschlossen, solange Flick in einem laufenden Vertragsverhältnis ist.
Die Situation hat sich nun geändert, der Kontrakt mit Flick wird zum 30. Juni aufgelöst, wie der FC Bayern am Dienstag bekanntgab. Den Flick-Posten in München übernimmt Julian Nagelsmann, der von RB Leipzig zum deutschen Rekordmeister kommt.
Schon im April nach dem Champions-League-Viertelfinal-Aus bei Paris Saint-Germain hatte der 56 Jahre alte Flick bei den Bayern-Bossen um Freigabe zum Saisonende gebeten. Anschließend philosophierte er über die sich unterscheidende Rolle des Bundestrainers, was öffentlich als Interesse an der Löw-Nachfolge gewertet wurde. «Natürlich ist der DFB eine Option, die jeder Trainer überlegen muss», sagte Flick.
Der gebürtige Heidelberger würde nach sieben Jahren zur Nationalmannschaft zurückkehren. 2006 hatte ihn Löw nach dem WM-Sommermärchen und der eigenen Beförderung zum Bundestrainer zu seinem Assistenten gemacht. Höhepunkt der gemeinsamen Arbeit war der WM-Triumph 2014 in Brasilien, Flick wurde intern im DFB ein großer Anteil am Titelgewinn zugesprochen.
Löws Co-Trainer stieg zum Sportdirektor auf, verließ aber 2017 den Verband. Nach kurzer Zeit als Geschäftsführer bei der TSG 2899 Hoffenheim kam er im Sommer 2019 als Co-Trainer von Niko Kovac zum FC Bayern, wurde dann Interims- und schließlich Cheftrainer mit einer sensationellen Erfolgsgeschichte.
Abzuwarten bleibt, inwieweit die Situation im DFB die Verhandlungen und einen Vertragsabschluss mit Flick beeinflussen oder verzögern können. Nach den jüngsten Äußerungen von Präsident Fritz Keller, der Medienberichten zufolge bei einer Präsidiumssitzung Vize-Präsident Rainer Koch mit Nazi-Richter Roland Freisler verglichen hatte, hat sich die Führungskrise im Verband jedoch verschärft. Keller hat für die Entgleisungen um Entschuldigung gebeten und einen Rücktritt ausgeschlossen. Die kritischen Stimmen nehmen zu, das Präsidium des Bayerischen Fußball-Verbandes zeigte sich «entsetzt» über die «neuerliche Eskalation», die Keller ausgelöst habe.
© dpa-infocom, dpa:210427-99-369571/4
(dpa)
Der zum Saisonende in München scheidende Bayern-Chefcoach gilt als designierter Nachfolger von Löw. Dieser beendet nach der Fußball-Europameisterschaft im Sommer seine Arbeit bei der deutschen Nationalmannschaft.
«Dass Hansi beim DFB eine riesige Wertschätzung genießt, ist ja keine Überraschung mehr», hatte Nationalmannschafts-Direktor Oliver Bierhoff erklärt, allerdings aktive Gespräche noch ausgeschlossen, solange Flick in einem laufenden Vertragsverhältnis ist.
Schon im April nach dem Champions-League-Viertelfinal-Aus bei Paris Saint-Germain hatte der 56 Jahre alte Flick bei den Bayern-Bossen um Freigabe zum Saisonende gebeten. Anschließend philosophierte er über die sich unterscheidende Rolle des Bundestrainers, was öffentlich als Interesse an der Löw-Nachfolge gewertet wurde. «Natürlich ist der DFB eine Option, die jeder Trainer überlegen muss», sagte Flick.
Löws Co-Trainer stieg zum Sportdirektor auf, verließ aber 2017 den Verband. Nach kurzer Zeit als Geschäftsführer bei der TSG 2899 Hoffenheim kam er im Sommer 2019 als Co-Trainer von Niko Kovac zum FC Bayern, wurde dann Interims- und schließlich Cheftrainer mit einer sensationellen Erfolgsgeschichte.
Abzuwarten bleibt, inwieweit die Situation im DFB die Verhandlungen und einen Vertragsabschluss mit Flick beeinflussen oder verzögern können. Nach den jüngsten Äußerungen von Präsident Fritz Keller, der Medienberichten zufolge bei einer Präsidiumssitzung Vize-Präsident Rainer Koch mit Nazi-Richter Roland Freisler verglichen hatte, hat sich die Führungskrise im Verband jedoch verschärft. Keller hat für die Entgleisungen um Entschuldigung gebeten und einen Rücktritt ausgeschlossen. Die kritischen Stimmen nehmen zu, das Präsidium des Bayerischen Fußball-Verbandes zeigte sich «entsetzt» über die «neuerliche Eskalation», die Keller ausgelöst habe.
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