Die Distanzschützen: Auf den Spuren des van der Vaart
von Carsten GermannRafael van der Vaart (40) hat Spuren in der Bundesliga hinterlassen. Der Niederländer („Tomorrow, my Friend“) war 2005 der Transfer-Coup des Hamburger SV und holte sich direkt einen Rekord.
Vor 10 Jahren, am 19. November 2013 gegen Kolumbien (0:0) in Amsterdam, machte van der Vaart sein 109. und letztes Länderspiel für die niederländische „Elftal“.
- Nur 3 Spieler liefen in „Oranje“ häufiger auf – Frank de Boer, Edwin van der Sar und Rekord-Nationalspieler Wesley Sneijder (134 Länderspiele).
- Unter den niederländischen Profis in der Bundesliga lieferte nur Arjen Robben (FC Bayern) mehr Tor-Vorlagen (62) als der erstmals im Jahr 2005 für 5,1 Mio. Euro von Ajax Amsterdam nach Hamburg geholte Van der Vaart (39).
13 Millionen Euro
Rafael Van der Vaart, mit seiner mondänen Ehefrau Sylvie das Glamourpaar von Hamburg-Eppendorf, kostete den HSV bei seiner Rückkehr von den Tottenham Hotspur am 31. August 2012, dem letzten Tag der Sommer-Transfer-Periode, 13 Millionen Euro.
- Übertroffen wurde dieser Rekord-Transfer bei den Hamburgern im Jahr 2014 und zwar durch die Ankunft des vom VfB Stuttgart geholten Serben Filip Kostic (14 Millionen Euro).
Aber einen Rekord hält „VdV“ auch fast 20 Jahre nach seinem ersten Auftritt in der deutschen Eliteliga: Die Bestmarke bei Toren von außerhalb des Strafraums.
Der Vize-Weltmeister von 2010, der auch an 3 Europameisterschaften teilnahm, traf in seinen ersten 11 Bundesliga-Spielen für die Mannschaft von Trainer Thomas Doll 2005/2006 vier Mal aus der Distanz.
4 Distanzschuss-Tore
Seine Dynamik, seine Schlüsselbälle und seine gefürchteten Distanzschüsse führten den HSV 2006 noch einmal in die Champions League.
- Dazu steuerte der „Tulpen-Beckham“, wie Van der Vaart vom niederländischen (und selbstverständlich auch vom Hamburger) Boulevard genannt wurde, 13 Tor-Beteiligungen (9 Treffer) in nur 19 Spielen bei.
- 6 Tore erzielte er in den HSV-Traumwochen im Spätsommer 2005 – gekrönt mit dem 2:0 gegen den FC Bayern am 24. September – in den ersten 8 Liga-Spielen.
- Seit Beginn der detaillierten Datenerfassung in der Bundesliga in der Saison 2004/2005 hat kein Spieler häufiger aus mindestens 16 Metern getroffen.
- Ein bis heute nicht erreichter Best-Wert, auch wenn Jan-Niklas Beste von Aufsteiger 1. FC Heidenheim und Alex Grimaldo von Tabellenführer Bayer Leverkusen nahe dran waren. Sie trafen in ihren ersten 11 Spielen jeweils 3-mal.
Grimaldo leitete u. a. mit seinem Distanzschuss zum 1:0 gegen Union Berlin (4:0) die 9. Liga-Pleite in Folge für den Gegner ein.