1. Bundesliga

Die Verspieler: Über diese BVB-Ergebnisse lacht die Konkurrenz

22.04.2023

Borussia Dortmund
4:0
Frankfurt

Das 3:3 (2:0) von Borussia Dortmund beim VfB Stuttgart wird offenbar auch höheren Ortsthematisiert. „Die Dortmunder sind zu doof, um Meister zu werden“, soll BayernsMinisterpräsident Markus Söder (56) am Donnerstag gestichelt haben. Glücklich ist, wer solche Experten hat... BVB-BossHans-Joachim („Aki“) Watzke will „die Antwort in 5 Wochen geben“. Wir haltenuns Derwall, ähm... derweil an die Zahlen.

Historisch – nicht nur in derLiga-Historie des BVB sondern in 60 Jahren Bundesliga – war auch das 2:3 gegenWerder Bremen am 3. Spieltag. Da brachte es die Mannschaft aus dem Revier sogarfertig, nach 2:0-Führung bis zur 89. Minute (!) noch 2:3 zu verlieren. DieBayern konterten damals auf ihre Weise: 7:0 beim VfL Bochum und damit nach 3Spielen schon wieder 3 Punkte plus besserer Tordifferenz (versteht sich) vordem ewigen Verfolger BVB.

Der geschätzte Kollege ChristianKynast von SPORT BILD glaubt in seiner Kolumne (Mittwoch) dennoch an den BVBals Meister. „Dortmund hatte seine Aussetzer schon, die Bayern noch nicht, beimunangenehmen Restprogramm am Wochenende in Mainz oder am vorletzten Spieltaggegen Leipzig wird zu den drei Niederlagen noch mindestens eine weiteredazukommen.“

Denn gerade das ist derKnackpunkt. Es ist nicht nur der stärkste Kader der Liga, der die Dominanz derBayern in der Bundesliga seit 2012 zementiert hat. Es sind auch die selbsternannten „Verfolger“, die eben immer dann straucheln, wenn die Münchner Punkteliegen lassen.

4:4 nach 4:0

Gerade Borussia Dortmund hat seitsich seit 2017 – damals lag man in der Anfangsphase der Saison 5 Punkte vor denAncelotti-Bayern – hier unrühmlich hervorgetan.

Mit Ergebnissen, über die sichsicher nicht nur Fans des FC Bayern München gewundert haben. Es waren Spiele,bei denen ganz Fußball-Deutschland den Kopf schüttelte.

Beispiel Revier-Derby: Eine4:0-Führung reichte am 25. November 2017 gegen Schalke 04 nicht aus – Endstand 4:4.Ein Stück Derby-Geschichte. Und die Bayern? Verloren bei BorussiaMönchengladbach 1:2!

Beispiel Fast-Meister-Saison2018/2019: Souverän in der Vorrunde, verspielte die Elf des fabelhaftenMonsieur Le Favre in der Rückserie 9 Punkte Vorsprung auf den FC Bayern. Dazutrugen haarsträubende Auftritte wie das 3:3 gegen 1899 Hoffenheim bei – nach 3:0-Führungbis zur 75. Minute.

Beim 3:3 in Stuttgart fiel das1:2 für den VfB erst in der 78. Minute! Das ist Einstellungssache. „SolchePunktverluste“, glaubt Dr. Achim Stecker von SPORT BILD, „werden den Ausschlaggeben, warum Dortmund auch dieses Mal nicht Meister wird, obwohl die Bayern soschwach sind wie seit über zehn Jahren nicht mehr.“ Stecker machte es auch anfehlenden Führungsspielern fest: „Reus ist ein genialer Fußballer, aber erkeiner, der seine Mitspieler mitreißt.“ Zu oft gilt für Marco Reus: „Hat andiesem Spiel teilgenommen.“

Das ist ein Teil der Wahrheit. Wirmachen es aber vor allem an der sowohl 2019 als auch heute nicht vorhandenendefensiven Stabilität – Basis für jeden Titelgewinn – fest!

44 Gegentore

Damals wie heute galt: EinGegentor – und die BVB-Defensive wird zum Panikorchester! Mit Mats Hummels, „BigNik“ Niklas Süle und Nico Schlotterbeck fehlten in der hektischen Schlussphasein Stuttgart in der Abwehr am Ende zu viele.

2018/2019 kassierte Dortmund in34 Spielen 44 Gegentore – nur Leverkusen (52) hatte in der Spitzengruppe mehrTore hinnehmen müssen. Nach 28 Spielen sind es 2022/2023 bereits 39.