Die relative ewige Tabelle – Effektive Newcomer vs. Traditionsklubs
von Carsten GermannFussballdaten.de präsentiert: Die ewige relative Bundesliga-Tabelle nach Punkten pro Spiel. Relativ bedeutetdabei, dass nicht wie bei der „normalen“ ewigen Tabelle der deutschenFußball-Eliteliga einfach alle Punkte zusammen gezählt werden, sondern eswerden die Punkte pro Spielberechnet, die das Team auch in der Bundesliga geholt hat. Dabei wurde die altePunkteregel mit zwei Zählern für einen Sieg (bis 1995) auf die Drei-Punkte-Regel umgerechnet. So kann man dies vergleichbar machen. Die Werte bei denPunkten pro Spiel sind auf zwei Nachkommastellen gerundet. Stand der Daten: 29.Oktober 2021.
Über die tabellarischenVerschiebungen und Kuriositäten in der Top 10 der „relativen ewigen“ Tabelle gegenüber der „klassischen“ ewigenTabelle der Fußball-Bundesliga berichtete Fussballdaten.de am Freitag.
Union und Lauternfast gleichauf
Doch es gibt noch mehr Eigenheiten. Kurios ist etwa die Konstellation auf den Plätzen 12 und 13.Der 1. FC Kaiserslautern holte zwei Mal die Meisterschaft, spielte 1.492-mal im„Oberhaus“ und ist dennoch mit 1,4 Punkten im Schnitt pro Spiel nur hauchdünnvor den erst 2019 aufgestiegenen „Eisernen“ von Union Berlin. Die Köpenickersind der Klub, der mit den wenigsten Spielen (77) unter die Top 15 kam – siegewannen 36,4 Prozent ihrer Spiele, Lautern 38,5 Prozent – trotz 43 SpielzeitenErstliga-Zugehörigkeit!
Frankfurt mit zu vielhessischer Gemütlichkeit?
Gleiches gilt auch für Eintracht Frankfurt auf Platz 14. DieHessen verbembelten die sicher geglaubten Deutschen Meisterschaften 1992 und1994, ließen es insgesamt mit zu viel Ebbelwoi-Gemütlichkeit angehen und stehenmit 1,36 Punkten pro Spiel im Schnitt gleichauf mit der erst 2008 in dieBundesliga gestürmten TSG 1899 Hoffenheim.
451 Spiele machte die Mannschaft, die ihre Heimspiele inSinsheim austrägt, bislang – bei einer Siegquote von 35,5 Prozent. Frankfurtliegt mit 36,7 Prozent nur knapp darüber. Und das, obwohl die SGE insgesamt(bei vier Abstiegen) 53 Jahre lang der Bundesliga angehörte und 1.773 Spielemachte.
Altmeister schlechterals Waldhof Mannheim
Zwei Vereine, die mehr als 1.000 Spiele in der Bundesligamachten, finden sich jenseits von Platz 25. Altmeister 1. FC Nürnberg, alsDeutscher Meister 1968 ein Jahr später abgestiegen, und die ehemals „Unabsteigbaren“vom VfL Bochum. Neun Abstiege des „Club“ (Bundesliga-Rekord), zuletzt 2019 undsechs Bochumer Gänge in die Zweitklassigkeit (zuletzt 2010) sorgen für diesePlatzierung. Nürnberg spielte 1.118-mal Bundesliga und holte dabei aber nur1,18 Punkte pro Spiel (Schnitt). Die Siegquote der „Clubberer“ liegt bei 30,8Prozent. Der VfL Bochum machte sogar 51 Spiele mehr als der FCN, hat aber einegeringerer Sieg-Ausbeute (30,7 Prozent) und machte ebenfalls einenPunkteschnitt von 1,18 Zählern.
Zum Vergleich: Waldhof Mannheim, von 1983 bis 1990 insgesamtnur sieben Spielzeiten erstklassig und bis heute einziger Klub, der seineBL-Spiele in einem anderen Bundesland (Ludwigshafen / Rheinland-Pfalz) austrug,hat auf Rang 23 bei nur 238 absolvierten Partien einen 1,2 Punkte im Schnittgeholt. Die „Waldhof-Buwe“ von Kult-Trainer Klaus „Schlappi“ Schlappner („Wir werden ein Blinklicht ans Tor hängen, damit se’s treffe“) wussten eben,wie es geht...