Markus Anfang hat sieben Monate nach seinem Impfpass-Skandal bei Werder Bremen einen neuen Job im deutschen Fußball gefunden. Beim Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden unterschrieb der gebürtige Kölner zwei Tage vor seinem 48. Geburtstag einen Vertrag bis 2024. An der Elbe trat der frühere Profi damit die Nachfolge von Guerino Capretti an, der bei den Sachsen nach dem verpassten Klassenerhalt Ende Mai entlassen worden war.
Dynamo Dresden
3. Liga
•Rang: 2•Pkt: 32•Tore: 33:19
Anfang wertete die Aufgabe bei Dynamo schon vor seiner offiziellen Vorstellung bei Dynamo am Freitagnachmittag auch für sich persönlich als Neubeginn. "Ich bin den Verantwortlichen von Dynamo Dresden für diese Chance sehr dankbar", erklärte der Coach in Dresdens Pressemitteilung zu seiner Verpflichtung.
Für Dynamos Sportchef Ralf Becker, der schon beim Zweitligisten Holstein Kiel mit Anfang in gleicher Konstellation zusammengearbeitet hatte, überwog das Vertrauen in dessen Qualitäten alle Vorbehalte. Anfang war im Vorjahr bei Werder wegen der gefälschten Angabe zu seinem Corona-Impfstatus gefeuert worden.
"Wir haben uns natürlich sehr viele Gedanken gemacht, die auch über das rein Sportliche hinausgingen. Für uns war entscheidend, dass er offen und ehrlich sein Fehlverhalten aus der Vergangenheit einräumte und aufrichtig bedauerte. Jeder Mensch macht Fehler, und Markus hat für seinen die Verantwortung übernommen und die gerechte Strafe erhalten. Wir sind davon überzeugt, mit ihm den richtigen Mann gefunden zu haben. Seine fachliche Expertise steht außer Frage", erklärte Becker.
Anfang bringt auch seinen Assistenten Florian Junge mit nach Dresden. Gegen den Co-Trainer war in Bremen ebenfalls wegen falscher Angaben in seinem Impfpass ermittelt worden.
Anfang war zu Jahresbeginn vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) rückwirkend zum 20. November 2021 für ein Jahr gesperrt worden. Seit dem 1. Juni ist das Urteil zur Bewährung ausgesetzt.
(sid)
Wir geben den Herren keine Chance zum Schlafen. Das können sie anschließend in England tun.
— Franz Beckenbauer über das Besuchsprogramm der FIFA-Funktionäre zur WM 2006