Die besten Saisonstarts aller Zeiten – Ein Frühstarter stieg ab…
von Carsten GermannDie Bayern haben mal wieder ihren eigenen Rekord verbessert. So gut ist nach 3 Spieltagen noch nie ein Bundesliga Team in die Saison gestartet. Die neue Fussballdaten.de-Statistik zeigt die besten 10 Saisonstarts aller Zeiten. Die „6“ kennzeichnet Saisons, wo noch nach der alten Zwei-Punkte-Regelung (bis 1995/96) Stand der Daten: 23. August 2022.
Die Lobeshymnen überschlugen sich seit Sonntag. Julien Wolff sah bei WELT.DE „Die Verfolgerchen des FC Bayern“ und bescheinigte Borussia Dortmund, aber vor allem Bayer Leverkusen und RB Leipzig einen „armseligen Saisonstart.“ Wolff ernüchtert: „Die Fans sehnen sich nach Meisterkampf, doch der Saisonstart macht ihnen wenig Hoffnung.“ BILD (Montag) schrieb gewohnt blumig: „Bayern macht alle platt. Was für eine Machtdemonstration!“
Wir von Fussballdaten.de sahen nach dem zweithöchsten Bayern-Auswärtssieg klar, dass am Saisonende wohl wieder „Bleibt alles anders“ von Herbert Grönemeyer die Hymne der Konkurrenz sein wird. Und eben nicht „We are the Champions“ von Queen.
BVB und Bayern starteten fast immer stark
Der Blick auf die Top 5 unter den besten Bundesliga-Startern zeigt auch: Nie startete ein Klub besser als Bayern München und Borussia Dortmund. Die beiden Dauer-Rivalen um den Titel belegen die ersten fünf Plätze, wobei Dortmund den besten Start der alten Zwei-Punkte-Regel hinlegte: 6 Punkte aus den ersten 3 Spielen 1994/95 gegen 1860 München (4:0), beim 1. FC Köln (6:1) und gegen Lautern (2:1), historisch.
12:2 Tore erzielten Karl-Heinz Riedle und Co. damals, eines mehr als Bayern München beim Top-Start 2016/2017 (9 Punkte) mit Carlo Ancelotti.
Nur der Blitzstart mit Thomas Tuchel 2015/2016 (9 Zähler / 11:1 Tore) brachte den Dortmundern in der Top 5 am Ende nicht den Meistertitel.
Ebenfalls nicht Meister wurde auf Rang 7 der besten Starter der VfL Bochum, der mit 9 Punkten, 12:3 Toren und einem bestens gelaunten Peter Neururer in die Saison 2002/2003 rauschte. Am Ende stand Platz 9 in der Tabelle.
Vom Start-Rekord zum Abstieg
Kein Frühstarter stürzte allerdings so tief wie der FC Hansa Rostock 1991/92. Die Ostseestädter kamen mit 4:0 gegen den 1. FC Nürnberg, 2:1 bei Bayern München und 5:1 gegen Borussia Dortmund wie ein Naturereignis über die Bundesliga, stellten den bis dahin gültigen Start-Rekord des FC Bayern aus der Saison 1987/88 (Vizemeister) mit 6 Punkten und 11:2 Toren ein – und stiegen am Ende ab. Ein 2:1 gegen Eintracht Frankfurt reichte am 38. Spieltag der einzigen Saison mit 20 Klubs nicht mehr. Dem abgefangenen Frankfurter Meister-Coach Dragoslav „Stepi“ Stepanovic“ (73) blieb das denkwürdige Schlusswort: „Es tut mir leid für die Hansa, es tut mir leid für die uns.“