1. Bundesliga

„Gesamtpaket hat nicht gepasst“ – Halstenberg vor Abschied?

14.05.2022

Arminia Bielefeld
1:1
RB Leipzig

Als Marcel Halstenberg im Jahr 2015 von Zweitligist FC St. Pauli zum damaligen Ligakonkurrenten aus Leipzig wechselte, bewies der Verteidiger den richtigen Riecher. „Ich bin überzeugt, dass sich bei RB Leipzig etwas Großes entwickelt“, kommentierte der 23-Jährige damals seinen eigenen Wechsel. Und obwohl er Recht behalten sollte, ist sein Verbleib in der Sachsenmetropole plötzlich alles andere als gesichert.

Zähe Verhandlungen: „Bin noch nicht ganz sicher“

200 Spiele hat Halstenberg in den letzten sieben Jahren für Leipzig bestritten, dabei 14 Tore erzielt und 23 Treffer vorbereitet. Bei den Sachsen gehört er quasi zum Stamminventar, ist mittlerweile zum Nationalspieler aufgestiegen und darf sich jetzt auch DFB-Pokalsieger nennen. „Es ist ein unglaubliches Gefühl – mein erster Titel mit 30 Jahren. Wir waren immer mal nah dran. Aber mit dem Pokalsieg werden wir jetzt vielleicht auch für andere Spieler interessant – weil sie sehen, wir können Titel gewinnen“, zitiert die „Bild“ den Abwehrmann.

Ob ihn der Triumph in Berlin auch selbst vom Verbleib überzeugt, ist allerdings noch offen. Vieles sprach für weitere Jahre in Leipzig, doch die Verhandlungen um eine Verlängerung seines auslaufenden Vertrags ziehen sich hin. „Wir hatten sehr gute Verhandlungen und Gespräche, aber das Gesamtpaket hat noch nicht so gepasst. Da spielen viele Faktoren eine Rolle, auch was meine Familie angeht. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich machen will.“

Mehrere Anfragen für Halstenberg

Dabei gilt das Verhältnis zu Trainer Domenico Tedesco als völlig intakt. Nachdem Halstenberg aufgrund einer Kapselverletzung fast die komplette Spielzeit verpasste und erst am 25. Bundesliga-Spieltag sein Saison-Debüt gab, machte ihn Tedesco in den letzten Partien schließlich wieder zum Stammspieler.

Doch der 1,88 Meter große Halstenberg soll auch mehrere Anfragen anderer Vereine vorliegen haben. Der Reiz, etwas Neues auszuprobieren, könnte womöglich siegen. Eine Ablöse würde der Defensiv-Allrounder den Leipzigern dann nicht einbringen. Bei seinem Ex-Klub St. Pauli dagegen ist Halstenberg mit 3,5 Mio. Euro auch sieben Jahre nach seinem Abschied noch immer als Rekord-Abgang gelistet.