1. Bundesliga

Blitzstart und Slapstick: Gladbachs Fohlen stürmen an die Spitze

06.10.2019

M'gladbach
5:1
FC Augsburg
Mit einem Blitzstart auf Platz eins: Borussia Mönchengladbach hat angeführt von Doppelpacker Patrick Herrmann die Gunst der Stunde genutzt und erstmals seit acht Jahren die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga erobert. Durch ein furioses 5:1 (4:0) gegen den FC Augsburg sprangen die Fohlen von Rang fünf unverhofft an die Spitze.

Nach Treffern von Denis Zakaria (2.) und Flügelflitzer Herrmann (8./13.) war die Begegnung früh entschieden, es war die schnellste 3:0-Führung der Borussia seit dem 7:1 gegen Bayer Uerdingen im Mai 1981. Torjäger Alassane Plea (39.) legte nach einer Slapstickeinlage von FCA-Torhüter Tomas Koubek nach, lange vor Schlusspfiff sangen die Fans "Spitzenreiter, Spitzenreiter." Florian Niederlechner (80.) traf zwar noch für die Gäste, doch der eingewechselte Breel Embolo (83.) stellte den alten Abstand wieder her.

Gegen völlig überforderte Augsburger feierte das Team des neuen Trainers Marco Rose den vierten Sieg in Folge und krönte mit 16 Punkten und starkem Torverhältnis den besten Saisonstart seit 43 Jahren. Besonderer Lohn war die erste Tabellenführung seit dem dritten Spieltag 2011/2012.
Vor 50.352 Zuschauern im Borussia-Park war die Ausgangslage klar: Ein Sieg, und Gladbach ist Erster. Entsprechend motiviert begannen die Hausherren bei nasskaltem Herbstwetter, gleich der erste Angriff saß. Neuzugang Marcus Thuram setzte sich auf links gekonnt durch und legte quer auf Zakaria - der Schweizer vollendete unhaltbar ins kurze Eck zu seinem ersten Saisontor.

Nur zwei Tage nach der Rückkehr vom Europa-League-Spiel in Istanbul war beim Rose-Team von fehlender Frische nichts zu sehen. Während die Fans noch "Deutscher Meister wird nur der VfL" sangen, legte Herrmann auch schon das zweite Tor nach. Wieder ging es über links, diesmal war Plea der Vorbereiter.
Augsburgs Abwehr wirkte in dieser Phase völlig überfordert, der in die Startelf gerückte Herrmann erhöhte gar auf 3:0 - nach einer Viertelstunde war die Begegnung quasi entschieden. Als Schlussmann Koubek nach einem harmlosen Rückpass den Ball nicht traf und Plea mühelos zum vierten Tor einschob, wurden Erinnerungen an das Duell beider Teams im September 2015 wach. Damals führte Gladbach im ersten Spiel nach dem Abgang von Lucien Favre zur Pause ebenfalls 4:0.

Damals endete die Begegnung "nur" 4:2, diesmal kam keine Spannung mehr auf. Das lag vor allem an der Borussia, die völlig sicher stand. Die Hereinnahme von Laszlo Benes und Rami Bensebaini erwies sich als kluger Schachzug, beide boten dem erneut ohne den angeschlagenen Kapitän Daniel Baier spielenden FCA auch körperlich die Stirn. Zakaria (75.) hatte gar die große Chance zum 5:0. Zwei Wermutstropfen waren die verletzungsbedingten Auswechslungen der Abwehrspieler Matthias Ginter und Stefan Lainer.

(sid)