Derby-Niederlage: Magaths Magie leidet an Hertha-Realität
von Marcel Breuer | dpa1:4
Immerhin seinen Sarkasmus hatte Felix Magath nicht verloren. «Den Spaß suche ich noch. Den habe ich bisher heute nicht gefunden», sagte der trotz der dritten Derby-Schmach in Serie gegen den 1. FC Union erstaunlich gefasst wirkende Trainer von Hertha BSC.
Sein Kollege Urs Fischer hatte da gerade den Fun-Faktor des ziemlich einseitigen Hauptstadtduells in der Fußball-Bundesliga hervorgehoben. Geschäftsführer Fredi Bobic war da schon dünnhäutiger. «Wir können uns ja nicht abmelden», sagte er im ZDF zum Durchhaltewillen im Abstiegskampf.
Was der als Retter engagierte Magath allerdings als Fazit des 1:4 (0:1) über seine eigene Mannschaft erzählte, war bestimmt nicht geeignet, die ohnehin schon aufgebrachten Fans zu besänftigen. Die Eisernen sind so gut, dass die Hertha derzeit einfach keine Chance haben kann. Kapitulation vor dem Lokalrivalen - und das mitten im mühsamen Ringen um den Erstliga-Verbleib. «Gegen einen schwächeren Gegner hätten wir besser ausgesehen. Das war nicht so», sagte Magath. Union habe das Spiel «von der Konstruktion her beherrscht».
Die erstmals seit der Pandemie ins Olympiastadion zurückgekehrten Ultras hatten ihr hartes Urteil mit einer bislang einmaligen Aktion schon gesprochen. Her mit den Trikots und zwar nicht als Souvenir, sondern als eine Art Textil-Skalp, hieß es in der Ostkurve. Maximilian Mittelstädt und seine Kollegen folgten der Fan-Order so widerstandslos, wie sie sich zuvor dem Unioner Fußballwirbel hatten ergeben müssen. Er habe «eine Konfrontation vermeiden wollen», meinte der gebürtige Berliner Mittelstädt. Die blau-weißen Shirts lagen zwischen leeren Bierbechern und Kippenstummeln.
Die Botschaft hinter dieser demütigenden Anordnung missfiel besonders Bobic. «Ich verstehe den Unmut darüber, dass wir das Derby verlieren und nun dreimal in Serie verloren haben. Das macht uns allen kein Spaß. Aber wir sind auch Sportler. Das hat nichts mit Konfrontation zu tun», sagte Herthas Geschäftsführer. Nach der letzten Derbyniederlage im Pokal-Achtelfinale im Januar hatte die Fans wenige Tage später das Trainingsgelände gestürmt. Das Verhältnis bleibt angespannt.
«Normalerweise müssen wir alle zusammenhalten. Wir brauchen auch die Fans», sagte Mittelstädt. Besonders in den nächsten drei Spielen, wenn es gegen die direkt vor der Hertha auf den Plätzen 14 bis 16 platzierten Teams des FC Augsburg, VfB Stuttgart und von Arminia Bielefeld geht. «Wir haben noch alle Vereine, die in Reichweite sind, als Gegner. Wir haben es selbst in der Hand, uns von dem Tabellenplatz zu lösen und einen der rettenden Plätze zu erreichen», sagte Magath.
«Es hat sich an der Situation nichts verändert», sagte Bobic trotz der einseitig verlaufenen Partie mit den Toren von Genki Haraguchi (31. Minute), Grischa Prömel (53.), Sheraldo Becker (74.) und Sven Michel (85.) für die Gäste und dem Eigentor von Timo Baumgartl (49.) zugunsten der Hertha. «Außer an der Stimmung», fügte der Manager an. «Das ist das, was weh tut.»
(dpa)
Sein Kollege Urs Fischer hatte da gerade den Fun-Faktor des ziemlich einseitigen Hauptstadtduells in der Fußball-Bundesliga hervorgehoben. Geschäftsführer Fredi Bobic war da schon dünnhäutiger. «Wir können uns ja nicht abmelden», sagte er im ZDF zum Durchhaltewillen im Abstiegskampf.
Was der als Retter engagierte Magath allerdings als Fazit des 1:4 (0:1) über seine eigene Mannschaft erzählte, war bestimmt nicht geeignet, die ohnehin schon aufgebrachten Fans zu besänftigen. Die Eisernen sind so gut, dass die Hertha derzeit einfach keine Chance haben kann. Kapitulation vor dem Lokalrivalen - und das mitten im mühsamen Ringen um den Erstliga-Verbleib. «Gegen einen schwächeren Gegner hätten wir besser ausgesehen. Das war nicht so», sagte Magath. Union habe das Spiel «von der Konstruktion her beherrscht».
Die Botschaft hinter dieser demütigenden Anordnung missfiel besonders Bobic. «Ich verstehe den Unmut darüber, dass wir das Derby verlieren und nun dreimal in Serie verloren haben. Das macht uns allen kein Spaß. Aber wir sind auch Sportler. Das hat nichts mit Konfrontation zu tun», sagte Herthas Geschäftsführer. Nach der letzten Derbyniederlage im Pokal-Achtelfinale im Januar hatte die Fans wenige Tage später das Trainingsgelände gestürmt. Das Verhältnis bleibt angespannt.
«Es hat sich an der Situation nichts verändert», sagte Bobic trotz der einseitig verlaufenen Partie mit den Toren von Genki Haraguchi (31. Minute), Grischa Prömel (53.), Sheraldo Becker (74.) und Sven Michel (85.) für die Gäste und dem Eigentor von Timo Baumgartl (49.) zugunsten der Hertha. «Außer an der Stimmung», fügte der Manager an. «Das ist das, was weh tut.»
(dpa)