Mit Empörung hat die Führung des Fußball-Drittligisten Dynamo Dresden einen Tag nach den schweren Krawallen beim Aufstieg der Sachsen durch ein 4:0 gegen Türkgücü München auf die Gewaltexzesse seiner Anhänger reagiert. Der Klub distanzierte sich von den Verursachern der Ausschreitungen mit fast 200 verletzten Polizisten sowie einer mutmaßlich noch größeren Zahl von unbeteiligten Fans und Personen mit Blessuren und kündigte eine umfassende Aufarbeitung der Ereignisse an.
"Die Bilder sprechen eine deutliche Sprache. Wir sind entsetzt und verurteilen diese Gewalt auf das Schärfste. Insbesondere die offenbar gezielten Angriffe einer gewaltbereiten Minderheit auf Journalisten und Polizisten sind in unseren Augen Grenzüberschreitungen, die wir unter keinen Umständen tolerieren. Das sind keine Fans von Dynamo Dresden, sie stellen sich über Recht und Gesetz und darüber hinaus über unseren Verein und seine Werte. Gewalt ist kein legitimes Mittel, um seine Interessen durchzusetzen", erklärten die Dynamo-Geschäftsführer Ralf Becker und Jürgen Wehlend.
Beide beklagten zudem einen erheblichen Schaden für das Ansehen des Vereins: "Wir bedauern es zutiefst, dass Randalierer und Gewalttäter es geschafft haben, dass nur noch wenig über die grandiose Leistung unserer Aufstiegsmannschaft gesprochen wird, aber umso mehr über die verheerenden Bilder aus Dresden." In ihrer Vereinsmitteilung sehen sich die Elbestädter "einmal mehr am öffentlichen Pranger".
Rund 500 gewaltbereite Hooligans hatten während des Spiels die Absperrungen rund um das Dresdner Stadien durchbrechen wollen. Dabei griffen die Randalierer Beamte mit Pyrotechnik, Flaschen und Steinen an. Einzelne Krawallmacher wurden festgenommen.
Der ersten Analyse sollen weitere Schritte zur Aufarbeitung der Ereignisse folgen, wie Dynamo weiter betonte. Als Ergebnis erhoffen sich die Klubverantwortlichen ein besseres Verständnis davon, "wie aus der zunächst friedlichen Ansammlung von Dynamo-Fans erst eine kollektive Enthemmung und im weiteren Verlauf extreme Eskalation entstehen konnte".
(sid)
Fehlt nur noch, dass sie die Friedenspfeife rauchen am Mittelkreis.
— Tom Bartels über ein langweiliges Spiel.