Bayer sieglos und gefrustet - Bosz sauer auf Bellarabi
von Marcel Breuer | dpa1:1
Im Gesicht von Peter Bosz regte sich fast nichts. Der Trainer von Bayer 04 Leverkusen knetete auffällig oft seine Hände, aber seine Miene blieb starr. Normalerweise müsse man dieses Spiel gewinnen, meinte der 56-Jährige nach dem 1:1 beim VfB Stuttgart.
Derzeit läuft für den Niederländer und seine Mannschaft aber nicht viel wie gewünscht.
Nach dem dritten Remis in Serie geht die noch immer sieglose Werkself gefrustet in die Länderspielpause. Anstatt schon früh die eigenen Europapokal-Ambitionen zu untermauern, hängt Bosz mit seinem Team in den unteren Tabellenregionen fest. Und er musste sich nicht mal seiner Mimik bedienen, um seinen Ärger darüber zu verdeutlichen.
«Wir haben schlecht gespielt, trotzdem hätten wir gewinnen sollen. Dann hätten wir fünf Punkte gehabt, das wäre in Ordnung gewesen. Jetzt haben wir zwei Punkte zu wenig», sagte Bosz. Moussa Diaby (48./71.), Lucas Alario (61.) oder Karim Bellarabi (64.) hätten im zweiten Durchgang alles klar machen können, doch sie scheiterten jeweils am starken VfB-Torhüter Gregor Kobel. Stattdessen leitete Bellarabi mit einer unnötigen Aktion den Ausgleich der Gastgeber ein.
«Ich sage, dass das doof war», kritisierte Bosz seinen Angreifer. Noch deutlicher wurde nur Torwart Lukas Hradecky. «Das war scheiße und er weiß das selbst», meinte der Finne bei Sky. Erst hatte Bellarabi Stuttgarts Roberto Massimo an der Seitenlinie gefoult, dann griff er ihm an die Nase. Es sei «unnötig», sowas zu machen, sagte Hradecky. Aber Bellarabi hatte Glück. Wohl auch, weil Massimo sich nicht theatralisch fallen ließ, sah er lediglich Gelb. Kurioserweise bekam auch Massimo selbst eine Verwarnung vom Schiedsrichter.
«Ich finde es überragend, dass er nicht geschauspielert hat. Das Problem ist: Eigentlich muss ich ihm sagen, schmeiß' dich das nächste Mal hin und mach' 43 Rollen. Vielleicht gibt es dann die Rote Karte» sagte VfB-Sportdirektor Sven Mislintat. Der 47-Jährige konnte es jedoch verschmerzen, weil der anschließende Freistoß von Philipp Klement auf den Kopf von Sasa Kalajdzic segelte, der in der 76. Minute den Ausgleich erzielte.
Der Kopfballtreffer gab Bayer und Bosz den Rest. Er passte ins Bild einer Partie, die für Leverkusen gut begonnen hatte, aber danach in immer unglücklicheren Bahnen verlief. Schon nach sieben Minuten hatte Neuzugang Patrik Schick ebenfalls per Kopf sein erstes Bundesliga-Tor für die Werkself erzielt. Gut zehn Minuten danach musste der Tscheche verletzt raus.
Die befürchtet schlimme Diagnose blieb aus, Schick hat einen Fasseriss der rückwärtigen linken Oberschenkel-Muskulatur. «Es ist nicht so schlimm, wie wir schon befürchtet hatten», sagte Sportchef Rudi Völler dem «kicker»: «Es ist wichtig, dass die Sehne nicht beteiligt ist. Er fällt wohl nur drei bis vier Wochen aus.» Zudem erlitt Diaby einen Faseriss im linken Fußmuskel. Der mit Schwindelsymptomen und Sehstörungen ebenfalls ausgewechselte Daley Sinkgraven erlitt ein leichtes Schleudertrauma und soll bald wieder ins Training einsteigen.
© dpa-infocom, dpa:201004-99-817688/3
(dpa)
Derzeit läuft für den Niederländer und seine Mannschaft aber nicht viel wie gewünscht.
Nach dem dritten Remis in Serie geht die noch immer sieglose Werkself gefrustet in die Länderspielpause. Anstatt schon früh die eigenen Europapokal-Ambitionen zu untermauern, hängt Bosz mit seinem Team in den unteren Tabellenregionen fest. Und er musste sich nicht mal seiner Mimik bedienen, um seinen Ärger darüber zu verdeutlichen.
«Ich sage, dass das doof war», kritisierte Bosz seinen Angreifer. Noch deutlicher wurde nur Torwart Lukas Hradecky. «Das war scheiße und er weiß das selbst», meinte der Finne bei Sky. Erst hatte Bellarabi Stuttgarts Roberto Massimo an der Seitenlinie gefoult, dann griff er ihm an die Nase. Es sei «unnötig», sowas zu machen, sagte Hradecky. Aber Bellarabi hatte Glück. Wohl auch, weil Massimo sich nicht theatralisch fallen ließ, sah er lediglich Gelb. Kurioserweise bekam auch Massimo selbst eine Verwarnung vom Schiedsrichter.
Der Kopfballtreffer gab Bayer und Bosz den Rest. Er passte ins Bild einer Partie, die für Leverkusen gut begonnen hatte, aber danach in immer unglücklicheren Bahnen verlief. Schon nach sieben Minuten hatte Neuzugang Patrik Schick ebenfalls per Kopf sein erstes Bundesliga-Tor für die Werkself erzielt. Gut zehn Minuten danach musste der Tscheche verletzt raus.
Die befürchtet schlimme Diagnose blieb aus, Schick hat einen Fasseriss der rückwärtigen linken Oberschenkel-Muskulatur. «Es ist nicht so schlimm, wie wir schon befürchtet hatten», sagte Sportchef Rudi Völler dem «kicker»: «Es ist wichtig, dass die Sehne nicht beteiligt ist. Er fällt wohl nur drei bis vier Wochen aus.» Zudem erlitt Diaby einen Faseriss im linken Fußmuskel. Der mit Schwindelsymptomen und Sehstörungen ebenfalls ausgewechselte Daley Sinkgraven erlitt ein leichtes Schleudertrauma und soll bald wieder ins Training einsteigen.
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