Die relative ewige Tabelle – Diese Teams holten die meisten Punkte im Schnitt
von Carsten GermannFussballdaten.de präsentiert: Die ewige relative Bundesliga-Tabelle nachPunkten pro Spiel. Relativ bedeutet dabei, dass nicht wie bei der „normalen“ewigen Tabelle der deutschen Fußball-Eliteliga einfach alle Punkte zusammengezählt werden, sondern es werden die Punkte pro Spiel berechnet, die das Team auch in der Bundesliga geholthat. Dabei wurde die alte Punkteregel mit zwei Zählern für einen Sieg (bis 1995)auf die Drei-Punkte- Regel umgerechnet. So kann man dies vergleichbar machen. DieWerte bei den Punkten pro Spiel sind auf zwei Nachkommastellen gerundet. Standder Daten: 29. Oktober 2021.
Die meisten Spiele in der Bundesliga absolvierte WerderBremen. Die Hanseaten, die im Mai 2021 zum zweiten Mal absteigen mussten, kommenauf 1.934 Spiele im „Oberhaus“. Davon gewannen die Bremer 41,4 Prozent und sieholten im Schnitt 1,49 Punkte. Damit ist der viermalige Bundesliga-Meister(zuletzt 2004) auf Platz fünf der beste Klub in der „ewigen relativen Tabelle“,der aktuell nicht in der 1. Liga spielt.
Nicht in der ersten Liga spielte auch der FC Bayern München.Jedenfalls in den ersten beiden BL-Spielzeiten. Ab 1969 schwangen sich dieMünchner aber rasch zum Branchenführer auf und bereits 1987 waren sie neuerdeutscher Rekordmeister. In Zahlen heißt das: 1.917 Bayern-Spiele in derBundesliga (der FC Bayern wird Bremen in Sachen Erstliga-Spielen in dieserSaison überholen), 60 Prozent Siegquote für die Großkopferten und 2,02 Punktepro Spiel. Das ist natürlich Rang eins in dieser ewigen Tabelle.
RB Leipzig: Derbeste, weil effektivste Newcomer aller Zeiten
Dicht dahinter – rein auf die Punktzahl pro Spiel gerechnet –ist ein Klub, der erst seit 2016 erstklassig ist. Und den es bis 2009 gar nichtgab: RB Leipzig. Die „Roten Bullen“ wirkten durchaus belebend auf den seit 2011in der Bundesliga herrschenden Dualismus mit dem BVB und dem FC Bayern. Siestürmten in ihrem Premieren-Jahr 2016/2017 direkt zur Vizemeisterschaft undwurden erster Bundesliga-Neuling, der sich direkt für die Champions Leaguequalifizierte. Leipzig schloss seitdem keine Saison schlechter als Rang sechsab. Im sechsten Jahr in der ersten Liga, fuhr RasenBallsport Leipzig aus 179Spielen sagenhafte 1,85 Punkte pro Partie ein. Chapeau!
Warum der BVB hinterLeipzig ist…
Borussia Dortmund hat trotz vier Jahren Abstinenz in denJahren 1972 bis 1976 in der ewigen Tabelle bereits 2016/2017 den zweiten Ranghinter Bayern München erobert. In der „ewigen relativen Tabelle“ liegt der BVBtrotz der mehr als 10-mal höheren Spielzahl von 1.841 absolvierten Partienhinter dem oft geschmähten Emporkömmling RB Leipzig nur auf Rang drei. Diewestfälische Borussia, unter anderem 2000 und 2007 in Abstiegs-Nöten, gewannnur 45,2 Prozent ihrer Spiele und fuhr dabei 1,61 Punkte im Schnitt ein.
2019 feierte Bayer 04 Leverkusen sein 40-jährigesBetriebsjubiläum in der Bundesliga. Die „Werks-Elf“ wurde zwar nie DeutscherMeister, doch im Ranking der „relativen ewigen Bundesliga-Tabelle“ belegt sieeinen soliden vierten Platz (1,56 Punkte pro Spiel). Die rheinischen Klubs, diein der Bundesliga Meister wurden, Gladbach und Köln, liegen insgesamtschlechter.
Magere Neunzigerjahretrübten Gladbachs Bilanz
Warum ist das so? Die rheinische Borussia ausMönchengladbach gehörte zwischen 1989 und 1995 und zwischen 1998/99 (ersterAbstieg) und 2011 nicht mehr zur Spitzengruppe. Das änderte sich erst wieder,als ein gewisser Monsieur Lucien Favre im Borussia-Park auftauchte. Die magerenJahre für die „Fohlen“ schlagen sich auch auf das Ranking nieder. Der nebenBayern erfolgreichste deutsche Klub der 1970er-Jahre belegt nur Platz sechs(1,47 Punkte / Schnitt).
Damit liegen die Rheinländer vor zwei Klubs, die drei Mal inder Bundesliga-Ära die Meisterschale in Empfang nehmen durften: VfB Stuttgartund Hamburger SV. Die Schwaben liegen mit 1.841 Spielen (noch) vor dem HSV, der2018 aus der 1. Liga absteigen musste. Vom Punkteschnitt sind VfB und HSV mit1,47 Zählern pro Partie gleichauf, aber die Stuttgarter verzeichnen die höhereSiegquote (41 Prozent).
Wolfsburg: Halb soviel Spiele – und doch gleichauf mit Schalke!
Größer ist der Abstand da schon auf Rang neun und den 1. FC Köln.Der zweimalige Bundesliga -Meister (1964, 1978) gewann 38,9 Prozent seiner1.671 Erstliga-Partien – das macht 1,42 Punkte pro Spiel. Der FC stiegallerdings auch sechs Mal (zuletzt 2018) aus der Bundesliga ab und hat deshalbeine weitaus schlechtere Gesamt-Bilanz als der Rhein-Rivale Bayer Leverkusen.
Komplettiert wird die Top Ten mit einem Verein, der 2022 auf25 Jahre Bundesliga-Zugehörigkeit blicken darf: Der VfL Wolfsburg. Die „Wölfe“,Sensations-Meister von 2009, liegen in Sachen Punkt-Ausbeute gleichauf mit demwesentlich länger in der Belle Etage vertretenen FC Schalke 04. Sie weisen –wie die „Königsblauen“ 1,41 Punkte pro Spiel im Schnitt vor. Und das, obwohlsie mit 825 gespielten Partien mehr als halb so oft im Einsatz waren wieSchalke (1.798).