BVB – Diese Zahlen sprechen gegen Neuzugang Modeste
von Carsten GermannIn der 81. Minute der am Ende denkwürdigen Partie zwischen Borussia Dortmund und Werder Bremen (2:3 / Fussballdaten.de berichtete) nahm BVB-Coach Edin Terzic (39) Stürmer Anthony Modeste für Youngster Youssoufa Moukoko (17) vom Feld. Offenbar glaubte er nicht, dass der Franzose in der Schlussphase noch Akzente setzen würde. Stand der Daten: 23. August 2022.
Nun wollen wir nicht mutmaßen, ob die Präsenz des bulligen Mittelstürmers, den die Borussia vom 1. FC Köln und eigentlich als Backup für den an Hodenkrebs erkrankten Sebastién Haller (28) geholt hat, in der turbulenten Schlussphase dieses Spiels noch einen Einfluss gehabt hätte.
Halten wir uns an die Daten, die Modeste in seinem BVB-Heimdebüt lieferte. Und die waren schwach.
„Hat das Geld nicht verdient“
- Das Arbeitsprotokoll des Monsieur Le Modeste ist mies. Der Franzose hatte in seinen 81. Minuten auf dem Platz nur zwölf Ballkontakte
- Gegen Bremen gab er keinen Torschuss ab.
- Zudem verlor Modeste sieben seiner acht Zweikämpfe.
- Das brachte ihm beim Kicker-Sportmagazin (Montag) die Note 5 und zuvor bei BILD am SONNTAG – als einzigem Dortmunder Spieler die glatte 6 ein. Das bedeutet in BamS-Kontexten: „Hat das Geld nicht verdient“ und ist für jeden Profi ein vernichtendes Zeugnis.
2 Torschüsse
Das Modeste-Debüt beim 3:1 in Freiburg (Fussballdaten.de berichtete) war nicht wirklich besser: 23 Ballkontakte und 2 Torschüsse standen zu Buche.
Die Zweikampfquote des in der Bundesliga 83-mal erfolgreichen Anthony Modeste lag bei 33 Prozent, das ist schmal.
Die Tor-Quote des Neu-Dortmunders war bis zum Einstand bei den Westfalen unter allen aktuellen Bundesliga-Spielern, die mindestens 150 Spiele absolviert hatten – der zum FC Barcelona gewechselte Robert Lewandowski (34) kam bei Bayern München auf fabulöse 100 Minuten pro Treffer –, überragend.
154 Minuten benötigte Modeste pro Bundesliga-Tor.
Damit lag er klar vor Nationalspieler Serge Gnabry vom FC Bayern (166 Minuten) und dem für Hoffenheim stürmenden kroatischen Vize-Weltmeister Andrej Kramaric (167).
BVB-Kapitän Marco Reus (33) wollte die Schuld nach dem Schockmoment gegen Bremen nicht bei Modeste suchen. „Es hat nicht an Toni gelegen“, sagte der in der Schlussphase ebenso unsichtbare Reus, „wir haben es nicht geschafft, ihn ins Spiel zu bringen.“
Das muss Dortmund aber gelingen, um die Wucht des besten Kopfball-Torschützen der Liga (10 Treffer per Header in der Saison 2021/2022) effektiv einzusetzen.