1. Bundesliga

Die Zeit wird immer knapper: Bayerns Transferphase läuft nicht nach Plan

Auch nach der mittlerweile gewonnenen Hängepartie um Harry Kane (30) gibt es zwei Tage vor dem Bundesliga-Eröffnungsspiel noch einige Baustellen und Fragezeichen im Kader des FC Bayern München. Die Sommer-Transferperiode 2023/24 ist ein für die Bayern sehr untypisches Transferfenster. Das liegt nicht nur an der hohen Ablöse für Kane, sondern auch am Zeitpunkt der Transferaktivitäten. In der Vergangenheit verpflichteten die Münchner ihre Neuzugänge meist am Anfang der Transferperiode, um zum Saisonstart möglichst eingespielt zu sein. Das ist diesen Sommer nicht der Fall.

Zähe Gespräche mit Premier League-Vertretern

Mit Raphaël Guerreiro und Konrad Laimer standen zum Vorbereitungsbeginn nur zwei externe Neuzugänge auf dem Platz. Zeitgleich zur Verpflichtung von Kim Min-Jae zog sich Guerreiro einen Muskelbündelriss zu, der den Portugiesen bis auf unbestimmte Zeit außer Gefecht setzt. Und auch die Gespräche mit weiteren potenziellen Neuzugängen liefen nicht nach Plan.

Bereits Anfang Juni hatte FCB-Coach Thomas Tuchel das erste Mal mit Declan Rice telefoniert und den 24-Jährigen als Wunschspieler für das defensive Mittelfeld auserkoren. Allerdings gab Rice den Bayern-Bossen nicht das Gefühl, unbedingt zum FC Bayern zu wollen. Deshalb verzichtete der deutsche Rekordmeister auf ein Angebot und Rice wechselte für umgerechnet 116 Millionen Euro zum FC Arsenal.

Über die Hindernisse beim Transfer von Harry Kane – namentlich Daniel Levy – wurde bereits viel berichtet, weshalb man diese Geschichte nicht nochmal aufrollen muss. Der Transfer kam letztendlich zustande, weil der Mittelstürmer an seinem Wechselwunsch festhielt. Anders als sein Nationalmannschaftskollege Kyle Walker. Der 33-jährige Rechtsverteidiger war sich bereits mit dem FCB einig. Allerdings ließ er sich von Man City-Trainer Pep Guardiola umstimmen und soll nun sogar vor einer Vertragsverlängerung stehen.

Beendet Ortega die Torwartsuche?

Schon bald könnte es erneut zu Verhandlungen zwischen den Bayern und Manchester City kommen. Dieses Mal geht es um City-Ersatzkeeper Stefan Ortega Moreno, der als Nachfolger von Yann Sommer den verletzten Manuel Neuer vertreten soll. Der ehemalige Bielefelder war jedoch nicht von Beginn an die Wunschlösung der Bayern-Taskforce. Wie Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen verriet, wollte man eigentlich Kepa als neuen Torwart präsentieren. Nach dem Ausfall von Real Madrid-Stammkeeper Courtois entschied sich der 28-Jährige allerdings um und wechselte in seine spanische Heimat.

Dem ehemaligen Bayern-Direktor Michael Reschke zufolge waren die Münchner bis zu seiner Verletzung außerdem an Gerónimo Rulli (Ajax Amsterdam) interessiert. Nun ist laut Sky-Transferexperte Florian Plettenberg der 30-jährige Ortega die Wunschlösung von Thomas Tuchel. Der Transfer könnte auch davon abhängen, ob die Citizens einen geeigneten Ersatz für den Deutschen finden. Für den Fall, dass Pep Guardiola wie bei Walker dazwischen funken sollte, haben die Verantwortlichen des Rekordmeisters zudem mit David de Gea gesprochen. Der ehemalige Torhüter von Manchester United ist seit diesem Sommer vereinslos.

Uneinigkeit wegen Sechserposition

Neben der Torwartposition könnte sich auch im defensiven Mittelfeld noch etwas tun. Bekannterweise wünscht sich Thomas Tuchel einen Abräumer, der Spielern wie Kimmich, Musiala und Co. den Rücken freihält. Mehrere ausländische Medien bringen deshalb Ibrahim Sangaré (PSV Eindhoven) ins Spiel. Tuchels Wunsch, einen „echten Sechser“ verpflichten zu wollen, teilen beim FC Bayern jedoch nicht alle. Als Joshua Kimmich in einem Interview auf die Aussage seines Trainers angesprochen wurde, hatte der 28-Jährige mit etwas Trotz „Ich bin ein Sechser“ geantwortet.

Ob diese Angelegenheit noch für Streit zwischen Tuchel und Übergangs-Kapitän Kimmich sorgen wird?